Polesetter Marco Melandri holte sich den Sieg im ersten Superbike-Rennen in Aragon. In einem spannenden und taktisch klugen Rennen setzte sich der Italiener gegen seinen Landsmann Max Biaggi durch. Damit wurde es wieder nichts mit einem Sieg für den Römer in diesem Jahr. Sein Teamkollege Leon Camier kam in einem zurückhaltenden Rennen auf den dritten Rang.

Marco Melandri sicherte sich den Holeshot und bog als Erster in die erste Kurve ein. Hinter ihm reihte sich gleich Biaggi ein, der ihn wenige Kurven später auch kassierte und sich so an die Spitze setzte. In den ersten Runden konnte der Römer auch ein höheres Tempo vorlegen und sich absetzten. Als er dann etwa eine Sekunde Vorsprung hatte, drehte Melandri am rechten Griff und holte sukzessive auf.

Das Duell an der Spitze

Gegen Ende des Rennens bekam Biaggi immer mehr Probleme mit den Reifen, aber Melandri wollte nicht vorbei. Er blieb in Sachen Topspeed auf der Geraden circa sieben bis zehn Kilometer pro Stunde unter dem Spitzenwert der Aprilia. Fünf Runden vor Schluss machte der Römer einen für sich typischen Fehler unter Druck und musste in der Haarnadel nach der langen Geraden weit gehen. Melandri ging an die Spitze und fuhr direkt auf und davon. Spätestens da wurde klar, dass er auf der Geraden geblufft hatte, denn auf einmal konnte er ohne Windschatten um die 318 Kilometer pro Stunde fahren. Spitzenwerte, die vorher nur Biaggi erreichte.

Leon Camier holte in den letzten Runden dramatisch auf seinen Teamkollegen auf Platz zwei auf. Jedoch war der Abstand von circa zwei Sekunden zu groß, um ihn in drei Runden zu schließen. Damit sah das Podest aus, wie die Startaufstellung zum Rennen.

Hinter den ersten Drei versammelte sich eine Kampfgruppe aus Eugene Laverty, Tom Sykes, Noriyuki Haga und Joan Lascorz. Die Positionen wechselten in jeder Runde mehrfach, aber am Ende setzte sich die zweite Werks-Yamaha knapp gegen die Kawasaki von Tom Sykes. Haga wurde Sechster vor Lascorz.

Ayrton Badovini wurde mit dem achten Platz erneut bester BMW-Pilot vor seinen Werkskollegen Leon Haslam und Troy Corser, der die Top-10 komplettierte.

Checa wird Sturzopfer

Carlos Checa war prominentestes Sturzopfer in diesem ersten Rennen. Beim Versuch sich weiter nach vorn zu kämpfen, um eventuell auf den dritten Platz zu fahren, rutschte er über das Vorderrad weg. Bereits einige Runden zuvor hatte er heftige Rutscher abzufangen. Sein Vorsprung in der Meisterschaft ist aber immer noch sehr kompfortabel.

Ebenfalls zu Boden musste Jakub Smrz und Michel Fabrizio. Ruben Xaus hatte einen kurzen Aufenthalt in der Box, setzte aber dann das Rennen fort in der Hoffnung auf Punkte. Allerdings schied vor ihm keiner mehr aus, sodass er sich mit dem 16. Rang begnügen musste.