Seinen ersten Einsatz bei der Neste Oil Rally Finland hat der Saarländer Patrick Anglade mit Bravour gemeistert: Auf den Strecken rund um das finnische Jyväskylä überzeugte er zunächst mit Top-Zeiten, bis ihn ein Motorenproblem einbremste. Dennoch fuhr er auf den dritten Platz seiner Division und führt damit die Wertung der FSTi weiter an.

Am Freitag Nachmittag schon zeigten sich die finnischen Schotterpisten von ihrer besten Seite. Viele Kuppen galt es zu absolvieren: "Auf die waren wir vorbereitet, aber die tiefen Spurrinnen machten uns zu schaffen", so Anglade. In einer Kurve wurden sie aus den Spurrillen heraus getragen und fuhren in einen Graben. "Wir haben rund 30 Sekunden verloren, aber die Schäden am Auto waren minimal. Alles konnte beim nächsten Service behoben werden."

Trotzdem beschloss das Team, den Speed zu reduzieren, um nicht weitere Schäden zu riskieren. Am Ende des ersten Tages lag Anglade hinter Breen und Kumpumäki auf Rang drei.

Der zweite Tag brachte Anglade kein Glück: "Wir hatten bei hohen Drehzahlen plötzlich deutlich weniger Leistung. Dadurch war das Fahren nicht ideal und wir haben Zeit verloren. Außerdem trat Öl aus, was nie ein gutes Zeichen ist", berichtet der Pilot. Mit zusätzlichem Öl bewaffnet, verließen sie kurz darauf wieder den Service-Park. "In der kurzen Zeit konnte das Problem nicht behoben werden. Also versuchten wir, so über den Tag zu kommen."

Das gelang dem deutschen Team, zudem konnte es seinen dritten Platz halten. "Der Abstand zum hinter uns Platzierten Emre Yurdakul war so groß, dass wir den letzten Tag entspannt angehen konnten."

Doch Anglade machte es am dritten Tag noch einmal spannend: In einer Kurve hatte er versucht, den großen Steinen auszuweichen, war dann etwas zu schnell und rutschte außen gegen einen Wall. Die Fahrerseite wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen, aber die Etappe konnte beendet werden. "Für Fahrzeuge wie den Fiesta ist das hier ein richtiger Höllenritt. Spurrillen, rausgewühlte Steine, bei denen schnell ein Plattfuß droht und dann diese Sprünge. Man muss die Balance finden: Wenn wir versuchen, jeden Sprung zu vermeiden, kostet uns das gleich 30 Sekunden auf den Führenden. Wenn man aber springt, kann vor allem die Landung für den Kühler gefährlich werden. Das haben wir gestern zum Glück nur einmal gemerkt und das hatte keine Folgen", so Anglade.

Er verteidigte seinen dritten Platz bis ins Ziel und führt damit die FSTi-Wertung weiter an. "jetzt schauen wir voraus auf Spanien. Die Asphalt-Premiere in der FSTi. Ich hoffe, dass wir dort ebenfalls ein gutes Ergebnis einfahren und uns so eine Basis schaffen für das Saison-Finale in Wales."