Nur wenige Minuten vor dem Ende des Qualifyings zum ersten Saisonlauf auf dem Hockenheimring sicherte sich der Brite Nick Tandy (Konrad Motorsport) Startplatz eins. Im neuen Porsche 911 GT3 Cup, dem mit 450 PS stärksten Cup-Elfer aller Zeiten, holte der 25-Jährige auf dem 4,574 Kilometer langen Kurs die Bestzeit in 1.41,670 Minuten. Er unterbot damit die Trainingsbestzeit aus dem Vorjahr um mehr als eine Sekunde. Insgesamt sind bei der 21. Auflage des Carrera Cup 20 Fahrer aus sieben Nationen am Start. Der Startschuss zum ersten Rennen des Jahres fällt am Sonntag (25. April) um 10.35 Uhr.

Den zweiten Startplatz für das 18-Runden-Rennen sicherte sich der Franzose Nicolas Armindo vom Team Hermes Attempto Racing. Während Pole-Sitter Tandy aus dem britischen Rennsport kommt und lediglich auf einige Gaststarts in dem renommierten Markenpokal zurückblicken kann, gehört der 28-jährige Armindo zu den Routiniers. Er zählte von 2003 bis 2008 zu den festen Größen des Markenpokals. Seinen bislang größten Erfolg feierte er 2005 mit dem Gewinn des Vizetitels.

Als bester Deutscher holte Christian Engelhart (Ingolstadt, MRS Team PZ Aschaffenburg) Startplatz drei. Der 23-Jährige hat sehr gute Erinnerungen an den Traditionskurs: 2009 gelang ihm hier in seiner zweiten Carrera-Cup-Saison mit Platz drei erstmals der Sprung aufs Podium. In der zweiten Startreihe steht auch der 23-jährige Sean Edwards (Großbritannien) vom Team Deutsche Post by tolimit. Der Brite war 2008 als Gesamtfünfter der beste Rookie im Porsche-Mobil1-Supercup.

Fest in deutscher Hand ist die dritte Startreihe. Der fünfte Platz ging an Robert Renauer (Jedenhofen, Herberth Motorsport PZ Olympiapark), dahinter qualifizierte sich Niclas Kentenich (Neuss, Farnbacher Racing - PZN) als Sechster. Der 25-jährige Renauer zählt zu den Routiniers im Carrera Cup. In der aktuellen Saison geht er bereits zum sechsten Mal in dem Markenpokal an den Start. Seine beste Platzierung holte er im Vorjahr mit dem vierten Gesamtrang.

Siebter des Qualifikationstrainings wurde Hannes Plesse (Hannover, Schnabl Engineering), dahinter folgen der Pole Robert Lukas (Förch Racing) und der ehemalige Porsche-Junior Martin Ragginger (Österreich, Schnabl Engineering) auf den Plätzen acht und neun. Komplettiert werden die Top-Ten von Philipp Wlazik (Gladbeck, Hermes Attempto Racing).

Der zweimalige Carrera-Cup-Sieger Uwe Alzen (Betzdorf) verpasste mit Startplatz elf knapp die besten Zehn. Dem 42-Jährigen, der 2010 für das Team Herberth Motorsport PZ Olympiapark startet, fehlten rund fünf Zehntelsekunden auf die Bestzeit im ersten Teil des Qualifyings. Ebenfalls am Start sind drei Youngster aus der Sichtung zum "Porsche Motorsport Talent". Bei ihrem Debüt im hart umkämpften Markenpokal zeigten sie eine gute Leistung: Der 22-jährige Lette Harald Schlegelmilch (Konrad Motorsport) lag als 14. rund eineinhalb Sekunden hinter der Spitze. Ferdinand Stuck (Farnbacher Racing – PZN), der 18-jährige Sohn von Rennlegende Hans-Joachim Stuck, geht als 16. in den ersten Saisonlauf. Tim Sandtler (Bochum, MRS Team PZ Aschaffenburg) wird sein erstes Carrera-Cup-Rennen von Startplatz 19 bestreiten.

Die Stimmen zum Qualifying

Nick Tandy (Startplatz eins):
Wir wussten schon aus dem freien Training, dass das Auto mit neuen Reifen schnell sein würde. Und das hat sich dann im Qualifying bewahrheitet. Wenn man sich die Zeiten anschaut, sieht man, dass es mindestens fünf Autos gibt, die richtig schnell sind an diesem Wochenende. Insofern rechne ich mit einem sehr engen Rennen. Dass ich im Team von Franz Konrad gut aufgehoben bin, war mir ohnehin klar. Jetzt freuen wir uns auf einen Start von der Pole-Position.

Nicolas Armindo (Startplatz 2):
Es war ein gutes Qualifying, auch wenn wir eigentlich die Pole-Position erreichen wollten. Aber unsere Gegner haben alles gegeben und sich gegenüber den freien Trainings verbessert. Mein Elfer war ausgezeichnet abgestimmt, aber mir ist leider keine ganz perfekte Runde gelungen. Fürs Rennen bin ich sehr zuversichtlich.

Christian Engelhart (Startplatz drei):
Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Startplatz. Aber wenn ich mir überlege, dass ich nur ein gutes Zehntel hinter der Pole-Position liege, bin ich fast ein bisschen enttäuscht, nicht doch ganz vorne zu stehen. Nun freue ich mich aufs Rennen und verspreche, anzugreifen. Wer weiß, vielleicht springt dann doch mal mehr als ein dritter Platz heraus.