Denny Hamlin gewann das 21. Saisonrennen in Long Pond auf dem Pocono Raceway völlig verdient nach einer überlegenen Vorstellung. Auf der Rennstrecke in Pennsylvania fühlt sich Hamlin anscheinend besonders wohl, denn von seinen fünf Karrieresiegen feierte er am Montag seinen dritten auf dieser Strecke. Alle drei Siege haben für Hamlin einen besonderen Stellenwert. In seiner Rookiesaison 2006 gewann er in Long Pond nicht nur sein erstes Cup-Rennen, sondern gleich beide Läufe auf dem Pocono Raceway. An diesem verlängertem Wochenende lies er nach seinem ersten Saisonerfolg den Tränen freien Lauf. Seine 91-jährige Großmutter Thelma Clark war erst vor wenigen Tagen verstorben und er widmete ihr diesen Sieg. Hamlin beschrieb in der Victory Lane seine Gefühle: "Sie war mein größter Fan. Sie saß immer mit meinen Nr. 11-Shirt und mit meinen Rennsocken vor dem Fernseher. Ich denke, sie ist heute ziemlich stolz."

Hamlin verlor seinen größten Fan

Perfekter Service bei Denny Hamlin, Foto: NASCAR
Perfekter Service bei Denny Hamlin, Foto: NASCAR

In Runde 25 übernahm Hamlin zum ersten Mal die Führung in Pocono durch einem schnellen Boxenstopp nach einer "Competition-Caution". Diese Gelbphase war vor dem Rennen beschlossen worden, da der 21. Saisonlauf von Sonntag auf Montag wegen starker Regenfälle verschoben werden musste. Die Schlussphase des Rennen wurde noch einmal dramatisch. Bedingt durch etliche Gelbphasen versuchten die Teams mit verrückten Strategien aller Art ihre Fahrer nach vorne zu bringen. Beim letzten Restart in Runde 187 führte Clint Bowyer vor Sam Hornish Junior, Kasey Kahne, Juan Pablo Montoya und Matt Kenseth. Hamlin kam wieder einmal perfekt auf der oberen Linie auf Geschwindigkeit und fuhr von Position sechs auf den zweiten Platz vor. Neun Runden vor Rennende überholte er Bowyer und fuhr den Sieg mit insgesamt 91 Führungsrunden nach Hause.

Montoya mit bestem Saisonergebnis

Beste Saisonleistung von Montoya, Foto: NASCAR
Beste Saisonleistung von Montoya, Foto: NASCAR

Auch Montoya konnte noch an Bowyer vorbeiziehen und fuhr mit dem zweiten Platz sein bestes Saisonergebnis ein. Montoyas Team machte zur Rennhalbzeit einen strategischen Fehler und zog vier frische Reifen auf, während die Konkurrenten mit nur zwei neuen Reifen die Boxengasse wesentlich schneller wieder verlassen konnten. Doch der Kolumbianer kämpfte sich von Rang 26 aus wieder durch das Feld und machte mit seinem zweiten Platz einen wichtigen Schritt Richtung Chase. Eine Überraschung war der vierte Rang für Hornish, der damit seine beste Platzierung in seinem 57. Cup-Rennen erreichte. Kasey Kahne wurde Fünfter, nachdem er 35 Runden lang zwischenzeitlich das Geschehen bestimmte.

Stewart und Johnson mit Problemen

Probleme bei Jimmie Johnson, Foto: NASCAR
Probleme bei Jimmie Johnson, Foto: NASCAR

In der Meisterschaft führt weiter Tony Stewart. Er musste vor dem Rennen in das Backup-Car wechseln und startete deshalb nicht von der Pole, sondern vom letzten Platz. Beim letzten Pocono-Rennen war es das gleiche Szenario gewesen, doch diesmal endete es nicht mit einem Sieg. Stewart rettete noch einen zehnten Platz und fuhr damit zum neunten Mal in Folge in die Top 10. Titelverteidiger Jimmie Johnson war der große Pechvogel in Long Pond. Sein Wagen verlor drastisch an Geschwindigkeit und mehrere Reparaturstopps wurden notwendig. Durch die vielen Gelbphasen bekam er dreimal in Folge den "Lucky Dog" und konnte sich wieder zurückrunden. In den letzten 13 Rennrunden fuhr er beeindruckend noch von Position 25 auf einen 13. Rang vor.

Kyle Busch kämpft um den Chase

Kyle Busch fehlen 100 Punkte, Foto: NASCAR
Kyle Busch fehlen 100 Punkte, Foto: NASCAR

In der Meisterschaft geht der Kampf um die Chase-Plätze fröhlich weiter. Die ersten zehn Fahrer liegen recht sicher in den Playoffs. Mark Martin besitzt auf Platz zehn einen Vorsprung von 160 Punkten vor dem 13. Kyle Busch. Dazwischen befinden sich Kenseth und Greg Biffle mit einem Polster von gut 100 Punkten. Hinter Kyle Busch machen sich noch Brian Vickers, Bowyer und David Reutimann Hoffnungen auf den Einzug in das Meisterschaftsfinale.

Ergebnis: Sunoco Red Cross Pennsylvania 500

1. Denny Hamlin (Toyota), 195/10 Punkte
2. Juan Pablo Montoya (Chevrolet), 170/0 Punkte
3. Clint Bowyer (Chevrolet), 170/5 Punkte
4. Sam Hornish Jr. (Dodge), 160/0 Punkte
5. Kasey Kahne (Dodge), 160/5 Punkte
6. Brian Vickers (Toyota), 150/0 Punkte
7. Mark Martin (Chevrolet), 151/5 Punkte
8. Jeff Gordon (Chevrolet), 142/0 Punkte
9. Kurt Busch (Dodge), 143/5 Punkte
10. Tony Stewart (Chevrolet), 134/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 21/36

1. (0) Tony Stewart, 3.188 Punkte
2. (0) Jimmie Johnson, -197 Punkte (Rückstand)
3. (0) Jeff Gordon, -199 Punkte
4. (0) Kurt Busch, -437 Punkte
5. (+1) Denny Hamlin, -475 Punkte
6. (-1) Carl Edwards, -523 Punkte
7. (+1) Kasey Kahne, -546 Punkte
8. (+2) Juan Pablo Montoya, -557 Punkte
9. (-2) Ryan Newman, -561 Punkte
10. (-1) Mark Martin, -566 Punkte
11. (+1) Matt Kenseth, -624 Punkte
12. (-1) Greg Biffle, -625 Punkte
Chasing the Chase
13. (+1) Kyle Busch, -726 Punkte
14. (+1) Brian Vickers, -729 Punkte
15. (+1) Clint Bowyer, -740 Punkte