Beim Saisonhöhepunkt des Jahres in der VLN-Langstreckenmeisterschaft, dem 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, sahen David Schiwietz und Heribert Steiner im BMW M3 GTR-S II vom Heavywater Racing Team nicht die Zielflagge. Nachdem sich die Mannschaft in den vergangenen beiden Läufen noch als Klassensieger feiern durfte, musste der Flüssiggas-BMW beim siebten Saisonlauf nach einem Schaden an der Antriebswelle vorzeitig abgestellt werden. Zudem musste das Team auf den dritten Fahrer Victor Smolski verzichten. Der Gitarrist und Keyboarder trat mit seiner Band 'Rage' beim Open-Air-Festival in Wacken auf. Da er somit nicht am Qualifying teilnehmen konnte, durfte der Musiker auch im Rennen nicht starten.

Zu Beginn des Rennens kämpfte der BMW noch mit der Konkurrenz, Foto: Lukas Breitung
Zu Beginn des Rennens kämpfte der BMW noch mit der Konkurrenz, Foto: Lukas Breitung

Beim Qualifying am Samstagmorgen lief alles noch nahezu perfekt. Nachdem Schiwietz das Zeittraining zunächst auf neuen Pirelli-Reifen mit zwei gezeiteten Umläufen aufnahm, machte sich anschließend auch Steiner mit einer fliegenden Nordschleife-Runde für das Sechs-Stunden-Rennen bereit. Mit einer Zeit von 9:20.170 Minuten - bedingt durch zahlreiche Abflüge und gelbe Flaggen - qualifizierte sich das Duo schließlich auf Startplatz 64.

Pech im Rennen

Wie schon bei den vergangenen beiden VLN-Läufen, bei denen das Heavywater Racing Team jeweils den Klassensieg feiern konnte, übernahm David Schiwietz die Rolle des Startfahrers. Der 23-Jährige steuerte den BMW M3 GTR-S II sicher durch das Startgetümmel und über die Nordschleife. Nach knapp einer absolvierten Stunde steuerte er auf Gesamtrang 32 zum ersten Mal die Box an. Mit neuen Reifen und vollem Tank machte sich Schiwietz erneut auf die Strecke.

Weit kam er jedoch nicht mehr. "Im Pflanzgarten gab es plötzlich einen lauten Knall", berichtet Schiwietz. "Glücklicherweise konnte ich einen Einschlag gerade noch verhindern, aber der BMW hatte anschließend keinen Vortrieb mehr." Nachdem das Fahrzeug zurück an die Box geschleppt wurde, machten sich die Mechaniker sofort an die Arbeit. Eine gebrochene Antriebswelle hinten links hatte das Problem verursacht. Bei der Reparatur wurde zudem festgestellt, dass auch das Differential Schaden genommen hatte.

"Ich kann mir den Defekt nicht erklären", war David Schiwietz zunächst ratlos. "Zu Beginn des Rennens habe ich sämtlichen Kontakt mit den Kerbs vermieden und versucht das Material zu schonen." Später stellte sich heraus, dass ein Materialfehler an der Radnarbe den Bruch der Antriebswelle verursacht hatte. Für das Heavywater Racing Team war das Saisonhighlight der VLN, das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, damit vorzeitig beendet.

Nach zwei erfolgreichen Rennen musste die Mannschaft nun den ersten Rückschlag einstecken. "Zum Zeitpunkt des Ausfalls haben wir unsere Klasse deutlich vor dem überlegeneren Volvo angeführt", musste Heribert Steiner erkennen. "Ein Top-Ergebnis im Gesamtklassement wäre möglich gewesen." Abschrecken lassen sie sich davon aber nicht: Schon in drei Wochen, beim 44. ADAC Barbarossapreis, möchten David Schiwietz, Heribert Steiner und Victor Smolski erneut angreifen.