Ben Spies holte sich die Pole-Position der Superbike Weltmeisterschaft in Magny Cours. Jonathan Rea, Michel Fabrizio und Max Biaggi werden morgen neben ihm in der ersten Startreihe stehen. WM-Leader Noriyuki Haga nimmt das Rennen von Rang fünf aus auf.

Haslam holte die Bestzeit im ersten Durchgang., Foto: HondaProImages
Haslam holte die Bestzeit im ersten Durchgang., Foto: HondaProImages

Superpole 1

Durch die Verzögerungen ob des Motorplatzers bei Jakub Smrz, ging die Superpole dann doch etwas knapper nach dem zweiten freien Training los, als gewohnt. Dadurch wurde in vielen Boxen noch hektisch geschraubt, einige Fahrer sahen etwas überrascht aus, als ihre Kollegen schon auf die Zeitenjagd gingen.

Leon Haslam machte gleich zu Beginn Druck und holte sich die Bestzeit des ersten Durchgangs. Wieder ging es extrem knapp zu und so fuhr er nur 0,008 Sekunden schneller als Jonathan Rea auf Rang zwei. Ben Spies, Max Biaggi und Michel Fabrizio komplettierten die Top Fünf. Noriyuki Haga gab sich im ersten Durchgang mit Rang sieben hinter Jakub Smrz zufrieden.

Seine erste Superpole in der WM bestritt heute Leon Camier. Der junge Brite, der sich erst vor kurzem den Titel in der britischen Superbikemeisterschaft BSB hatte sichern können, bekam von Aprilia die Chance, den verletzten Shinya Nakano an den letzten beiden Superbike-Wochenenden des Jahres zu ersetzen. Mit Rang 13 zog er sich im ersten Durchgang ganz beachtlich aus der Affäire.

Keine Zulassung zur Superpole 2:

17. Kiyonari R JPN Honda CBR1000RR 1'39.816 +1.046
18. Baiocco M ITA Ducati 1098R 1'39.868 +1.098
19. Parkes B AUS Kawasaki ZX 10R 1'39.905 +1.135
20. Salom D ESP Kawasaki ZX 10R 1'40.534 +1.764

Superpole 2

Leon Haslam wollte den Schwung von Rang eins mit in den zweiten Durchgang nehmen und stellte sich schon einige Zeit vor Öffnen der Boxengasse an den Ausgang der selbigen. Möglicherweise wurden dabei seine Reifen schon etwas zu kalt, sodass er auf seiner ersten gezeiteten Runde mit 1:39,490 Minuten relativ langsam unterwegs war.

Jonathan Rea ließ es gleich wieder richtig krachen. Der Ten Kate Honda-Pilot setzte sich mit 1:38,421 an die Spitze und war auch in seiner zweiten schnellen Runde noch ein Mal besser. Der Brite knabberte von seiner eigenen Bestmarke ein weiteres Zehntel ab.

Troy Corser machte eine gute Figur., Foto: BMW/Kel Edge
Troy Corser machte eine gute Figur., Foto: BMW/Kel Edge

Und dann kam Ben Spies. Der US-Amerikaner legte wieder eine seiner Driftfahrten hin und schraubte die Bestmarke auf 1:38,116 Minuten.

BMW ist weiter im Aufwind. Troy Corser konnte in vereinzelten Sektoren immer wieder Bestmarken setzen. Gerade auf seiner schnellen Runde aber kam der Australier in den Verkehr und wurde leicht aufgehalten. Also musste er einen weiteren Versuch starten und sich einen weiteren Reifen an der Box abholen. Denn mit dem zwischenzeitlichem elften Rang sollte es nicht für Durchgang drei reichen.

Mit dem neuen Reifen machte Corser erneut Druck und holte sich im ersten Sektor die Bestzeit. Im zweiten Abschnitt von Magny Cours verlor er wieder etwas Zeit und es kam auf den alles entscheidenden letzten Sektor an. Corser behielt die Nerven und schob sich auf den dritten Rang nach vorn. Damit warf er Shane Byrne, der sich wenige Sekunden zuvor noch auf Rang acht geschoben hatte, wieder aus dem dritten und letzten Durchgang. Auch Noriyuki Haga hatte Glück, gerade noch so weiterzukommen.

Keine Zulassung zur Superpole 3:

9. Byrne S GBR Ducati 1098R 1'38.831 +0.715
10. Smrz J CZE Ducati 1098R 1'38.844 +0.728
11. Muggeridge K AUS Suzuki GSX-R 1000 K9 1'38.851 +0.735
12. Checa C ESP Honda CBR1000RR 1'38.924 +0.808
13. Kagayama Y JPN Suzuki GSX-R 1000 K9 1'39.148 +1.032
14. Sykes T GBR Yamaha YZF R1 1'39.361 +1.245
15. Xaus R ESP BMW S1000 RR 1'39.444 +1.328
16. Camier L GBR Aprilia RSV4 Factory 1'39.703 +1.587

Superpole 3

Auch im dritten Durchgang war Rea derjenige, der wieder die Pace setzte. Im alten Superpole-Format, welches Ende letzten Jahres abgeschafft wurde, hätte der Brite wahrscheinlich häufiger gut ausgesehen. Damals noch hatte jeder Fahrer nur eine einzige gezeitete Runde, die über den Startplatz entschied.

Jonathan Rea war das gesamte Wochenende über vorn dabei., Foto: Honda
Jonathan Rea war das gesamte Wochenende über vorn dabei., Foto: Honda

Rea ging raus, fuhr in der ersten Umrundung Bestzeit und im zweiten Versuch konnte er noch ein Mal einige Tausendstel finden. Da dort aber noch rund sechs Minuten auf der Uhr standen, konnte sich der Honda-Pilot seiner Sache noch nicht so sicher sein.

Denn Ben Spies hatte sich ganz offensichtlich einen Qualifyer-Reifen für die letzten Minuten dieses Durchgangs aufgespart. Und auch Michel Fabrizio griff mit der weichen Mischung noch ein Mal an.

Dass Spies eine Zeitverbesserung gelingen sollte, schien schon früh klar. Im zweiten Sektor war er bereits zweieinhalb Zehntel schneller als Rea. Bis zum Ziel baute er diesen Vorsprung sogar bis auf eine halbe Sekunde aus. Spies war damit der Einzige Fahrer, der eine Zeit im Bereich von 1:37 Minuten drehen konnte.

Max Biaggi hatte sich schon den dritten Rang gesichert, doch konnte er kurz vor dem Fallen der Zielflagge noch ein weiteres Mal auf eine schnelle Runde gehen. Der Römer konnte sich aber nicht mehr verbessern. Nur im ersten Sektor war der ehemalige 250ccm-Weltmeister schneller als alle anderen. Mittel- und Endsektor lagen dem Aprilia-Piloten überhaupt nicht.

Damit ging die Pole einmal mehr an Ben Spies. Jonathan Rea wird morgen neben ihm in der Startaufstellung stehen. Michel Fabrizio, Max Biaggi und Noriyuki Haga komplettierten die Top Fünf.

Superpole 3, Ergebnis:

1. Spies B USA Yamaha YZF R1 1'37.709
2. Rea J GBR Honda CBR1000RR 1'38.191 +0.482
3. Fabrizio M ITA Ducati 1098R 1'38.196 +0.487
4. Biaggi M ITA Aprilia RSV4 Factory 1'38.235+ 0.526
5. Haga N JPN Ducati 1098R 1'38.365+ 0.656
6. Haslam L GBR Honda CBR1000RR 1'38.625 +0.916
7. Nieto F ESP Ducati 1098R 1'38.670 +0.961
8. Corser T AUS BMW S1000 RR 1'39.114 +1.405