Einen ersten Blick auf das Aussehen der P1-Prototypen im Jahre 2014 hat das private Ingenieursbüro Perrinn Ltd. vorgestellt. Der LMP1 entspricht voll und ganz dem neuen Reglement und ist fertig designt. Nun wartet das Unternehmen von Nicolas Perrin auf einen Kunden, um das Fahrzeug zu bauen. "Wir glauben, dass wir im Vergleich zu den anderen [privaten LMP1-Projekten] sehr fortgeschritten sind", sagt Perrin, der damit auch gleichzeitig enthüllte, dass es weitere, ähnliche Projekte gibt. "Das Design ist fertig und bereit zum Bau."

"Der Markt ist klein, aber es gibt einen Markt", so der 35-Jährige weiter. "Wir glauben, dass wir einen Käufer finden, wir reden mit den richtigen Leuten. Alle Zulieferer sind perfekt aufgestellt und wir wissen, wer was baut. Die Blöcke zum Bau sind bereits an ihrem Platz." Ein möglicher Kunde könnte Nissan sein. Die Japaner wollen nach ihrem Brennstoffzellen-Projekt bei der diesjährigen Le-Mans-Auflage 2014 in die LMP1 einsteigen. Das Coupe beschreibt Perrin als "konventionelles Fahrzeug. Wir haben nicht versucht, das Rad neu zu erfinden, aber wir versuchen, gewisse Parameter bis ans Limit anzureizen und hoffen, dass das einen Unterschied ausmacht."

Der erste Prototyp nach dem neuen Reglement unterscheidet sich optisch nur geringfügig von den aktuellen Fahrzeugen, Foto: Perrinn
Der erste Prototyp nach dem neuen Reglement unterscheidet sich optisch nur geringfügig von den aktuellen Fahrzeugen, Foto: Perrinn

'Konventionell' bedeutet aber nicht, dass das Fahrzeug nicht für einen Hybrid-Antrieb ausgelegt wäre. "Das Chassis ist bereit für ein Hybridsystem", so der Franzose. "Wir haben uns umgesehen und ein bevorzugtes System ausgemacht." Dass er trotzdem das Wort "konventionell" benutzt, zeigt, wie selbstverständlich der Hybridantrieb nach den neuen Regeln wird. Vor einer besonderen Herausforderung stand das Team bei der Herstellung des Chassis für einen Motor. Nach dem neuen Reglement ist nämlich alles erlaubt, nur die Benzin-Durchflussmenge geregelt. "Wir versuchen, für jeden Motorentyp bereit zu sein." Die Wahl obliege hier ganz dem Kunden.

Mit seinem Unternehmen Perrinn Ltd. hat Nicolas Perrin seinen persönlichen Traum verwirklicht: "Es war immer in meinem Kopf, ein Konstrukteur zu werden und ein Auto für die 24 Stunden von Le Mans, das größten Autorennen der Welt, zu bauen. Deshalb habe ich das Unternehmen gegründet." Das erste Projekt von Perrinn war die Transformation des Aston Martin AMR-One zum Pescarolo 03. Dieser fuhr jedoch nur ein einziges Rennen, da Pescarolo das Budget für Le Mans nicht zusammen bekam.