Die neuen Prototypenregeln für 2014 rufen private Konstrukteure auf den Plan, um die Hersteller in der Premierensaison des effizienzbasierten Reglements auf dem falschen Fuß zu erwischen. Nach der Anfangseuphorie dreier privater Projekte ist man nun erst einmal auf dem Boden der Tatsachen angekommen: Nur Rebellion gilt bislang als fixer privater Eintrag in der LMP1. Perrinn und Dome suchen nach Kunden. Der japanische Hersteller fährt deshalb zweigleisig und strebt auch ein LMP2-Engagement an.

Dome-Vorstand Hiroshi Fushida beschreibt gegenüber Daily Sportscar sein Projekt: "Es ist dieselbe Grundstruktur für beide Fahrzeuge, aber natürlich mit unterschiedlicher Breite und Aerodynamikkonfiguration, da die LMP1 nach den 2014er-Regularien schmaler werden." Das neue Auto liefere bereits jetzt bessere Daten als das alte Modell, lässt er durchblicken, weiß aber auch, dass Traum und Realität manchmal auseinanderklaffen können: "Natürlich würden wir liebend gerne LMP1 machen, und das Auto sieht sehr vielversprechend aus, aber realistisch betrachtet müssen wir ein Team oder Kunden finden, um dieses Fahrzeug zu bauen."

Auf keinen Fall wolle er selbst die Ressourcen aufbringen müssen, die ein solcher Einsatz mit sich bringen würde, verrät der Japaner. In Le Mans ging es auf Kundensuche, die aber durch zwei Faktoren erschwert wurde: "Wir sprechen mit möglichen Kunden, aber stets unter Berücksichtigung der ökonomischen Faktoren und der Tatsache, dass die Teams noch unsicher darüber sind, wie die Balance of Performance sich unter den neuen Regularien darstellen wird." Noch ist unklar, ob Diesel und Benziner durch das effizienzbasierte Reglement endlich auf ein Niveau gebracht werden können.

LMP2-Engagement ab zwei Bestellungen

Im Vorjahr setzte Pescarolo einen Dome in Le Mans ein, Foto: ACO / Nikon
Im Vorjahr setzte Pescarolo einen Dome in Le Mans ein, Foto: ACO / Nikon

Aus diesem Grunde sei ein LMP2-Projekt wahrscheinlicher: "Es gibt Interesse an diesem Projekt, und ich denke, dass wir es vorantreiben werden, sobald wir die Order für zwei Fahrzeuge auf dem Tisch liegen haben." Doch auch der LMP2-Markt hat seine Tücken: "Dort gibt es zwar einen Markt, aber man kann als Konstrukteur kein oder nur wenig Geld verdienen." Der Grund dafür liegt in der rigorosen Kostendeckelung, die in dieser Kategorie gilt.

Zu den Interessenten am LMP1-Projekt gehörte wohl auch Rebellion, doch die Schweizer entschieden sich für Oreca, da der logistische Aufwand in Zusammenarbeit mit einem japanischen Konstrukteur zu groß gewesen wäre. Das Argument will Fushida aber nicht gelten lassen: "Ich verstehe ihren Standpunkt, aber die Wahrheit ist, dass wir eine Satellitenoperation in Europa starten würden. Genauso, wie wir es getan haben, als Pescarolo unser altes Auto eingesetzt hat." Optimistisch schließt er ab: "Ich glaube fest daran, 2014 mit einigen LMP2-Fahrzeugen in Le Mans aufzukreuzen, und wenn ein P1-Kunde anklopft, wären wir natürlich hocherfreut." Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...