Fünfter Donington-Erfolg in Serie für Tom Sykes! Beim Heimspiel auf der britischen Traditionsstrecke zeigte sich der Kawasaki-Pilot von seiner besten Seite. In einem epischen Duell an der Spitze setzte sich Sykes letztlich gegen WSBK-Dominator und Teamkollege Jonathan Rea durch, gewann nach einer kontrollierten Schlussphase mit knapp 3,7 Sekunden Vorsprung. Zuvor hatten sich die beiden Fahrer 17/23 Runden mit allen verfügbaren Mitteln attackiert, die zahlreichen Zuschauer mit mehreren Führungswechseln und Rennsport vom Feinsten verzückt.

Chaz Davies (Ducati) als Dritter und Leon Haslam (Aprilia) als Vierter machten die britische Dominanz an der Spitze des Feldes perfekt. Auf den letzten Metern verhinderte BMW-Pilot Ayrton Badovini dann noch einen britischen Fünffach-Erfolg, schob sich noch vorbei an Alex Lowes (Suzuki). Jordi Torres (Aprilia), Weltmeister Sylvain Guintoli (Honda), Leon Camier (MV Augusta) und David Salom (Kawasaki) komplettierten in einem sehenswerten Rennen die Top-10. Leandro Mercado, Nicolas Terol, Roman Ramos, Randy De Puniet und Niccolo Canepa durften sich ebenfalls noch über Punkte freuen.

Tom Sykes setzte seine Donington-Dominanz unbeirrt fort, Foto: Kawasaki
Tom Sykes setzte seine Donington-Dominanz unbeirrt fort, Foto: Kawasaki

Traumstart von Haslam, heißer Spitzenkampf ab Runde zwei

Bei bewölktem Himmel aber trockenen Bedingungen (15 Grad Luft/ 21 Grad Asphalt) machte sich das Feld der WSBK pünktlich zum Mittag auf zum ersten Rennen im Donington Park. Sykes nahm die insgesamt 23 Runden von der Pole Position in Angriff, ging nach einem Top-Start dann auch als Erster in Kurve eins. Dahinter schob sich jedoch umgehend Haslam, der Rea mit einem Blitzstart überrumpelte. Haslam übernahm dann gar kurzzeitig die Gesamtführung, die er zumindest für knapp eine Runde hielt.

Hinter den ersten Drei gingen Davies, Davide Giugliano, Lowes, Badowini, Guintoli, Camier und Baiocco mit Top-10-Platzierungen in die zweite Runde. An der Spitze machten die beiden Kawasaki-Piloten dann umgehend ernst, schnappten sich beide zunächst Haslam und lieferten sich dann einen rundenlangen Zweikampf auf des Messers Schneide. Mehrere Führungswechsel, knallharte Manöver, Berührungen, Verbremser und Kopfschütteln raubte der Kawasaki-Crew und den zahlreichen Zuschauern mehrere Male den Atem.

Im Kampf um Platz drei lieferten sich in der ersten Rennhälfte vor allem Haslam und Ducati-Pilot Davide Giugliano ein ebenfalls sehenswertes Duell. Der Italiener fiel aber letztlich einem technischen Defekt zum Opfer, musste in Runde neun die Box ansteuern. Zwar kehrte er nach einigen Minuten wieder auf die Strecke zurück, spielte im Rennen aber logischerweise keine Rolle mehr. In der Zwischenzeit hatte sich Weltmeister Guintoli bis zur Rennmitte bereits auf Rang sechs nach vorne gekämpft, musste aber letztlich der hohen Geschwindigkeit der Verfolger Tribut zollen.

Weltmeister Sylvain Guintoli zeigte eine starke erste Rennhälfte, Foto: Pata Honda
Weltmeister Sylvain Guintoli zeigte eine starke erste Rennhälfte, Foto: Pata Honda

Irre Aufholjagd von Camier

Für die Aufholjagd des Rennens sorgte Camier. Auf Position acht liegend musste der Brite nach einem Fahrfehler weit durch die Auslaufzone, kam schließlich als 16. Zurück auf die Strecke. Mit irrem Speed kämpfte er sich in den verbleibenden zwei Renndritteln dann jedoch gar noch auf einen einstelligen Platz zurück, nahm als Neunter wichtige WM-Zähler mit. Während Honda-Pilot Michael van der Mark einen Sturz zu verkraften hatte und ausschied, brachte die Schlussphase noch einmal mächtig Action.

Rund sechs Runden vor dem Ende schob sich Davies nach einer irren Hetzjagd noch an Haslam vorbei auf Podestrang drei, während Sykes an der Spitze komplett ernst machte und den geschlagenen Rea plötzlich Runde um Runde distanzierte. Der WM-Leader verzichtete anschließend auf großes Risiko, nahm die 20 wichtigen Punkte für die Gesamtwertung mit. Mit knapp 100 Punkten Vorsprung auf Haslam ist Rea die Weltmeisterschaft wohl ohnehin nur theoretisch zu nehmen.