Der Italiener Marco Melandri hat den ersten Lauf der Superbike im britischen Donington Park gewonnen. Der Yamaha-Pilot startete verhalten in den Lauf, kämpfte sich nach vorn und rang erst in der vorletzten Runde den bis da hin führenden Tschechen Jakub Smrz auf Ducati nieder. Es wurde Melandris erster Superbike WM-Laufsieg beim zweiten Auftritt in dieser Serie und er stand damit erstmals seit seinem MotoGP-Sieg auf Phillip Island aus 2006 wieder ganz oben auf einem WM-Treppchen. Rang drei ging an Carlos Checa auf Ducati.
Haslam und Camier wollen flüchten
Gleich ein Schock noch vor dem Rennstart gab es für Supersonic Ducati-Pilot Maxime Berger. Er kam zunächst nicht auf die Warmup-Runde, denn die 1198 ging aus. Nach etwas Schieben sprang das Motorrad doch noch an und Berger konnte am Rennen teilnehmen.
Leon Haslam gewann den Start und suchte gleich in der ersten Runde sein Heil in der Flucht. Allerdings gab es da noch einen weiteren Briten, der auf den Zug mit aufspringen wollte: Leon Camier. Lange ging der Fluchtversuch der Beiden nicht gut, denn auch Noriyuki Haga schloss zu ihnen auf.
Nach den ersten Runden wuchs die Gruppe, die um die Spitze focht, auf zehn Piloten an, denn auch Jakub Smrz, Tom Sykes, Jonathan Rea, Marco Melandri, Max Biaggi, Troy Corser und Carlos Checa schlossen auf. Dabei blieben ein paar Berührungen zwischen den Piloten auch nicht aus. So gerieten Haga und Camier in Goddards aneinander, was vor allem der Tscheche Smrz nutzen konnte.
Souveräne Führung von Smrz
Smrz fackelte nun nicht mehr lange. Er schnappte sich Haslam und machte sich auf und davon. Von den Verfolgern konnte ihm nun keiner mehr gefährlich werden, vor allem auch weil die eben im direkten Kampf um Rang zwei dafür sorgten, dass sie sich gegenseitig behinderten.
Die Hoffnungen auf ein Kawasaki-Podium waren sechs Runden vor Schluss dahin, als Sykes Eingangs des Foggy-Esses aus dem Sattel flog. Dabei hatten die nachfolgenden Piloten Glück, denn die Ninja schlitterte über die Piste und rutschte auf die Ideallinie.
Vorne zog sich in den letzten Runden alles etwas auseinander - und Marco Melandri machte sich auf die Verfolgung nach Smrz. Der Italiener befand sich ab der vorletzten Runde am Hinterrad des Tschechen und es war sofort klar, dass es insgesamt noch eine knappe Kiste werden würde. Melandri ging auf der Bremse ins Foggy-Esses schließlich auch vorbei und sicherte sich den Sieg.
Kampf um Rang drei, Stürze und Kurioses
Spannend wurde nun noch der Kampf um den dritten Rang, denn auf den allerletzten Metern ging Checa am BMW-Piloten Haslam vorbei und schob damit eine zweite Ducati auf das Podest. Im Kampf um Rang fünf behielt Haga die Oberhand über Biaggi und Camier, Corser und Joan Lascorz komplettierten die Top Ten.
Kein gutes Wochenende erlebte Yamaha-Pilot Eugene Laverty. Nachdem er schon gestern im ersten Superpole-Durchgang eine R1 komplett zerstört hatte, ließ er heute in Runde vier die nächste folgen. Dieses Mal kam der Ire nicht so gut davon, denn er musste ins Medical Center gebracht werden.
Den kuriosesten Sturz hatte der schon am Start mit Schwierigkeiten kämpfende Berger. In der sechsten Runde flog ihm aus Goddards heraus die Hinterradfelge seiner Ducati davon und er lag auf der Nase.
Probleme hatte auch der einzige Suzuki-Pilot des Feldes, Michel Fabrizio. Bereits in der ersten Runde räuberte er durch das Kiesbett, fädelte sich aber wieder ein. In Runde neun steuerte er die GSX-R 1000 an die Box - um sich einen neuen Hinterreifen abzuholen. Wenig später ging der Italiener wieder auf die Piste.
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