Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring startet mit Vollgas in das letzte Saisondrittel. Der siebte von neun Läufen in der Saison 2017 führt am Samstag, 23. September 2017, über die klassische Distanz von vier Stunden auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife. Mit vorläufig 167 Fahrzeugen ist das 57. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen des Dortmunder MC sehr gut besetzt.
Die Spitzengruppe lässt Motorsportfans frohlocken: Elf GT3-Fahrzeuge schicken sich an, den Tagessieg unter sich auszumachen. Nach drei Porsche-Siegen in der laufenden Saison zählt der Manthey-Elfer mit der Startnummer 911 – diesmal pilotiert von Michael Christensen und Kévin Estre – zu den Favoriten auf den Sieg. Der Franzose Romain Dumas, der 2017 bereits zwei Siege mit Manthey einfuhr, absolviert beim siebten Lauf einen Gaststart im Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsport an der Seite von Martin Ragginger.
Mit einem Saisonsieg bei Lauf vier auf der Haben-Seite geht die BMW-Fraktion ins Rennen. Die beiden BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport werden ergänzt durch ein Fahrzeug von Schubert Motorsport. Hier wechselt sich Claudia Hürtgen, die VLN-Meisterin von 2005, mit Frederik Nymark aus Dänemark und Anders Buchard aus Norwegen ab. Den kultigen BMW Z4 GT3, ebenfalls eingesetzt von Walkenhorst Motorsport, pilotieren Peter Posavac und Alex Lambertz.
Nach dem frühen Ausscheiden beim sechsten Lauf ist die Motivation des Haribo Racing Teams umso größer. 2017 noch ohne Sieg, hat sich die Equipe mit Mario Farnbacher verstärkt, der seine Premiere als "Sternfahrer" in der VLN feiert. Ihm zur Seite stehen Nordschleifen-Routinier Lance David Arnold und Ex-DTM-Pilot Daniel Juncadella aus Spanien. Einen weiteren Mercedes-AMG GT3 bringt Black Falcon an den Start. Am Volant der Lokalmatadore wechseln sich Hubert Haupt, Erik Johansson und Manuel Metzger ab. Und auch der Bolide von Landgraf Motorsport hat einen Stern im Kühlergrill: Klaus Landgraf, Kai Riemer, Markus und Stefan Schmickler treten in der GT3-Gentlemen-Wertung an.
Abgerundet wird das Spitzen-Lineup durch den Frikadelli-Pro/Am-Porsche mit Sabine Schmitz, Klaus Abbelen und Andreas Ziegler sowie den Ferrari 488 GT3 des Wochenspiegel Team Monschau. Nach zwei Rennen Pause greifen Georg Weiss, Oliver Kainz und Jochen Krumbach, die den dritten VLN-Lauf für sich entscheiden konnten, wieder an.
Die Klasse SPX – eine Spielwiese mit Ausblicken
Spektakuläre Rennboliden finden sich auch in der SPX-Klasse wieder, allen voran der Renault R.S.01 von „Dieter Schmidtmann“ und Heiko Hammel, der seit seinem Debüt zu Beginn dieses Jahres schnell den Weg in die Herzen der Fans gefunden hat. Unterstützt werden die beiden Stammfahrer zum zweiten Mal von Felipe Fernandez Laser. Neben den beiden Mercedes-AMG GT4 der beiden Testteams Black Falcon und Uwe Alzen Automotive, setzt BMW zusammen mit dem BMW Team Schnitzer die Entwicklung des 2018er M6 GT3 fort. Fahrer Markus Palttala bestreitet das Rennen im Alleingang. Und einen Blick in die Zukunft gibt es nicht zuletzt durch den ersten Renneinsatz des Porsche 911 GT3 RS von Manthey-Racing sowie den Nissan GT-R Nismo mit der Fahrerpaarung Tom Coronel und Michael Krumm. Beide Autos übrigens Debütanten auf der Nordschleife.
Neue Fahrzeuge auch abseits der Spitzengruppe
Auch im Mittelfeld der weltweit größten Breitensportserie streben immer mehr neue Projekte auf die Nordschleife. So bringt der MSC Münster mit den Fahrern Peter Bonk und dem Niederländer Marco Van Ramshorst den ersten Porsche Cayman S in der Klasse der VLN-Specials bis 2.600 ccm Hubraum mit Turbolader an den Start. Das ist zukunftsweisend, schließlich betreiben nahezu alle Automobilhersteller Downsizing und setzen auf potente Turbomotoren. Verfügte der Mittelmotor-Sportwagen aus Zuffenhausen in der S-Variante bislang über einen 3,4 Liter Saugmotor, kommt in der aktuellen Modellspezifikation ein aufgeladenes 2,5 Liter Aggregat zum Einsatz.
Nach fast drei Jahren Abstinenz taucht wieder ein Volkswagen Polo in der Teilnehmerliste der Langstreckenmeisterschaft auf. Der Italiener Marco Ferraro bestreitet das Reinoldus-Langstreckenrennen im Alleingang. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Polo aus dem gleichnamigen Markenpokal, der von 2004 bis 2009 im Rahmen der DTM ausgetragen wurde. Das Team Offtrack Performance rekrutiert sich aus dem Umfeld des Wolfsburger Automobilherstellers und das Ziel sind regelmäßige Einsätze in der Langstreckenmeisterschaft 2018.
Ein Wiedersehen gibt es beim siebten Lauf auch mit dem BMW 120D, der in der VLN Anfang des neuen Jahrtausends erstmals auftauchte. In diesem Jahr geht Sarah Ganser mit dem kompakten Selbstzünder unter der Bewerbung des Dürener Motorsportclubs ins Rennen. Die 22-jährige Nachwuchspilotin aus Stolberg bei Aachen war zuletzt 2015 in der Langstreckenmeisterschaft am Start.
Sein 40-jähriges Bestehen feiert Kissling Motorsport aus Bad Münstereifel unweit des Nürburgrings. Um das Jubiläum angemessen zu feiern, bringt das Team rund um Stefan Kissling eine auf zehn Stück limitierte Auflage des Opel Astra TCR auf den Markt. Beim siebten VLN-Lauf pilotieren Volker Strycek und Hannu Luostarinen eines der Fahrzeuge aus der "40th"-Edition. In der aufstrebenden Tourenwagen-Klasse innerhalb der VLN trifft das erfahrene Duo auf starke Konkurrenz mit Fahrzeugen von Audi, Seat und Volkswagen.
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