Die Junior-Fans in Hampton konnten sich nicht lange über die Pole-Position ihres Lieblings Dale Earnhardt freuen. Schon in der dritten Kurve übernahm Kyle Busch die Führung auf dem Atlanta Motor Speedway und bestimmte die Anfangsphase des Rennens. Danach wechselten die Positionen an der Spitze laufend. Kasey Kahne, Kurt Busch, Denny Hamlin und Juan Pablo Montoya hatten ein potentielles Siegerauto von ihren Teams erhalten. Nach 288 von 325 Runden hatte Kahne 143 Führungsrunden abgespult und war auf Longruns kaum zu schlagen. Doch dann folgten etliche Gelbphasen und die Reihenfolge änderte sich an der Spitze. Kurt Busch führte nun vor einem wie entfesselt fahrenden Montoya, der gewaltig aufholte und drei Runden vor Rennende nur noch 0,5 Sekunden zurücklag. Die zehnte Rennunterbrechung in Runde 322 war der Anfang eines dramatischen Finales. Es folgte eine zweifache Verlängerung des Rennens um insgesamt 16 Runden, weil es auf der Strecke ziemlich viel Schrott gab.

Edwards Aktion beendete Montoyas Aufholjagd

Für das "Green-White-Checkered"-Finale sorgte Carl Edwards nach einer unnötigen Attacke gegen Brad Keselowski. Keselowski machte in seinem Fahrzeug einen Salto Rückwärts und landete hart in der Mauer. NASCAR nahm Edwards nach dem Revanchefoul sofort von der Piste. Edwards lag zu diesem Zeitpunkt 152 Runden zurück, was die Aktion umso unverständlicher macht. Auch der folgende Restart endete sofort in einem weiteren Massencrash. Dann rissen sich die Fahrer zusammen und brachten nach 341 Runden das Rennen zu einem Abschluss.

Kurt Busch holt seinen dritten Atlanta-Sieg

Zieleinlauf: Busch vor Kenseth und Montoya, Foto: NASCAR
Zieleinlauf: Busch vor Kenseth und Montoya, Foto: NASCAR

Kurt Busch setzte sich knapp vor Matt Kenseth und Montoya durch und wiederholte damit seinen Sieg aus dem Vorjahr. Es war der dritte Sieg des Ex-Champions auf dieser Strecke und der 21. Erfolg in seiner Karriere. Nach drei Chevrolet-Siegen zum Saisonauftakt konnte mit Dodge endlich ein anderer Hersteller in die Victory Lane fahren. Gleich fünf Ford-Team erreichten ein Top-10-Resultat in Hampton. Kahne musste sich nach seiner starken Vorstellung mit dem vierten Platz begnügen und war sichtlich enttäuscht. Einen sensationellen fünften Platz erzielte Paul Menard, der sein zweitbestes Ergebnis in seiner Cup-Laufbahn einfahren konnte. Menard machte damit einen Sprung auf Position neun im Gesamtstand und ist damit die größte Überraschung nach vier Saisonrennen. Auch A.J. Allmendinger und Brian Vickers überraschten mit Rang sechs und sieben.

Hinter Greg Biffle konnte Kevin Harvick noch den neunten Platz erreichen und verteidigte den ersten Platz in der Gesamtwertung, obwohl man von ihm während des gesamten Rennens nichts sah. Scott Speed tritt langsam aus dem Schatten von Brian Vickers im Red Bull Team. Durch den zehnten Rang konnte der ehemalige Formel-1-Pilot sogar auf einen Chase-Platz vorrücken.

Hendrick-Team mit Gummi-Problemen

Reifenschäden waren an der Tagesordnung, Foto: NASCAR
Reifenschäden waren an der Tagesordnung, Foto: NASCAR

Viele Reifenschäden sorgten für ein Favoritensterben und ein überraschendes Rennresultat. Vor allem das Top-Team von Hendrick Motorsports hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und kein Glück mit dem "schwarzen Gold". Die sich auflösenden Reifen sorgten für fast alle Gelbphasen oder unfreiwilligen Boxenstopps unter Grün. Daraus resultierende Rundenrückstände konnten teilweise jedoch wieder restlos aufgeholt werden. Titelverteidiger Jimmie Johnson hatte wieder einmal Glück im Unglück und konnte noch einen zwölften Rang ins Ziel retten. So wechselten die Positionen der Fahrer laufend und sorgten im vierten Saisonrennen für reichlich Abwechslung.

Ergebnis: Kobalt Tools 500

1. Kurt Busch (Dodge), 190/5 Punkte
2. Matt Kenseth (Ford), 170/0 Punkte
3. Juan Pablo Montoya (Chevrolet), 170/5 Punkte
4. Kasey Kahne (Ford), 170/10 Punkte
5. Paul Menard (Ford), 160/5 Punkte
6. A.J. Allmendinger (Ford), 150/0 Punkte
7. Brian Vickers (Toyota), 146/0 Punkte
8. Greg Biffle (Ford), 142/0 Punkte
9. Kevin Harvick (Chevrolet), 138/0 Punkte
10. Scott Speed (Toyota), 134/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 4/36

1. (0) Kevin Harvick, 644 Punkte
2. (+2) Matt Kenseth, -26 Punkte
3. (+3) Greg Biffle, -59 Punkte
4. (+1) Jimmie Johnson, -74 Punkte
5. (-3) Clint Bowyer, -86 Punkte
6. (+1) Jeff Burton, -106 Punkte
7. (-4) Mark Martin, -123 Punkte
8. (+3) Tony Stewart, -134 Punkte
9. (+8) Paul Menard, -139 Punkte
10. (+9) Kurt Busch, -142 Punkte
11. (+2) Jeff Gordon, -162 Punkte
12. (+4) Scott Speed, -162 Punkte