Volle Ausbeute in Shanghai: Stefan Mücke und Darren Turner haben sich mit ihrem Klassensieg in der GTE Pro wieder an die Spitze des Weltcups für GT-Piloten gesetzt. Gleichzeitig liegt Aston Martin die Führung bei den Herstellern und Aston Martin Racing bei den Teams. Dank ihrer Pole Position holten sich Mücke und Turner außerdem einen Bonuspunkt, so dass sie mit der Maximalausbeute von 26 Punkten Shanghai wieder verlassen. Der Sieg war nie gefährdet; abgeschirmt durch das Schwesterfahrzeug holte die deutsch-britische Seilschaft einen Start-Ziel-Sieg.

Turner betonte aber nach dem Rennen, dass es zumindest offiziell keine Teamorder gab: "Das war ein fantastisches Resultat, aber leicht war es nicht. Gerade von unseren eigenen Fahrzeugen gab es große Konkurrenz – die Nummer 99 hat dafür gesorgt, dass wir uns unsere Brötchen hart verdienen mussten." Schon die Qualifying-Session sei die härteste des Jahres gewesen, im Rennen war auch nicht alles einfach: "Das Auto war für den überwiegenden Teil des Rennen brillant. Aber ich hatte einen schwierigen Stint. Trotzdem haben wir es geschafft, die Führung zu behalten und das Rennen zu gewinnen. Das ist genau das, was wir tun mussten."

Hinter den Titelfavoriten sortierte sich der zweite Aston Martin V8 Vantage mit Bruno Senna, Pedro Lamy und Richie Stanaway ein. "Ein brillantes Rennen!", jubelte Senna, der sichtlich erfreut war, wieder in einem Profi-Fahrzeug Platz zu nehmen, nachdem er in Fuji Nicki Thiim in der GTE Am vertreten musste. "Es ist großartig, auf dem Podium neben Darren, Stefan, Pedro und Richie zu stehen. Und wir haben wichtige Punkte für die Markenwertung gesammelt, so dass alle bei Aston Martin Racing heute Nacht feiern können."

Schadensbegrenzung in der GTE Am

Über Nacht wurde am V8 Vantage von Campbell-Walter, Hall und Adam hart gearbeitet - mit Erfolg, Foto: DPPI
Über Nacht wurde am V8 Vantage von Campbell-Walter, Hall und Adam hart gearbeitet - mit Erfolg, Foto: DPPI

Bei den Amateuren kamen Jamie Campbell-Walter, Stuart Hall und Jonny Adam noch auf das Podium, nachdem das Wochenende äußerst schwierig begonnen hatte. "Das war ein knallhartes Rennen", sagte Campbell-Walter. "Das Qualifying lief nicht so gut, aber das Team hat es geschafft, die Probleme vor dem Rennen auszusortieren. Jonny hat begonnen und hatte etwas Pech, als er von einem anderen Fahrzeug ins Off gedrängt wurde." Adam konnte das Fahrzeug dabei jedoch unter Kontrolle halten.

"Stuart hat übernommen und uns trotz ein paar unvermeidbarer Vorfälle zurück auf die fünfte Position gebracht", erklärte der ehemalige FIA-GT-Meister weiter. "Jonny hat dann noch einmal übernommen und ein paar bärenstarke Rundenzeiten hingelegt, bevor ich den letzten Stint gefahren bin und uns auf Rang drei gebracht habe. Es ist großartig, wieder einen Podiumsplatz zu holen, aber wir müssen weiter arbeiten, um in Bahrain die GTE-Am-Wertung zu gewinnen." Durch den zweiten Platz des IMSA-Porsche sind Jean-Karl Vernay und Raymond Narac wieder auf fünf Punkte herangekommen.

Großes Pech ereilte den Aston Martin der Dänen Christoffer Nygaard, Kristian Poulsen und Nicki Thiim, das in Führung liegend mit einem Elektrikdefekt ausfiel. "Es ist sehr enttäuschend, was mit der Nummer 95 geschah, nachdem das gesamte Team ein außerordentliches Wochenende abgeliefert hatte", kommentierte Teamchef John Gaw, der sich ansonsten überglücklich zeigte. Einen großen Dank schickte er an Michelin für einen sehr guten Reifen. Die Kampfansage fürs Saisonfinale: "Wir wussten, dass Shanghai unser zweitbester Kurs diese Saison war und Bahrain ist unser stärkster!" Das Ziel ist klar: Alle fünf Titel (Fahrer- und Teamtitel in GTE Pro und Am sowie die Meisterschaft für die beste Marke) einfahren.