Joey Logano ist seit Sonntag der jüngste Sprint-Cup-Sieger aller Zeiten. Logano ist genau 19 Jahre, einen Monat und vier Tage jung. Es war für den Rookie erst das 20. Cup Rennen und schon ist der erste große Erfolg da. Wie kann ein 19-jähriger ausgerechnet auf der schwierigen "Magic-Mile" in Loudon gewinnen? Die Antwort ist relativ simpel: Mit einem erfahrenen Crew Chief. Greg Zipadelli war bis zur letzten Saison der Mann, der Tony Stewart zu zwei Meisterschaften führte. Nun verhalf er dem Supertalent Logano zu einen Eintrag in die Nascar-Geschichtsbücher mit einer mehr als außergewöhnlichen Strategie auf dem New Hampshire Motor Speedway.

Der Regen machte Joey Logano zum Sieger

Greg Zipadelli und Joey Logano vor dem Rennen, Foto: NASCAR
Greg Zipadelli und Joey Logano vor dem Rennen, Foto: NASCAR

Als die Spitzengruppe mit Tony Stewart, Jeff Gordon und Kurt Busch ab Runde 234 unter grüner Flagge kurz hintereinander zum vermeintlich letzten Service an die Boxen fuhr, pokerte Zipadelli mit seinem Schützling Logano. Er blieb zusammen mit einigen anderen Piloten auf der Strecke. Bis zur Runde 263 führte Ryan Newman mit der gleichen Strategie das Feld an, dann ging ihm allerdings der Sprit aus und Logano übernahm die Führung. Jeff Gordon und Kurt Busch kamen mit ihren neuen Reifen immer näher. Drei Runden später fielen die ersten Regentropfen und es wurde zum elften Mal die Gelbe Flagge geschwenkt.

Reifenschaden und Strategiewechsel

Sieht so ein Siegerauto aus?, Foto: NASCAR
Sieht so ein Siegerauto aus?, Foto: NASCAR

Sieben weitere Runden fuhren die Piloten hinter dem Pace Car, bevor Nascar die Rote Flagge zeigte. Nun hofften Zipadelli und Logano in der Boxengasse auf noch mehr Regen. Nach weiteren 17 Minuten kamen die Jet-Dryer nicht mehr gegen den stärker werdenden Regen an und stellten ihre Arbeit ein. Logano wurde unter dem Jubel der über 100.000 Zuschauer zum Sieger erklärt. Zur Rennhalbzeit benötigte Logano nach einem Reifenplatzer noch einen "Lucky Dog", um überhaupt wieder in die Führungsrunde zu gelangen. Dieser Zwischenfall führte zu der ungewöhnlichen Strategie frei nach dem Motto: Wir haben eh keine Chance auf den Sieg, also pokern wir.

Für Jeff Gordon und Kurt Busch kam der Regen zu früh

Jeff Gordon und Kurt Busch bei der Aufholjagd, Foto: NASCAR
Jeff Gordon und Kurt Busch bei der Aufholjagd, Foto: NASCAR

Zweiter wurde Jeff Gordon, der sicherlich das beste Auto an diesem Wochenende hatte. Platz drei ging an Kurt Busch vor David Reutimann, der ebenfalls eine Pokerpartie erfolgreich beendete. Stewart behielt die Führung im Gesamtstand durch seinen fünften Platz. Brad Keselowski folgte auf Rang sechs vor Kyle Busch, der in der 174. Runde für einen "Big One" gesorgt hatte, in dem gleich drei RCR-Fahrzeuge verwickelt waren. Sein bestes Saisonergebnis fuhr John Andretti mit Platz 16 ein. Für die Ford-Teams gehen die schweren Wochen weiter. Die beste Platzierung war ein enttäuschender 18. Rang für Greg Biffle. Der Kampf um den Chase wird nun immer dramatischer: Fünf Fahrer ab Rang zehn trennen nur 17 Punke voneinander.

Ergebnis: Lenox Industrial Tools 301

1. Joey Logano (Toyota), 190/5 Punkte
2. Jeff Gordon (Chevrolet), 175/5 Punkte
3. Kurt Busch (Dodge), 170/5 Punkte
4. David Reutimann (Toyota), 160/0 Punkte
5. Tony Stewart (Chevrolet), 160/5 Punkte
6. Brad Keselowski (Chevrolet), 150/0 Punkte
7. Kyle Busch (Toyota), 146/0 Punkte
8. Sam Hornish Jr. (Dodge), 142/0 Punkte
9. Jimmie Johnson (Chevrolet), 148/10 Punkte
10. Kasey Kahne (Dodge), 134/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 17/36

1. (0) Tony Stewart, 2.524 Punkte
2. (0) Jeff Gordon, -69 Punkte (Rückstand)
3. (0) Jimmie Johnson, -169 Punkte
4. (0) Kurt Busch, -270 Punkte
5. (0) Carl Edwards, -367 Punkte
6. (+1) Denny Hamlin, -392 Punkte
7. (-1) Ryan Newman, -397 Punkte
8. (+1) Kyle Busch, -416 Punkte
9. (-1) Greg Biffle, -418 Punkte
10. (0) Matt Kenseth, -470 Punkte
11. (0) Mark Martin, -472 Punkte
12. (0) Juan Pablo Montoya, -475 Punkte