Für Leon Haslam verlief der Saisonauftakt in Australien fast perfekt. Nach dem Sieg in der Superpole gewann er das erste Rennen denkbar knapp vor Michel Fabrizio und wurde im zweiten Lauf Zweiter. Damit holte er sich die WM-Führung und schaffte auf der Suzuki doch eine kleine Überraschung, auch wenn er bei den Tests schon gut ausgesehen hatte. Doch der Brite machte sich danach keine Illusionen darüber, dass es so weitergehen wird, sondern rechnete damit, dass es in Portugal mehr Konkurrenz geben wird.

"In Australien waren einmal fünf oder sechs Ducatis in den Top Acht und Portimao ist ähnlich für sie - Shane Byrne ist dort gut, Carlos Checa ebenfalls und auch Noriyuki Haga und Michel Fabrizio. Es sind einfach so viele Fahrer in der Lage zu siegen", sagte Haslam gegenüber Crash.net.

Weiter Gas geben

Außerdem sah er auf Phillip Island einige Konkurrenten durch verschiedene Probleme aus dem Rennen geworfen. Yamaha hatte Schwierigkeiten, Aprilia konnte nicht alles aus der Maschine holen und Jonathan Rea hatte auch so seine Probleme. "Wir haben aber alle in Portimao getestet, also erwarte ich mehr Siegkandidaten in Portugal", meinte er. Bei den Tests dort war Haslam allerdings nie außerhalb der Top Zwei gelegen, trotzdem rechnete er fest mit starker Gegenwehr. "Ich habe beim Testen gezeigt, dass ich vorne dabei sein kann, wir müssen einfach weiter Gas geben. Aber die Ducatis sind dort gut, Yamaha wird ohne Zweifel zulegen und Johnny [Rea] war beim Testen auch schnell."

Das Finish in Australien war denkbar knapp, Foto: WorldSBK.com
Das Finish in Australien war denkbar knapp, Foto: WorldSBK.com

Zu seinem Sieg in Australien musste er noch anmerken, dass das Fotofinish zwischen ihm und Fabrizio ihn zuerst einmal zweifeln ließ, wer überhaupt gewonnen hatte. Die vier Tausendstelsekunden Unterschied waren eben nicht mit freiem Auge auszumachen. "Ich kam über die Linie und sah, wie eng es war, aber ich war recht zuversichtlich. Wir fuhren dann um die ersten Kurven und sahen uns an, da keiner von uns wirklich Bescheid wusste. Beim ersten Bildschirm, an dem wir aus der Honda-Kurve vorbeikamen, sahen wir Michels Team feiern und ich dachte: 'Keine Chance, dass er gewonnen hat.'"

Auf dem nächsten Bildschirm war Haslams Team beim Feiern zu sehen und er schöpfte Hoffnung. "Dann zeigte Michel auf mich und ich konnte ein wenig Jubeln und den Leuten zuwinken, aber bis dahin saß ich nur auf der Maschine und wunderte mich, ob ich es geschafft hatte. Das hatte ich offensichtlich, was großartig war, aber es war schade, dass ich den ersten Sieg nicht so feiern konnte, wie ich das normalerweise getan hätte."