Zum Saisonabschluss reiste Roadrunner Racing mit drei Renault Clio Cup Fahrzeugen an den Nürburgring. Noch im Vorjahr musste die letzte VLN-Veranstaltung aufgrund von Eis auf der Strecke abgesagt werden. Milde Temperaturen und größtenteils Regen erwartete die Kölner Mannschaft nun vor Ort. Der rote Clio wurde vom Japaner Junichi Umemoto und dem Schweizer Boris Hrubesch gefahren. Beide waren zuletzt beim 24-Stunden-Rennen in Barcelona erfolgreich auf den zweiten Platz in der Klasse gelandet und wollten an diesem Ergebnis beim letzten VLN-Rennen 2013 anschließen.

Wie die meisten anderen Teilnehmer mussten sich Hrubesch und Umemoto den schlechten Streckenverhältnissen geschlagen geben und beendeten das Qualifying auf einem enttäuschenden neuten Platz in einer erneut mit elf Teilnehmern stark besetzten Klasse Cup3. Auf Angriff gepolt nahm Junichi Umemoto das Rennen in der Startnummer 676 unter die Räder. Ein Fahrfehler und in Folge dessen ein Ausritt in der ersten Rennrunde erstickte jedoch schon frühzeitig die Hoffnung auf einen Podestplatz im Keim. Mit einem Zeitverlust von über zehn Minuten machten sich Umemoto und Hrubesch auf die Verfolgung. Dank einer im Anschluss an den Vorfall fehlerfreien und zügigen Fahrt erreichte das Schweizerisch-Japanische Duo am Ende einen guten und verdienten fünften Platz in der Klasse.

Roadrunner Racing startete mit drei Clios, Foto: Patrick Funk
Roadrunner Racing startete mit drei Clios, Foto: Patrick Funk

Problemloser verlief die Fahrt des Clios mit der Startnummer 679 bis zum Ausfall durch technischen Defekt. Das Duo Lutz Marc Rühl und der kurzfristig als Fahrer eingesprungene Bonner Thomas D. Hetzer starteten als Vierte in das 4-stündige Rennen. Startfahrer Hetzer mischte von Anfang an unter den Top-Drei der Klasse mit und übergab das Fahrzeug nach neun Rennrunden auf Platz 4 liegend an Rühl. Dieser setzte die Fahrt in ähnlicher Manier fort und konnte während seines Stints seine persönliche Rundenbestzeit mit einer 9:54 Minuten endlich unter die 10:00 Minuten Marke manifestieren.

In Runde 17 beendete ein Aufhängungsschaden das Rennen der Startnummer 679 und so musste erstmals seit dem 6-Stunden-Rennen 2013 ein Roadrunner Racing Fahrzeug aufgrund eines technischen Defekts vorzeitig abgestellt werden.

Nichts zu klagen hatten hingegen die beiden aus Dubai stammenden Araber Nadir Zuhour und Mohammed AlOwais. Von Startplatz 6 aus heizte AlOwais den Vorausfahrenden mächtig ein. Bis zum Boxenstopp und dem Fahrerwechsel auf Nadir Zuhour festigte die Startnummer 679 ihre Ambitionen am Ende des Rennens einen Platz auf dem Podest einzunehmen. Und so war es an Nadir Zuhour das Auto mit konstant schnellen Rundenzeiten bis auf den zweiten Platz der Klasse vorzufahren.

Stimmen zum Rennen

Teamchef Udo Huppertz: "Das war ein toller Saisonabschluss für uns. Jede unserer Fahrerpaarungen hatte das Potential auf das Podest zu fahren. Junichis Ausritt war ärgerlich, jedoch ist ihm hier kein Vorwurf zu machen. Das passiert einfach, wenn man ein Auto am Limit bewegt. Letztlich haben er und Boris dennoch nicht die Köpfe hängen lassen und dies führte beide zu einem guten fünften Platz. Für Lutz und Thomas tut es mir besonders leid. Beide waren extrem gut aufgelegt und hätten locker auf das Treppchen fahren können, wenn nicht ein kleines Teil der Aufhängung seinen Dienst quittiert hätte. So bleibt als Eindruck leider "nur" ein mal wieder fehlerfrei fahrender Thomas D. Hetzer und ein mit einer persönlichen Bestzeit auftrumpfender Lutz Marc Rühl zurück."

"Es ist lange her, dass wir uns mit einem technischen Defekt und in Folge dessen einem Ausfall beschäftigen mussten. Das schadhafte Teil stand turnusmäßig noch nicht zum Tausch an. Wir müssen nun prüfen, ob es von vornherein schadhaft oder übermäßigen Kräften ausgesetzt war und wenn dies nicht der Fall war, werden die Intervalle einfach kürzer gesetzt in denen dieses Teil ersetzt wird. Das Rennen unserer arabischen Freunde hätte unauffälliger nicht sein können. Beide haben einen tollen Job gemacht und der zweite Platz war der verdiente Lohn dafür!"

Thomas D. Hetzer: "Endlich hat es mal im Training gepasst. Startplatz vier war eine gute Ausgangsposition für das Rennen und nach gutem Start und tollen Zweikämpfen habe ich dann das Auto an Lutz übergeben. Leider hat ein Fahrwerksteil den Dienst quittiert und einen sicheren zweiten Platz zunichte gemacht. Was für eine Enttäuschung die tolle Saison bei Roadrunner Racing so zu beenden. Vielen Dank an das gesamte Team für 2013 und wir sehen uns 2014 wieder - versprochen!"

Lutz Marc Rühl: "Zum Saisonfinale bei typischem Eifelherbstwetter war mein Ziel: 1. Ein gutes Rennen zu fahren. 2. Endlich mal die 10:00 Minuten zu knacken. 3. Noch ein paar Punkte einzusammeln. Dank unserer (wieder einmal) guten Rennstrategie waren wir wieder auf dem Weg ein gutes Ergebnis zu erzielen - alles passte und die 10:00 Minuten Schallmauer konnte ich auch einige Male knacken. Leider schlug dann sechs Runden vor Rennende der Defektteufel zu und so war der Traum vom guten Saisonabschluss geplatzt. Dennoch: Ein super "Dankeschön" an roadrunner racing und meinen lieben Kollegen Thomas D. Hetzer für die gute Arbeit! Ich hoffe wir sehen uns alle 2014 wieder für eine schöne und erfolgreiche VLN-Saison."

Junichi Umemoto: "Per Münzwurf haben Boris und ich ausgemacht wer den Start fahren sollte. Ich war es dann, der die ersten Runden unter die Räder nehmen musste. Die nassen Bedingungen waren schwierig; selbst auf Regenreifen. Ich mag eigentlich Regenrennen und rückblickend auf die vielen Jahre meiner Rennen in Japan komme ich auf ca. 60 Prozent Regenrennen. Umso ärgerlicher ist es, dass ich scheinbar auf einem Curb ausgerutscht bin und das Fahrzeug verloren habe. Einen Einschlag konnte ich irgendwie vermeiden, jedoch hat es gefühlt eine Ewigkeit gedauert bis ich das Auto wieder starten konnte. Im Anschluss daran habe ich hart gepushed, um den Rückstand wieder aufzuholen. Die Regenreifen waren zum Boxenstopp durch die stetig abtrocknende Strecke völlig ruiniert. Boris hat danach einen guten Job gemacht. Für ihn und das Team tut es mir leid. Heute wäre mehr drin gewesen."

Boris Hrubesch: "Alles in allem bin ich zufrieden. Junichi hat einfach Pech gehabt in der ersten Runde. Die Witterungsbedingungen waren alles andere als gut. Ein Ausrutscher unter diesen Bedingungen kann einfach passieren. Wir haben gemeinsam gekämpft und konnten letztlich von Platz neun auf den fünften Rang vorfahren."