Für Jonas Folger ist das Abenteuer in der Superbike-WM seit Sonntag beendet. Die Saisonläufe in Portimao bildeten den Abschluss des Debütjahres. Denn Folgers Arbeitgeber, das deutsche MGM-Team, wird aufgrund der Corona-Situation an den letzten Läufen in Argentinien und Indonesien nicht mehr teilnehmen.
Für Folger geht eine harte Saison zu Ende, in der er nur in sieben Rennen insgesamt 21 Punkte holte und die WM-Wertung als Vorletzter unter allen Stammfahrern abschloss. Bis zum Schluss kam er mit seiner BMW nicht zurecht, weshalb er nun auch das Team verlässt, das 2022 mit BMW weitermachen wird.
"Ich habe gemischte Emotionen. Einerseits bin ich traurig, dass ich das Team verlassen werde, andererseits bin ich auch etwas erleichtert, dass dieses schwere Jahr vorüber ist", zog Folger am Sonntag ein ernüchterndes Fazit seiner ersten WSBK-Saison. "Wir hatten ein weiteres schwieriges Rennen bei unserem Finale, leider hat sich wieder nichts verbessert. Ich habe wirklich Probleme in der Kurvenmitte und am Kurvenausgang gehabt. Ich konnte die BMW nicht sauber aus den Kurven heraus sliden, sondern hatte eher aggressives Rutschen. So konnte ich nicht fahren."
"Ich möchte mich natürlich bei meinem ganzen Team bedanken. Wir sind dieses Jahr zusammen in die Superbike-Weltmeisterschaft aufgestiegen. Wir hatten viel Freude miteinander, aber auch Leid miteinander geteilt. Ich werde die schönen Momente auf jeden Fall in Erinnerung halten, nachdem ich jeden einzelnen hier ins Herz geschlossen habe", so Folger weiter.
Gemeinsamer Weg mit MGM endet
Der fünffache Grand-Prix-Sieger hatte im Vorjahr bei MGM angedockt und auf einer Yamaha die IDM nach Belieben dominiert. Ersten Wildcard-Einsätzen in der Superbike-WM folgte ein Vollzeit-Engagement in der aktuellen Saison. Mit BMW hatte sich der Rennstall dafür aber einen neuen Partner geangelt, nachdem man sich mit Yamaha nicht einig wurde. Diese Umstellung hat Folger aber nie geschafft, weshalb er an den meisten Wochenenden nur auf den hintersten Plätzen zu finden war.
Dass es mit Folger auf einer BMW im MGM-Team nicht weitergeht, steht bereits fest. Teammanager Michael Galinski will sich dennoch um die Belange des Bayern kümmern: "Insgesamt war es eine schwierige Saison für uns, für Jonas, aber dennoch haben wir es vernünftig zu Ende gebracht. Jetzt schauen wir nach vorne, was wird, wo wir Jonas unterbringen."
Folgers Schicksal erinnert ein wenig an jenes von Markus Reiterberger. Dieser hatte ebenfalls die IDM dominiert, auf WSBK-Niveau aber nie den Sprung zum langjährigen Stammpersonal geschafft. Aktuell fährt er in der Langstrecken-WM EWC.
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