Die nächste schlechte Nachricht für Toprak Razgatlioglu! Nach seinem Horrorsturz beim Training in Magny-Cours verpasst der BMW-Star auch das gesamte Rennwochenende in Cremona (20. bis. 22. September) verletzt. Die Superbike-WM könnte damit noch einmal spannend werden. Vor der Verletzung hatte der Türke 13 Rennen in Serie gewonnen und war unaufhaltsam zu seinem zweiten Titel unterwegs.
Toprak Razagtlioglu versichert: Greife wieder ein, sobald es geht!
"Ich wäre sehr gern in Cremona wieder an den Start gegangen, aber die Heilung des milden Pneumothorax dauert länger, als ich zunächst gehofft hatte", gab Razgatlioglu in einer Pressemitteilung BMWs am Mittwoch vor dem Rennwochenende in Italien an. Bei einem Pneumothorax handelt es sich um Luftansammlungen zwischen dem inneren und dem äußeren Lungenfell. Diese sorgen für eine Einschränkung der Atemfähigkeit. Offenbar bekommt der WM-Leader also noch nicht genug Luft, um ein Motorrad-Rennen bestreiten zu können.
"Es ist wichtig, dass ich wieder ganz gesund werde, und mein Ziel ist nun, dass ich am nächsten Rennwochenende im Motorland Aragon [eine Woche nach Cremona, Anm. d. Red.] auf meine BMW M 1000 RR zurückkehren kann. Doch wir müssen abwarten und einen Schritt nach dem anderen machen", fuhr Razgatlioglu fort. Von BMW-Motorradsportleiter Sven Blusch erhielt 'El Turco' volle Rückendeckung: "Die vollständige Genesung Topraks hat für alle höchste Priorität. Alles andere rückt für den Moment in den Hintergrund. Daher haben wir auf Basis der jüngsten Untersuchungen gemeinsam entschieden, dass er in Cremona noch nicht wieder fährt." Sein Schützling stellte jedoch unmissverständlich klar: "Sobald es geht und es meine Gesundheit zulässt, werde ich wieder in den WM-Kampf eingreifen!"
In diesem wird Razgatlioglu aber damit zumindest bis Aragon bei den 365 Punkten verbleiben, mit welchen er auch schon nach Magny-Cours reiste. Dort holte Nicolo Bulega mit einer Ausbeute von 37 bereits einiges vom Rückstand auf und rangiert nun bei 310 Zählern. Theoretisch könnte der Ducati-Pilot mit einem fast perfekten Wochenende beim Heimrennen in Cremona sogar die WM-Führung übernehmen. 55 Punkte oder mehr an einem Wochenende holte in diesem Jahr jedoch einzig Razgatlioglu. Da dieser nicht am Start ist, sind Siege aber natürlich deutlich leichter zu erreichen. Ein wohl bereits sicher geglaubter Titelgewinn für BMW steht durch die Verletzung Razgaltioglus wieder in Frage.
Markus Reiterberger gibt Superbike-Comeback
Nachdem das BMW-Werksteam in Magny-Cours nach dem Trainingsunfall des WM-Leaders nurmehr mit Michael van der Mark unterwegs war, und dabei im Regen des Samstags sogar gewann, stehen nun wieder zwei BMWs am Start, da ein Ersatzmann verpflichtend ist. Dadurch dürfen die deutschen Fans einen alten Bekannten in der Superbike-WM sehen. Markus Reiterberger wird neben Van der Mark an den Start gehen. Der 30-Jährige war bereits zwischen 2013 und 2019 in mehreren Saisonen für BMW dabei und fährt aktuell in der Langstrecken-WM für die Münchner.
Da er als Werksfahrer auch in das Testprogramm der Superbike-WM eingebunden ist, sieht er keine großen Hürden: "Ich kenne das Bike, ich kenne das Team, ich kenne die WorldSBK – von daher sollte es kein Problem darstellen, mich schnell auf alles einzuspielen." Dennoch klang durch, dass sein Start in Cremona vielmehr eine Art Testfahrt für Razgatlioglus angestrebtes Comeback darstellt: "Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass Toprak, das Team und BMW mit einer optimal vorbereiteten BMW M 1000 RR in die letzten Rennen gehen und die Weltmeister-Titel holen können, die er und alle Beteiligten in dieser Saison mehr als verdient haben."
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