Noriyuki Haga hatte in Brünn das Glück auf seiner Seite. Der Japaner fuhr verletzt, hielt sich bei beiden Läufen solide im Mittelfeld und konnte so die Führung in der WM-Tabelle behaupten. Etwas "Schützenhilfe" gab es zwar vom Teamkollegen, als der in Brünn Hagas Konkurrenten Ben Spies in Lauf eins abschoss. Aber Fabrizio tat dies nicht mit Absicht und entschuldigte sich mehrfach beim US-Amerikaner. Auch dies war ein Grund, warum Haga nach seiner Verletzung von Donington die WM-Führung behalten konnte. So ist das im Rennsport nun einmal.

Die gute Nachricht aus dem Hause Ducati ist, dass Haga wieder vollständig genesen und bei Kräften ist. "Ich habe auf dem Nürburgring letztes Jahr ein wirklich gutes Resultat geholt und ich hoffe, dass ich auch dieses Jahr wieder dazu in der Lage sein werde", erinnerte sich der Japaner an seinen Doppelsieg in der Eifel. "Es ist wirklich eine schöne Strecke, auch wenn es letztes Jahr am Renntag ziemlich nass war. Das machte es aber interessant."

Er fühle sich stärker als noch in Brünn und sei hoch motiviert, nun den finalen Kampf um die WM-Krone aufzunehmen. "Nachdem ich im Urlaub zuhause in Japan relaxed habe, bin ich voll bereit den Kampf um den WM-Titel fortzuführen", versprach der Ducati-Werkspilot.

Für Teamkollege Michel Fabrizio, der in der Zwischenzeit der Sommerpause einen MotoGP-Einsatz für das Pramac-Team in Brünn fahren durfte, geht es ebenfalls noch um den WM-Titel. Der Italiener liegt derzeit auf Rang drei der Gesamtwertung und hat auf den Führenden Haga nur 53 Punkte Rückstand. 200 Zähler sind noch zu vergeben. Auf dem Nürburgring will er damit beginnen, an diesem Ziel zu arbeiten. "Das Ziel ist es, an jedem Wochenende auf dem Podium zu sein", nahm er sich für die restlichen Rennen der Saison vor. "Ich bin in einer guten Verfassung. Nach der langen Pause bin ich mehr als nur bereit auf das Bike zurückzukehren. Ich werde versuchen, den Run auf Podestplätze, den ich zuletzt hatte, aufrecht zu erhalten." In zwölf von 20 Läufen in diesem Jahr stand Fabrizio auf dem Podest, doch nur ein einziges Mal konnte er gewinnen - Lauf eins in Monza, als dem dort in Führung liegendem Ben Spies in der letzten Kurve der Sprit ausging.