Der Porsche Carrera Cup Deutschland bleibt spannend bis zum Schluss. Erst beim Saisonfinale am 17. Oktober auf dem Hockenheimring wird das aufregende Titelrennen zwischen Nicolas Armindo und Nick Tandy entschieden. Die besseren Karten hat der Tabellenführer aus Frankreich. Mit drei Saisonsiegen liegt er fünf Punkte vor seinem Titelrivalen aus Großbritannien. Der größere Druck lastet dadurch auf Nick Tandy (Konrad Motorsport). Denn selbst wenn der Carrera-Cup-Neuling seinen sechsten Saisonsieg holt, reicht Nicolas Armindo (Hermes Attempto Racing) ein dritter Platz zum Titelgewinn in Deutschlands schnellstem Markenpokal.

Für den 28-jährigen Franzosen wäre dieser Erfolg der Höhepunkt eines langen Weges. 2004 kam er in den Carrera Cup, verpasste in seiner zweiten Saison die Meisterkrone nur knapp und zählte als Gesamtdritter 2007 erneut zu den Besten. "Ich würde den Titelgewinn sehr genießen", sagt er. "Hinter mir liegen Jahre voller leidenschaftlicher Momente, aber auch voller harter Arbeit."

Für Nick Tandy ist es dagegen die erste Saison in der deutschen Traditionsrennserie, die mit dem 450 PS starken Porsche 911 GT3 Cup ausgetragen wird. Zwar hat er schon 2009 als Gaststarter mit einem zweiten Platz für Aufsehen gesorgt, doch verglichen mit dem erfahrenen Franzosen gilt er als Newcomer. "Alles andere als der Meisterschaftsgewinn wäre eine große Enttäuschung", sagt der 25-jährige Brite, der seine Klasse in dieser Saison schon als Gesamtzweiter des Porsche-Mobil1-Supercup nachhaltig unter Beweis gestellt hat. "Ich bin heiß aufs Finale und will mit einem Sieg meine Titelchance nutzen."

Kampf um Platz drei völlig offen

Hoch motiviert nehmen auch jene Piloten das Finale in Angriff, die um den besten Platz hinter den beiden dominierenden Fahrern dieser Saison kämpfen. Und auch da geht es richtig eng zu. Ein teaminternes Duell um Platz drei der Gesamtwertung liefern sich Uwe Alzen (Betzdorf) und Robert Renauer (Jedenhofen). Nur zwei Punkte trennen die Fahrer des Teams Herberth Motorsport PZ Olympiapark, das sich in der Teamwertung noch Chancen auf den Gesamtsieg ausrechnet: Auf die führende Crew von Hermes Attempto Racing fehlen lediglich drei Zähler.

Als Tabellenfünfter kann der Brite Sean Edwards vom Team Deutsche Post by tolimit schon vor der letzten Zielflagge eine positive Saisonbilanz ziehen, schließlich war er bei zwei Rennen nicht am Start. Sechster ist der Gladbecker Philipp Wlazik. Der Attempto-Teamkollege von Nicolas Armindo sammelte seine Punkte mit konstanten Leistungen und sechs Top-Ten-Platzierungen. Martin Ragginger als Siebter der Gesamtwertung sehnt sich nach einem versöhnlichen Abschluss mit einem guten Resultat. Mit drei dritten Plätzen ist der Österreicher vom Team Schnabl Engineering hoffnungsvoll in die Saison gestartet, schaffte zuletzt aber keine zählbaren Ergebnisse mehr. Ganz gelassen kann dagegen Gaststarter René Rast (Farnbacher Racing – PZN) ins Finale gehen. Der Steyerberger hat als Gewinner des Porsche-Mobil1-Supercup sein großes Saisonziel bereits erreicht.

Beim Finale ist auch Nachwuchsfahrer Ferdinand Stuck (Farnbacher Racing – PZN) wieder am Start, der als "Porsche Motorsport Talent" gefördert wird. Der jüngste Sohn von Rennlegende Hans-Joachim Stuck steigerte sich in seinem Lehrjahr im Carrera Cup bislang von Rennen zu Rennen und hofft auf einen gelungenen Saisonabschluss.