Toyota hat die Langstrecken-Weltmeisterschaft 2013 scheinbar noch nicht abgeschrieben. Stephane Sarrazin fuhr mit dem Toyota TS030 Hybrid im ersten freien Training in Interlagos die Bestzeit in 1:21.881 Minuten. Damit war der Franzose acht Zehntel schneller als Marcel Fässler im besten Audi R18 e-tron quattro, der das Schwesterfahrzeug, in dem Alan McNish die Bestzeit erzielte, um drei Zehntel distanzieren konnte. Beide Audi legten 35 Runden zurück, Toyota spulte sogar 43 Umläufe ab. Das Rebellion-Lola-Coupé hatte auf Rang vier bereits 2,4 Sekunden Rückstand auf den langsameren der beiden Audi; Nicolas Prost exerzierte eine 1:25.497 vor.

LMP2 von der ersten Minute an spannend

In der LMP2 ist es wie erwartet eng, lediglich Delta-ADR liegt überraschend weit zurück. OAK Racing lag am Ende mit beiden Autos vorne, das jedoch nur knapp. Alex Brundle fuhr die Bestzeit in 1:28.136 Minuten und war damit 0,124 Sekunden schneller als Bertrand Baguette im zweiten Morgan-Nissan der französischen Equipe. Nicolas Minassian fuhr für Pecom Racing die drittschnellste Zeit und hatte seinerseits nur etwas mehr als eine Zehntel Rückstand auf Baguette. Hinter den besten drei Fahrzeugen tat sich eine Lücke von mehr als einer halben Sekunde auf. Mike Conway fuhr in einem weiteren Oreca 03-Nissan die viertschnellste Zeit.

Eine überraschend starke Leistung zeigten die Lotus, die den Abstand deutlich reduzieren konnten. Thomas Holzer gelang in 1:29.032 Minuten die fünftbeste Zeit, damit war er schneller als der Oreca von Delta-ADR, der noch hinter Christian Zügel im Greaves-Zytek nur auf die siebte Position kam.

Beeindruckende Runde von Darren Turner

Stark: Im Fahrzeug des verstorbenen Allan Simonsen fuhr Nicki Thiim auf Anhieb Bestzeit, Foto: Sutton
Stark: Im Fahrzeug des verstorbenen Allan Simonsen fuhr Nicki Thiim auf Anhieb Bestzeit, Foto: Sutton

Aston Martin fuhr zwar in der GTE Pro die Bestzeit, doch es war der "falsche" V8 Vantage, der vorne lag. Darren Turner fuhr die schnellste GT-Zeit in 1:33.684 Minuten, während dem Fahrzeug von Lokalmatador Bruno Senna nur der letzte Platz in der Klasse mit 1,1 Sekunden Rückstand blieb. Dies zeigt bereits, wie knapp die GT-Boliden zusammen lagen, zumindest hinter dem überlegenen Fahrzeug mit der Startnummer 97. Marc Lieb fuhr für das Porsche AG Team Manthey die zweitbeste Zeit, hatte aber bereits eine halbe Sekunde Rückstand. Dahinter wurden die Abstände deutlich knapper.

Auf den Plätzen drei und vier folgten die beiden Ferrari 458 Italia von AF Corse. Giancarlo Fisichella war eine halbe Zehntelsekunde schneller als Toni Vilander. Rang fünf ging an den zweiten Manthey-Porsche mit Jörg Bergmeister, der seinerseits wiederum eine halbe Zehntel langsamer war als Vilander. Dahinter klassierten sich die beiden weiteren Aston Martin.

Grandioser Einstand von Nicki Thiim

Einen Glanzeinstand feierte Nicki Thiim: In seinem allerersten Einsatz für Aston Martin Racing fuhr der junge Däne gleich die Bestzeit in der GTE Am. In 1:35.287 Minuten war er nur knapp schneller als Stuart Hall im Schwesterfahrzeug. Rang drei ging an den besten Ferrari von 8 Star Motorsports dank einer beeindruckenden Runde von Davide Rigon, gefolgt vom AF-Corse-Ferrari von Matt Griffin. Überraschend schwach schnitt die Larbre-Corvette ab: Julien Canal schaffte nur die siebtbeste Zeit. Noch schlimmer erging es den Le-Mans-Siegern von IMSA Performance Matmut, die nur auf die achte Position kamen. Dennoch sind die Zeiten nach dem ersten Training natürlich mit Vorsicht zu genießen.