Nebel und eine 800 Meter lange Dieselspur führten zum Abbruch des VLN-Trainings und zur Absage des Rennens. Die Fahrer waren nach der Fahrerbesprechung weitgehend mit der Entscheidung der Veranstalter einverstanden. Roland Asch zum Beispiel, der erstmals im SLK-Mercedes von Carlsson fahren sollte, gab sich nüchtern: "Wenn man das von der driftenden Kehrmaschine auf dem Dreck hört, ist es klar: Da kann man kein Rennen fahren."

Doch der Reihe nach: Wenn es in der Eifel Nebel gibt, dann richtig. Denn halbe Sachen macht das Eifelwetter nun mal nicht. Der VLN-Lauf zum Barbarossapreis musste das wieder einmal schmerzlich erleben. Statt des geplanten Trainingsstarts um 8:30 Uhr lag einfach nur Stille über der Nordschleife. In den Boxen standen die Mechanikerteams und die Fahrer Gewehr bei Fuß und warteten. Gegen halb zehn entschied sich der Rennleiter dann trotz einiger quer über die Strecke laufender Bäche, das Training frei zu geben.

Allerdings nur, um es knapp dreißig Minuten später per roter Flagge wieder zu stoppen. Allerdings war der Grund nicht wie zuerst in der Boxengasse vermutet das viele Wasser auf der Straße. Im Bereich Metzgesfeld/Wehrseifen gab es einen Massenunfall mit sechs Fahrzeugen.

Auf einer Ölspur in der Anbremszone der langsamsten Kurve der Nordschleife, Wehrseifen, verlor der Pilot eines BMW 120d die Kontrolle über sein Fahrzeug. Durch einen sehr ungünstigen Aufprall direkt auf die Hinterachsaufhängung wurde der Tank beschädigt. Hieran entzündete sich heftiges Unverständnis im Fahrerfeld. Bei der Fahrerbesprechung um 12:15 Uhr, in der die Absage verkündet wurde, war die Kritik hart, dass ein Sicherheitstank von einem gebrochenen Stoßdämpfer aufgeschlitzt werden kann.

In der Folge des Tanklecks ergoss sich der Diesel auf der abschüssigen Strecke bis auf die Breitscheider Brücke. Durch die nachfolgenden, nicht in den Unfall verwickelten Fahrzeuge wurde der Dieseltreibstoff wohl bis in den Bereich Bergwerk geschleppt und sorgte bis dort hin für extrem rutschiges Geläuf.

Die bis zum Abbruch gefahrenen Zeiten von minimal 10:15 Minuten (Kissling Corvette) gaben darüber hinaus deutlich zu verstehen, dass beim besten Willen keine guten Bedingungen herrschten.

"Ich habe lange von Regen in einem Porsche Cup 997 im Rahmen der VLN-Langstreckenmeisterschaft geträumt", berichtete Christian Menzel, der mit Platz 2 im Gesamtklassement bester Porsche war. "Und das gegen all die "Dicken" SP7 Autos - das hätte ein toller Tag werden können!"

Aber zum Rennstart kam es leider nicht mehr. "Das Rennen musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden, ca. 800 Meter der legendären Nordschleife waren komplett mit Diesel verunreinigt. Selbst Kehrmaschinen hatten Probleme die Beraufpassage zwischen Breidscheid und Wehrseifen zu bewältigen! Bindemittel zeigten keine Wirkung."

Mit der Absage des Rennens wird für alle Teilnehmer ein Streichergebnis in die Listen eingetragen. Am Sonntag war die Nordschleife für Touristenfahrten geöffnet, allerdings zog sich eine Tempo 30-Zone von vor Wehrseifen bis nach Breitscheid. Touristenfahrer berichteten von einer Szenerie wie eine gesalzene Straße mit schmutzigem Schneematsch im Winter. Ob der Belag ausgetauscht werden muss oder nicht ist dem Vernehmen nach noch nicht entschieden. Der achte und vorletzte Lauf der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 11. Oktober statt.