Es kommt neuer Wind in die Superbike-Klasse. Die WSBK-Kommission hat Anfang Dezember einige neue Regeln für die Superbike- und Supersport-Klassen eingeführt, die ab der kommenden Saison in Kraft treten. Während es kleinere Anpassungen in den technischen und medizinischen Regularien gibt, sind die Änderungen im sportlichen Bereich am größten.

Neue Startaufstellung für das zweite Rennen

Bisher wurde die Startaufstellung für beide Superbike-Rennen des Wochenendes auf Basis der Superpole-Ergebnisse ermittelt. Für das erste Rennen gilt diese Regelung weiterhin, für das zweite Rennen am Wochenende gibt es nun Änderungen. Für Fahrer, die sich am Samstag von Platz zehn abwärts qualifizieren, bleiben die Superpole-Ergebnisse bestehen. Die ersten drei Startreihen formieren sich anhand der Ergebnisse aus Rennen eins neu.

Die Top-3-Fahrer aus Rennen eins werden in die dritte Startreihe zurückversetzt und belegen damit die Plätze sieben bis neun. Erster und Drittplatzierter tauschen hierbei noch die Plätze, sodass der Sieger aus Rennen eins von Startplatz neun ins Rennen geht. Demnach startet der Drittplatzierte des vorherigen Rennens von Platz sieben aus.

Die Fahrer, die im Rennen eins auf den Plätzen vier, fünf und sechs landen, werden von der zweiten Startreihe in die Erste geschoben. Damit ist der Viertplatzierte des Samstagsrennens der Polesetter am Sonntagmorgen. Piloten, die im ersten Rennen auf Platz sieben, acht und neun landen, starten aus der zweiten Startreihe und landen damit auf den Rängen vier, fünf und sechs.

Die Startaufstellung für Rennen zwei wird ab 2017 anderes ermittelt, Foto: Ducati
Die Startaufstellung für Rennen zwei wird ab 2017 anderes ermittelt, Foto: Ducati

Anpassungen aus MotoGP auch in der WSBK

Weiterhin werden Änderungen in die Superbike- und Supersport-Klasse übertragen, die in der MotoGP bereits Anwendung finden. Beispielsweise ist es ab 2017 verboten, Scooter zur Besichtigung der Strecke zu verwenden. Dieses Verbot gilt sowohl im Vorlauf des Wochenendes, als auch im Laufe des Events. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist die Strecken-Besichtigung weiterhin gestattet. Unmittelbar vor einem Rennen ist es des Weiteren nicht erlaubt, Bikes am Ende der Startaufstellung zu platzieren.

Pro Event sind ab 2017 in jeder Klasse maximal zwei Wildcard-Fahrer erlaubt. Bei Übersee-Rennen wird die Frist für die Anmeldung eine Wildcard-Kandidatur auf 90 Tage vor dem Event verlängert. In der Supersport-Klasse wird 2017 außerdem das Flag-to-Flag-Prinzip eingefügt. Damit werden auch in dieser Klasse Bike-Wechsel bei schwierigen Bedingungen zu sehen sein.

Technische & Medizinische Änderungen

In der Superbike-Klasse gibt es nur eine technische Änderung für die Saison 2017. So wurden die Regularien für die Airbox der Bikes geändert. Die Sensoren dieser dürfen ab dem kommenden Jahr verändert werden. Außerdem dürfen Teile des variierbaren Ansaugtrakt-Systems ersetzt werden, um mehr Kraft herauszukitzeln. Wichtig hierbei ist nur, dass dieselben Funktionen wie am entsprechenden Straßenmotorrad erhalten bleiben müssen.

Das Grid sieht ab 2017 anders aus, Foto: Ducati
Das Grid sieht ab 2017 anders aus, Foto: Ducati

Auch im medizinischen Bereich gibt es für die Superbike- und Supersport-Piloten eine kleine, aber wichtige Änderung. Ab dem kommenden Jahr ist es die Pflicht jedes Fahrers, den medizinischen Direktor umgehend zu informieren, sollte sich der eigene Gesundheitszustand so drastisch verändert haben, dass es sich auf die eigene Fahrleistung auswirken könnte.

Abschließend sprach die Kommission der Superbikes über Änderungen des Zeitplans der WSBK-Events, sowie über Modifikationen in Sachen Flaggensignale. Details über die genauen Veränderungen gab die Kommission bisher noch nicht bekannt.