Der Morgen begann mit einer Schrecksekunde für das BMW-Team und Ruben Xaus. Der Spanier kollidierte im Warm-up bei hoher Geschwindigkeit mit Ducati-Fahrer Noriyuki Haga kurz vor Kurve 1. Glücklicherweise erlitt keiner der Fahrer ernsthafte Verletzungen. Xaus klagte über Schwindel und entschied sich nach Beratungen mit dem Teamarzt Dr. Vincenzo Tota und dem Team-Management, das Rennen auszulassen.

"Als ich während des Warm-up kurz vor Kurve 2 hinter Noriyuki war, wurde ich förmlich angesaugt", erklärte Xaus zum Geschehen. "Normalerweise hat man dort Gegenwind vom Meer, wenn man bremst. Dieses Mal war ich direkt hinter Nori, konnte ihm nicht mehr ausweichen und fuhr ihm ins Bike. An diesem Wochenende ging einfach alles schief. Es tut mir leid für Nori, für mein Team und für BMW, weil ich die Situation an diesem Wochenende einfach nicht gut gemanagt habe. Ich muss mich jetzt erst einmal erholen."

So konnte sich alles auf Troy Corser konzentrieren, der im ersten Rennen einen guten Start erwischte und von Startplatz 13 auf Position sieben fuhr und das Rennen schließlich als Neunter beendete. "Ich hatte im ersten Rennen einen guten Start und konnte gleich einige Positionen gutmachen. Leider wurde der Reifen schnell schlechter und ich konnte nicht so aggressiv fahren wie ich eigentlich wollte. Das Resultat war dennoch gut", sagte der 38-Jährige.

Zum Start des zweiten Rennens verspekulierte sich Corser ein wenig. In Kurve 1 versuchte er die Außenlinie zu nutzen, musste jedoch ausweichen, um nicht wie sein Teamkollege am Morgen mit einem Kontrahenten zu kollidieren. Am Ende reichte es dennoch zu Platz sechs. "Vor dem Start des zweiten Rennens änderten wir die Position des Bikes ein wenig. Es lief gleich besser: Der Reifen hat sofort Haftung aufgebaut, und es war viel einfacher für mich, gleichmäßig schnelle Runden zu fahren. Ich konnte bis zum Ende des zweiten Rennens angreifen. Ich musste hart kämpfen, um James Toseland zu überholen, und ich konnte ihm sogar etwas davon fahren. Insgesamt können wir mit dem Wochenende auf Phillip Island zufrieden sein."

BMW Motorrad Motorsport Direktor Berthold Hauser sagte: "Das Wochenende war wie eine Achterbahnfahrt. Wir hatten mit jeder Menge Schwierigkeiten zu kämpfen: der Druck auf dem Team ist immens, wir hatten einige technische Schwierigkeiten, und natürlich tut mir Ruben leid, der sich entschieden hat, heute nicht an den Start zu gehen. Das Team ist jedoch immer hoch konzentriert geblieben, und alle haben einen fantastischen Job gemacht. Wir waren hier näher an den Top-Teams als im vergangenen Jahr. Wir können nun erhobenen Hauptes zurück nach Europa reisen."