Der Mann des Tages war Noriyuki Haga. Mit einem Sieg und einem zweiten Rang liegt der Ducati-Pilot aus Japan auch an der Spitze der WM-Tabelle – 15 Punkte vor Max Neukirchner. "Mein Qualifying war nicht so gut", wusste Haga zu berichten. "Aber im ersten Rennen war mein Start wirklich stark. Ich habe gleich angefangen mich mit Max (Neukirchner) an der Spitze zu duellieren. Es bestand die Möglichkeit, dass es zu Regnen anfangen würde. Daher habe ich gleich von der ersten Runde an attackiert. In der letzten Runde ging Max an mir vorbei und ich habe alles versucht ihn wieder zu schnappen. In der vorletzten Kurve hat er dann einen Fehler gemacht und ich konnte wieder vorbei."

Haga kämpfte sich jeweils vom 13. Startplatz nach vorn, Foto: World SBK
Haga kämpfte sich jeweils vom 13. Startplatz nach vorn, Foto: World SBK

"Im zweiten Rennen musste ich wieder hart kämpfen", so Haga weiter. "Dieses Mal aber gegen Ben (Spies). Der war verdammt schnell und in den letzten fünf Runden war mein Hinterreifen am Ende. So musste ich mich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Mir haben die Rennen sehr viel Spaß gemacht und ich bin wirklich sehr glücklich. Mein Team hat wirklich sehr gute Arbeit geleistet und ich fühle mich sehr wohl auf meiner 1198. Ein fantastischer Tag!"

Bei seinem Einstand in der Superbike Weltmeisterschaft trumpfte der US-Amerikaner Ben Spies ziemlich auf. Poleposition am Samstag, Sieg in Lauf zwei am Sonntag. Das war ein Einstand nach Maß. Auch wenn es kleine Komplikationen gab. "Das erste Rennen war einfach nur Bockmist für mich", gab Ben Spies zu. "Aber ich wusste da schon, dass ich im zweiten Lauf zurück kommen kann. Leider lies mir der Vorfall mit Biaggi und Haslam keine andere Wahl als durch die Wiese zu räubern. Ärgerlich natürlich, dass ich dann gleich noch mal von der Strecke musste – dieses Mal wegen Ruben Xaus. Ich habe es dennoch fast in die Punkte geschafft und hatte auf jeden Fall die Pace dafür. Aber Glückwunsch auch noch mal an Nori (Haga) für diesen Sieg."

"Das zweite Rennen", so Spies weiter, "war sehr hart. Ich hatte einige Möglichkeiten die Führung zu übernehmen und tat das auch hin und wieder. Wenn ich hinter Nori war, habe ich geschaut, wo es Möglichkeiten gibt ihn zu überholen. Wir haben das Tempo beide sehr hoch gehalten. Ich habe versucht so nah wie möglich an ihm dran zu bleiben und habe gewartet, dass er an Grip verliert. Vier Runden vor Schluss hatte ich dann das Gefühl als sei es der richtige Zeitpunkt. Ich habe dann die Ar…backen zusammen gekniffen, bin vorbei und habe einfach am Hahn gezogen. Die Pirellis haben wirklich sensationell funktioniert. Es war das erste Wochenende für die neue R1 und es war großartig. Wir haben sie gut zum laufen bekommen. Es war ein sehr faires Rennen und es hat Spaß gemacht gegen Nori zu kämpfen. Da kommen noch einige solcher Rennen und ich freue mich jetzt schon riesig auf Katar."

Suzuki-Pilot Max Neukirchner beendete die Rennen als Zweiter und Sechster. Natürlich war er mit dem ersten Lauf zufriedener. "Ich war wirklich glücklich nach dem ersten Durchgang", so der Deutsche. "Ich habe echt gedacht, dass ich das Rennen sogar gewinnen kann. Es war ein großer Kampf mit Nori. Dann habe ich leider einen kleinen Fehler in der letzten Runde gemacht. Das hat Nori natürlich gleich ausgenutzt und ist an mir vorbei gegangen. Bis zur Zielflagge war es dann unmöglich für mich zu kontern. Aber für mich ist ein zweiter Platz ein sehr guter Start in die Saison und eine wunderbare Art mich beim Team für die harte Arbeit über den Winter zu bedanken."

Probleme in Lauf 2 für Max Neukirchner, Foto: Suzuki
Probleme in Lauf 2 für Max Neukirchner, Foto: Suzuki

"Im zweiten Rennen hatte ich dann etwas Probleme mit Chattering", analysierte Neukirchner weiter. "Ich steckte außerdem lange im Verkehr fest und es war nicht leicht da durch zu kommen und zur Spitze aufzuschließen. Ich verlor drei Sekunden auf die führende Gruppe. Das war zu viel um wieder heran zu fahren. Außerdem schien es in Lauf 2, als hätte der Grip-Level ein wenig nachgelassen. Es war in keinster Weise möglich schneller zu fahren. Wenn ich das getan hätte, wäre ich vermutlich runter gefallen. Und das wollte ich nun wirklich nicht, weil Yukio und ich keinen einzigen Unfall am ganzen Wochenende hatten."

Mit Rang 18 und 17 war der Japaner Makoto Tamada jeweils der beste Kawasaki-Pilot und – holte keine Punkte für die Grünen. Aber scheinbar ist die Motivation des zweifachen MotoGP-Siegers wieder zurück gekehrt. "Ich hatte wirklich heftiges Chattering im ersten Lauf", gab der 32-jährige zu Protokoll. "Ich fand es wirklich schwer zu pushen und meine Position zu verbessern. Ich war schon irgendwie erstaunt, dass ich das Tempo halten konnte und auch wenn ich nicht zufrieden bin mit dem Ergebnis, freue ich mich doch das Rennen zu Ende gefahren zuhaben. Gerade um meinem Team wertvolle und verwendbare Daten zur Verfügung zu stellen. Für den zweiten Lauf haben wir dann geringfügige Änderungen am Set-Up vorgenommen. Aber da war immer noch sehr viel Chattering – auch wenn es schon weniger war als in Lauf eins. Es war auf jeden Fall schön einige Überholmanöver reiten zu können. Wie viele andere Piloten heute auch, hatte ich Probleme mit dem Grip. Aber wie gesagt: Ich bin glücklich, dass ich dem Team einiges an Feedback geben kann, sodass wir weiter entwickeln können."