Jan Seyffarth, Thomas Jäger und Alexander Roloff haben bei sonnigem und fast schon untypischem Eifelwetter den Saisonhöhepunkt der VLN gewonnen. Das Trio im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von ROWE Racing kam nach 6 Stunden vor Frank Biela, Christian Hohenadel und Thomas Mutsch im Audi R8 LMS ultra von Raeder Motorsport über die Ziellinie. Rang drei sicherten sich Christopher Haase, Luca Ludwig und Christer Jöns in einem weiteren Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing.

Schon im morgendlichen Qualifying war gegen das Trio Jäger/Roloff/Seyffarth kein Kraut gewachsen. Mit einer Zeit von 8:07.736 Minuten sicherte sich Jan Seyffarth vor Frank Biela und Romain Dumas die Bestzeit und damit die Pole Position für das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen.

Perfekter Start von Seyffarth

Beim Start veränderte sich an der Spitze zunächst nichts. Polesetter Jan Seyffarth verteidigte die Führung vor Romain Dumas und Frank Biela. Dahinter bog Christopher Haase vor Frank Stippler und Claudia Hürtgen in die erste Kurve ein. Nach der ersten Rennrunde führte Seyffarth im ROWE-SLS weiterhin mit 2,6 Sekunden vor Romain Dumas und Christopher Haase.

Der Bilstein-R8 kämpfte mit technischen Problemen, Foto: Jan Brucke/VLN
Der Bilstein-R8 kämpfte mit technischen Problemen, Foto: Jan Brucke/VLN

Der TinTag-Ferrari F458 von Kohlhaas, Mattschull und Bastian beendete das Rennen in langsamer Fahrt schon nach dem ersten Umlauf. Auch Frank Stippler, René Rast und Marc Basseng mussten die Sieghoffnungen früh begraben. Bereits nach rund 20 gefahrenen Minuten steuerte der Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing die Box an. Am Ende reichte es für das Trio immerhin zum sechsten Rang.

Pech hatte auch der Dörr-McLaren mit Adams, Klasen, Moser und Riemer. Bereits im Qualifying am Samstagmorgen erlitt der Sportwagen aus England einen Reifenschaden. Nach einer knappen Stunde musste Startfahrer Kai Riemer den McLaren MP4-12C GT3 auch im Rennen mit einem Plattfuß an die Box bringen. Zwar konnte die Mannschaft die Fahrt wieder aufnehmen, der Gesamtsieg rückte jedoch erneut in weite Ferne.

Porsche im Pech

Romain Dumas im Manthey-Porsche und Christopher Brück in der "schnellsten Frikadelle der Welt" verloren nach Reifenschäden ebenfalls viel Zeit auf die Führenden. Timo Bernhard, der das Fahrzeug schließlich von Dumas übernommen hatte, fand jedoch nicht zurück an die Spitze: Nach 1,5 Stunden musste der Deutsche den Manthey-Porsche mit einem Motorschaden abstellen. Schon am Vortag brannte der Wochenspiegel-Porsche vor den Augen Olaf Mantheys komplett aus - ein bitteres Wochenende für den Rennstall aus Meuspath.

Für Porsche lief das Wochenende nicht nach Plan, Foto: Manthey
Für Porsche lief das Wochenende nicht nach Plan, Foto: Manthey

Beim ROWE-SLS schien hingegen alles nach Plan zu laufen: Nach 16 absolvierten Umläufen übergab Startfahrer Jan Seyffarth den Mercedes-Benz ALS AMG GT3 an Thomas Jäger, der die Spitzenposition vor den beiden Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing und Raeder Motorsport behaupten konnte. Diese lieferten sich einen heißen Kampf um die zweite Position. Immer wieder wechselten Biela, Hohenadel und Mutsch den zweiten Gesamtrang mit Haase, Ludwig und Jöns.

Auch leichter Regen, der rund 15 Minuten vor dem Ende in einigen Streckenteilen vermeldet wurde, konnte den Sieg der ROWE-Mannschaft nicht mehr verhindern. "Wir hatten ein gutes Gefühl und großes Vertrauen in Alex, der zu diesem Zeitpunkt am Steuer saß", erklärte Seyffarth. Allerdings hätte bei diesen Bedingungen noch viel passieren können."

Jan Seyffarth und Alexander Roloff, die in den vergangenen Rennen von Thomas Jäger unterstützt wurden, feierten damit ihren zweiten Saisonerfolg. "Im Qualifying ist mir eine Megarunde gelungen", grinste Jäger anschließend. "Die Temperaturen waren für unsere Reifen absolut perfekt und ich hatte kaum Verkehr. Auch im Rennen funktionierte unser Paket bestens."

Platz zwei sicherten sich Frank Biela, Thomas Mutsch und Christian Hohenadel im Audi R8 LMS ultra von Raeder Motorsport. "Mit Platz zwei sind wir absolut zufrieden - ein schönes Rennen", sagte Biela nach dem Rennen, in dem er sich vor allem mit dem Phoenix-R8 von Jöns, Haase und Ludwig duellierte. "Das war ein absolutes Vollgasduell, auch wenn man mit einem Markenkollegen sicherlich etwas vorsichtiger umgeht, um nicht zu viel zu riskieren."

"Wir haben und nichts geschenkt. Aber selbst im buchstäblichen D-Zug mit dem Raeder-R8 kamen wir nicht näher an die Spitze heran", musste Jöns allerdings auch erkennen. "Trotzdem ist Platz drei ein gutes Ergebnis. Ich habe zwar schon die Meisterschaft gewonnen - ein Podiumsergebnis im Gesamtklassement blieb mir bisher allerdings verwehrt. Dieses Ziel konnte ich heute abhaken."

Die Top-Ten der Gesamtwertung:

1. #7 Jäger / Roloff / Seyffarth (Mercedes-Benz SLS AMG GT3)
2. #44 Biela / Hohenadel / Mutsch (Audi R8 LMS)
3. #5 Haase / Ludwig / Jöns (Audi R8 LMS)
4. #45 Siedler / Seefried / Busch (Porsche 911 GT3 R 997)
5. #24 Adams / Klasen / Moser / Riemer (McLaren MP4)
6. #15 Stippler / Rast / Basseng (Audi R8 LMS)
7. #98 Alzen / Wlazik / Kentenich (Porsche 911 GT3 Cup)
8. #30 Abbelen / Schmitz / Brück (Porsche 911 GT3 R 997)
9. #50 Kaufmann / Schornstein / Fricke (Porsche 911 GT3 997 KR)
10. #107 Martin / Palttala (Porsche 911 Cup)