Eigentlich sieht nach dem ersten Qualifying der neuen Zeitrechnung alles wie gewohnt aus. Jörg Hardt startet am Sonntag als Pole-Mann in den zweiten Lauf des Porsche Carrera Cups in Oschersleben. Neben ihm steht Richard Westbrook, dahinter starten Uwe Alzen, Pascal Kochem, Nicolas Armindo und Jan Seyffarth.

Nur ein Name fehlt unter den Top10 - jener des Meisters von 2005. Bei Christian Menzel herrschen derzeit Verzweiflung und Frustration vor. "P17 - das ist der absolute GAU", sagte er motorsport-magazin.com. "Ich hatte gedacht, dass es heute richtig gut vorwärts gehen würde. Wir hatten gestern zwei richtig gute Freie Trainings, aber das Problem ist, dass wir zu viele Autos auf der Strecke haben."

Schon vor dem ersten Saisonlauf in Hockenheim hatte Christian gewarnt, dass 40 Teilnehmer zu viel sind. Nach dem großen Verkehrsstau von Hockenheim führte man deshalb das neue Qualifying-Format ein. Nur die besten 15 kommen in die zweite Session. Um sich zu qualifizieren, bleiben den Piloten aber nur 15 Minuten Zeit. Wer darin keine freie Runde bekommt und keine Topzeit fährt, ist gnadenlos raus - so wie Menzel.

"Ich hatte zwei Mal Leute, die aus der Box kamen, auf meiner schnellen Runde vor mir", klagte er. "Wenn sie etwas mehr Erfahrung hätten, könnten sie einen so vorbei lassen, dass man keine Zeit verliert, aber das ist nicht der Fall." Durch die Nachzügler war die Runde zerstört. "Mit den Reifen geht nur eine richtig gute Runde und wenn es dann zwei Mal passiert, dann steht man da hinten im Nirwana. Es wäre schneller gegangen; es ist zum Haare raufen."

Etwas besser lief es für Pierre Kaffer, der gestern Abend noch über die Strafversetzung um 5 Startplätze schimpfte. "Es wäre noch ein bisschen mehr gegangen, die Zeiten waren unheimlich knapp", verriet uns Pierre. "Ich freue mich auf das Rennen, schaue nach vorne und will morgen weiter nach vorne fahren." Vorher erwartet ihn aber der härteste Moment des Rennens: "Erst mal müssen wir durch die erste Ecke kommen, das dürfte schwierig werden. Wenn wir da einmal durch sind, ist es machbar, den einen oder anderen Platz zu holen."