Beim neunten Wertungslauf des Porsche-Supercup in Istanbul feierte Jeroen Bleekemolen erneut einen Start-Ziel-Sieg. Der 25-jährige ehemalige DTM-Pilot setzte sich nach einem guten Start von der Pole-Position früh von seinen Verfolgern ab und hielt die Führung bis zum Überqueren des Zielstrichs. Für den Niederländer ist dieser Triumph nach den beiden Rennen in Monaco und am Nürburgring der insgesamt dritte Start-Ziel-Sieg in der aktuellen Saison.

"Das war ein sehr schweres Rennen für mich", sagte der Sieger. "Ich bin mit einem Satz neuen Reifen gestartet und konnte mich daher frühzeitig absetzen. Am Ende bauten meine Pneus jedoch stark ab. Meine Hinterradreifen waren komplett abgefahren und Damien machte nochmals extrem viel Druck. Ich musste an meine Grenzen gehen, um das Rennen nach Hause zu fahren. Es ist mir geglückt. Darüber bin ich überglücklich. Ich hoffe, dass ich diesen Erfolg in den nächsten Läufen wiederholen kann."

Spannung kam nochmals in den letzten beiden Runden auf, als Damien Faulkner bis auf eine knappe Sekunde an den Niederländer herankam. Am Ende fehlten dem derzeit Zweitplatzierten der Gesamtwertung 1,018 Sekunden auf Bleekemolen. Ins Rennen war der 30-jährige Ire von Position drei gegangen. Nach einem verpassten Start verlor er einen Platz und fiel hinter Uwe Alzen auf Rang vier. Faulkner eroberte jedoch bereits in der zweiten Kurve die dritte Position zurück. In Runde vier nutzte er dann erneut eine Chance und setzte sich vor seinen Teamkollegen Stefan Rosina.

"Das war definitiv eines der schwersten Rennen in meiner Karriere", so Faulkner. "Ich hatte einen schlechten Start und daher große Probleme, den Platz zu halten. Mein Team hat mir ein perfektes Fahrzeug bereitgestellt. Der Porsche war sensationell abgestimmt. Der zweite Platz ist fantastisch." Rosina, der von Platz zwei gestartet war, sah die Zielflagge als Fünfter, da er dem Druck von Uwe Alzen und Richard Westbrook ebenfalls nicht standhielt. Der 40-jährige Porsche-Routinier Alzen wurde als Dritter vor dem derzeitigen Spitzenreiter Westbrook abgewinkt.

"Es war ein gutes und sauberes Rennen. Rang drei ist nicht allzu schlecht", bilanzierte Alzen. "Jedoch bin ich etwas enttäuscht, da heute leider einfach nicht mehr drin war. Beim nächsten Mal läuft es hoffentlich wieder besser für uns." Auch Westbrook war einigermaßen zufrieden. "Nach einem extrem schwierigen Qualifying ist Platz vier ein schönes Ergebnis", sagte der Brite. "Gestern hatten wir das Fahrzeug einfach nicht richtig auf den Kurs eingestellt. Uns war klar, dass es daher im Rennen hart werden wird. Mehr als Platz vier war unter den Voraussetzungen einfach nicht drin."

Christian Menzel beendete das 13-Runden-Rennen auf Platz sechs, dahinter folgte der Supercup-Champion von 2005 Alessandro Zampedri. "Ich habe wie versprochen geackert: Von P11 bin ich bis auf P6 vorgefahren - mehr ging leider nicht", fasste Menzel zusammen. "Dennoch: das sind wichtige Punkte für die Gesamtwertung."