Die Hersteller wettrüsten wieder für die Superbike WM. Suzuki, Honda, Yamaha und BMW kommen 2012 mit mehr oder minder stark überarbeiteten Tausendern, Kawasaki hat diesen Schritt bereits letztes Jahr vollzogen. Die neue Ducati 1199 Panigale wird nur für die Superstock-Klassen homologiert.

Nach Suzuki sind jetzt auch zur neuen BMW S1000RR Details aufgetaucht. Die Maschine wurde in den vergangenen Tagen der Welt-Fachpresse vorgestellt. Die Bayern haben ihrem Motorrad nicht nur einen Facelift verpasst, der sich vor allem im schmaleren Heck und einer leicht geänderten Verkleidung widerspiegelt.

Gute Testfahrten für Leon Haslam mit der BMW für 2012, Foto: BMW AG
Gute Testfahrten für Leon Haslam mit der BMW für 2012, Foto: BMW AG

Neben dem schmaleren Heck werden dort auch zwei Luftdurchlässe zu finden sein. In der Verkleidung, die bei der S1000RR asymmetrisch angelegt ist, sind Öffnungen im mittleren Bereich der Airbox hinzugekommen, die die Wärmeableitung besser gestalten sollen. Außerdem bekommt das 2012er Modell kleine Seitenflügel, wie sie an Valentino Rossis MotoGP-Ducati zu Beginn des Jahres auch zu sehen waren. Die weiß-blauen versprechen eine bessere Aerodynamik.

Auch der Motor wurde leicht überarbeitet, bleibt allerdings mit einer Werksangabe von 193 PS auf dem alten Level. Kenner der Szene wissen aber, dass mit nahezu jedem Serien-Aggregat der S1000RR die 200 PS am Hinterrad Standard waren und sind. Beim Gewicht hat die BMW nicht abgespeckt. Mit 204 Kilogramm wird sie in der Normalausführung angegeben, bei der mit Race-ABS kommen da noch 2,5 Kilo drauf. Allerdings hat man beim Motor an der Elektronik gearbeitet. Der Drehmomentverlauf soll auf eine bessere Fahrbarkeit optimiert worden sein.

Die 2012er S1000RR soll mit einer kürzeren Sekundärübersetzung aus dem Spandauer Werk rollen, um einen besseren Durchzug zu ermöglichen. Höhere Geschwindigkeiten werden auf der Landstraße eh kaum mehr benötigt.

Im Fahrwerksbereich hat sich einiges getan. Die komplette Geometrie wurde überarbeitet, mit dem Ziel für ein besseres Handling mehr Gewicht auf das Vorderrad zu verlagern. BMW hat den Steuerkopfwinkel und den Schwingendrehpunkt ebenso angepasst, wie die Federbeinlänge und den Gabelüberstand. Die Federelemente befanden sich insgesamt auf dem Prüfstand, auch der Lenkungsdämpfer ist neu. Er soll in zehn Stufen einstellbar sein.

Im Serien-Cockpit soll der Bayern-Treiber nun auch mehr Einstellmöglichkeiten haben. Revolutionär ist das in der Helligkeit einstellbare Display. Außerdem können beliebig Informationen ein- und ausgeblendet werden, so zum Beispiel ein "Speed Warning". Ob der Fahrer das auf die Pappe-Abgebgrenze von Innerorts bei rund 81 km/h oder aber auf 300 km/h zwecks Senkung des Sprit-Verbrauchs einstellen will, bleibt jedem selbst überlassen.

Elektronisch hat man auch an der Abstimmung des ABS und der serienmäßigen Traktionskontrolle gearbeitet. Des Weiteren hat die 1000er einen neuen kurzhubigen Gasgriff bekommen, der mit weniger Kraft bedient werden können soll. Lästiges Umgreifen beim Abrufen der Maximalleistung soll damit der Vergangenheit angehören.