Die MotoGP hat für Reifenhersteller Pirelli zwar einiges an Prestige, aber die Italiener fühlen sich in der Superbike-Weltmeisterschaft besser aufgehoben, da der Technologietransfer für die Serienmodelle einfacher funktioniert. 2013 wird die zehnte Saison, in der Pirelli als alleiniger Reifenausrüster die Superbike-WM beliefert. Als für 2004 eine Einheits-Reifenregel kam, war die Entscheidung kontrovers aufgenommen worden, mittlerweile kann aber jeder gut damit leben. In der MotoGP ist Bridgestone alleiniger Reifenausrüster und hat noch einen Vertrag bis 2014. Dass Pirelli sich dann dazwischen drängen könnte, muss das japanische Unternehmen anscheinend nicht befürchten.

"Wir haben die Formel 1 und die MotoGP immer als die Spitze im Motorsport gesehen", sagte Pirelli Motorrad Renndirektor Giorgio Barbier beim Pirelli Jahreslaunch in Mailand laut Crash. "Pirelli ist jetzt [als alleiniger Ausrüster] in der Formel 1, was die absolute Spitze darstellt. Muss unsere Marke auch in der MotoGP sein? Ich weiß es nicht..." Bei den Superbikes ortet das Unternehmen einige Vorteile, weil man der Meinung ist, dort habe man die besten Möglichkeiten, die Serienprodukte ohne große Probleme zu verbessern.

Des Weiteren sah Barbier keine Notwendigkeit dafür, mit Pirelli in die MotoGP zu gehen. "Möchten wir nur wegen des Images in die MotoGP? Pirelli hat bereits ein Motorrad-Image und wir sind bereits Marktführer bei Motorrad-Reifen, also warum? Wir möchten unser Modell mit Motorrad-Einheitsreifen beibehalten. Das bedeutet, wir müssen an einem Projekt mit enger Verbindung zwischen Straße und Rennsport arbeiten und das ist in der MotoGP nicht der Fall. Sollte die MotoGP das aber akzeptieren, warum nicht", sagte Barbier. Der Vertrag von Pirelli mit der Superbike-WM läuft vorerst noch bis Ende 2015.