In Misano sind am Wochenende alle Augen auf Aprilia gerichtet. Der Grund: Max Biaggi gibt sein Comeback in der Superbike-WM. "Ich bin sehr aufgeregt, wieder in das Renngeschehen eingreifen zu können und das Adrenalin spüren zu dürfen", sagt der zweifache Superbike-Weltmeister.

Biaggi wird dabei aber vor allem eine Aufgabe haben: Testen. "Ich helfe Aprilia die neue RSV4 RF weiterzuentwickeln. Diese Wildcard ist sozusagen das Sahnehäubchen meiner Arbeit als Testfahrer, aber ich werde alles geben. Unsere Rivalen sind in großartiger Form und es wird für mich nicht leicht werden", ist sich Biaggi sicher.

Keine konkreten Vorgaben

Konkrete Platzierungsziele hat Biaggi für sein Comeback-Wochenende nicht. "Das Ziel ist, Spaß zu haben. Ich will auch auf die Gesichter bei Aprilia und bei den Fans ein Lächeln zaubern. Unsere Schlüsse ziehen wir dann am Sonntag nach dem zweiten Rennen", so Biaggi. Ein guter Vergleichswert wäre Platz neun. Diesen holte Troy Bayliss, ein anderer Ex-Champion, in Thailand, der in dieser Saison kurzfristig ein Comeback gab.

Gegen Kawasaki ist derzeit kein Kraut gewachsen. Zwölf der bisherigen 14 Rennen wurden von Jonathan Rea und Tom Sykes gewonnen. Alleine in den letzten sechs Rennen gab es fünf Doppelsiege des Kawasaki-Werksduos. Vor allem Rea ist auf Rekordkurs. In allen bisherigen Rennen unter den Top-2, hält er aktuell mit 124 Punkten den größten Vorsprung eines Fahrers nach 14 Saisonläufen in der Geschichte der Superbike-WM.

Dennoch gibt er sich vor dem Rennwochenende zufrieden. "Das ist eine neue Strecke für mich und die Kawasaki, aber wir müssen abwarten, wie sich die Dinge für uns entwickeln. Es sollte wieder heiß werden wie zuletzt in Portimao. Daher erwarte ich uns erneut in guter Form", sagt der WM-Leader.

Reiterberger mit ersten Widcard-Einsatz

Neben Biaggi wird in Misano noch ein weiterer interessanter Fahrer mit Wildcard starten: Markus Reiterberger. Der 21-jährige Bayer bekommt eine BMW, die vom Team Van Zon Remeha eingesetzt wird. Für Reiterberger ist es der erste Einsatz in der Superbike-WM seit dem Nürburgring 2013, wo er punkten konnte.

"Ich erhoffe mir in Misano ein Top-10-Ergebnis. Es wird das erste WSBK-Rennen sein und da müssen wir erst einmal Erfahrung sammeln. Es ist eine andere Serie, wir fahren mit einem World Superbike, das ich zunächst richtig kennen und abstimmen lernen muss", ist sich Reiterberger seiner schwierigen Aufgabe bewusst. Neben Misano wird die deutsche Hoffnung in dieser Saison auch noch in Magny-Cours und Katar am Start stehen.