BMW-Werksfahrer Marco Melandri wurde mit seiner BMW S 1000 RR im ersten Rennen im Intercity Istanbul Park Zweiter. In Lauf zwei belegte er Rang vier. Sein Teamkollege Chaz Davies hatte im ersten Rennen Schwierigkeiten und wurde Achter. In Lauf zwei lief es besser für Davies, und er kam als Sechster ins Ziel. Nach 11 Runden der Saison 2013 ist Melandri mit 290 Punkten Vierter der Fahrerwertung. Sein Rückstand auf die Spitze beträgt 33 Zähler. Davies folgt dahinter als Fünfter mit 239 Punkten. In der Herstellerwertung ist BMW aktuell Dritter mit 354 Zählern.

Beim Start des ersten Rennens machten beide BMW Werksfahrer Positionen gut. Melandri verbesserte sich von Platz sieben auf Rang fünf, Davies von Platz acht auf Rang sechs. Nach der ersten Runde war Melandri Vierter, Davies belegte Platz sieben. In der Anfangsphase des Rennens wuchs Melandris Rückstand auf das Führungstrio etwas an, doch ab Rennmitte startete er seine Aufholjagd. Mit jeder Runde rückte er näher an die Top-3 heran. In Runde 14 überholte er Sylvain Guintoli und übernahm Rang drei, eingangs Runde 16 ging er an Tom Sykes vorbei und war Zweiter. Danach versuchte er, die Lücke auf den Führenden Eugene Laverty zu schließen, doch der Vorsprung des Iren war zu groß, um ihn in den verbleibenden Runden noch einzuholen. Melandri fuhr mit seiner RR als Zweiter hinter Laverty auf das Podium. "Ich habe in den ersten Runden viel Zeit verloren. Mit einem frischen Reifen ist unser Bike immer etwas nervös. In der ersten Runde musste ich auf der Gerade vom Gas gehen, weil das Motorrad zu unruhig war. Doch nach zehn Runden war das Bike leichter geworden, weil weniger Benzin im Tank war. Dadurch war es einfacher zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt war ich recht schnell unterwegs und ich habe die Führungsgruppe eingeholt. Doch als ich an Tom vorbei war, war Eugene schon zu weit weg. Doch auch Platz zwei war für mich ein sehr gutes Ergebnis", zeigte sich Melandri zufrieden.

Davies kämpfte unterdessen in einer Vierergruppe und lag zwischenzeitlich auf dem fünften Rang. Doch er klagte über mangelnden Grip und konnte diese Position nicht halten. Im Verlauf des Rennens fiel er zurück und kam als Achter ins Ziel. Für den Briten war das kein zufriedenstellendes Resultat: "Nachdem wir gestern kaum fahren konnten, hatten wir heute einen schwierigen Tag. Es ist uns in der wenigen verfügbaren Zeit nicht gelungen, eine gute Abstimmung zu finden. Ich hatte weder vorne noch hinten Haftung, und ich hatte mit der Stabilität und der Balance des Bikes zu kämpfen. Mit Rennen eins war ich nicht zufrieden. Nach dem Warmup hatten wir die Balance des Bikes ein klein wenig geändert und damit versucht, die Hinterradhaftung zu verbessern. Aber dadurch wurde nur die Front schlechter. Es war so einfach, die Kontrolle über das Vorderrad zu verlieren. Ich glaube, es ist mir während des Rennens zehn bis 15 Mal weggerutscht. Ich konnte nicht schnell in die Kurven fahren. Jedes Mal, wenn ich versucht habe, in Schräglage die Vorderradbremse zu benutzen, habe ich die Front verloren. Dazu hat es mir auch noch am Hinterrad an Grip gefehlt. Ich konnte nicht mehr herausholen, und das war sehr frustrierend."

In Lauf zwei lag Melandri nach der ersten Runde auf Rang sechs, Davies war Siebter. In der Anfangsphase des Rennens waren die beiden in mehrere Positionskämpfe involviert und machten weitere Plätze gut. Nach sechs Runden war Melandri Vierter, Davies belegte Rang sechs. Doch dieses Mal gelang es Melandri nicht, die Lücke nach vorn zu schließen, sein Rückstand auf die Spitze wurde im Verlauf des Rennens größer. Am Ende fuhr er ein einsames Rennen und kam auf Rang vier ins Ziel. "Nach dem ersten Rennen haben wir ein paar Einstellungen am Bike geändert. Doch der Grip ließ nach, wahrscheinlich wegen der höheren Streckentemperatur. Wir haben versucht, die Balance des Bikes mit ein paar Änderungen am Heck zu verbessern, aber die Folge war, dass ich nun mit der Front zu kämpfen hatte. Ich konnte nicht mehr schnell in die Kurven fahren und hatte Schwierigkeiten beim Bremsen. Am Ende konnte ich nicht das gleiche Ergebnis holen wie im ersten Rennen. Wir haben noch drei Rennwochenenden vor uns, und auch, wenn es nicht einfach wird, gebe ich den Glauben nicht auf. Ich möchte kämpfen und in jedem Rennen mein Bestes geben", blickte der Italiener bereits wieder nach vorne.

Davies hatte dieses Mal ein besseres Gefühl auf seiner RR. In Runde 16 verbesserte er sich auf den fünften Platz. Im finalen Umlauf verlor er jedoch noch einmal eine Position, und er beendete das Rennen als Sechster. Ein Ergebnis mit dem er bereits deutlich glücklicher war: "Mit dem zweiten Rennen war ich wesentlich zufriedener. Das lief es definitiv besser. Mein Rückstand auf die Spitze war nur noch halb so groß wie in Lauf eins, aber am Ende hat es nicht gereicht. Wir haben wirklich einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, konnten aber die Schwierigkeiten aus dem ersten Lauf nicht ganz beheben. Ich denke, ein drittes Rennen wäre uns heute entgegengekommen. Ich bin nicht sicher, ob ich dann mit um das Podium gekämpft hätte, aber wir hätten uns sicher weiter gesteigert und wären noch näher an die Spitze herangekommen."