Edwards kann nun weiterhin auf den Titel hoffen. Zwar muss er weiterhin auf schlechte Resultate Johnsons hoffen, doch zumindest das Rennen in Texas dürfte ihm einen gehörigen Schub geben. Am Ende wurde es durch einen Spritpoker nochmal extrem spannend, aber der Roush-Fenway-Fahrer konnte seinen Vorsprung ins Ziel retten. Der Vorsprung des Titelverteidigers Jimmie Johnson ist von 183 auf 106 Punkte geschmolzen. Der Chase ist wieder spannend geworden.

Zitterpartie zum Rennende

Beim letzten Boxenstopp fiel Edwards aus den Top 5 heraus, da er im Gegensatz zu seinen direkten Kontrahenten vier neue Reifen aufzog. Neuer Führender war in Runde 269 von 334 sein Teamkollege Jamie McMurray. Er gab von nun an das Tempo vor. Doch der musste noch einmal in die Box, wie fast alle Fahrer. Lediglich Carl Edwards, Jeff Gordon und Dale Earnhardt jr. (beide Hendrick-Chevrolet) versuchten, sich mit einer Spritsparenden Fahrweise ins Ziel zu retten. Earnhardt war der Erste, der aufgeben musste und von Platz drei bis auf Rang 20 zurückfiel. Nach der Befüllung in der Box sprang sein Chevrolet nicht mehr an und musste zunächst zurück- und dann von seiner Crew angeschoben werden.

An der Spitze lag Edwards etwa zehn Sekunden vor Gordon und tat alles, es bis ins Ziel zu retten. Links und rechts zogen überrundete Fahrzeuge an ihm vorbei, da er immer wieder vom Gas ging und nur vor sich hin rollte. Es sollte sich lohnen. Edwards gewann das Dickies 500 auf dem Texas Motor Speedway mit 12 Sekunden Vorsprung auf Jeff Gordon. Dritter wurde Jamie McMurray, vor Clint Bowyer (Childress-Chevrolet) und Greg Biffle (Roush-Fenway-Ford). Letzter konnte durch seinen fünften Platz ebenfalls Punkte gutmachen und liegt nun noch 143 Punkte hinter Johnson.

Der hatte über weite Strecken mit dem Fahrverhalten seines Autos kämpfen müssen. Besonders zu Beginn verlor Johnson viel Boden, wurde sogar von Edwards überrundet und befand sich zwischenzeitlich außerhalb der Top 30. Der 15. Platz am Ende stellt sein bisher schlechtestes Ergebnis im Chase dar.

Extrem dicht geht es derweil auch im Kampf um die Herstellerkrone zu. Dort führt Chevrolet mit zwei Punkten vor Ford und drei vor Toyota. Lediglich Dodge ist weit abgeschlagen. Alle drei Marken haben noch Chancen auf den Titel.

Montoya wird abgeschossen

Die Statistik von Dodge hätte indes Juan Pablo Montoya im Ganassi-Sabates-Dodge verbessern können. Er fiel jedoch einem rüden Foul von David Gilliland zum Opfer. Gilliland geriet bereits zuvor mit dem Kolumbianer aneinander und drehte ihn in Runde 263 schließlich komplett in die Mauer. Ausgangs Kurve zwei zog Gilliland auf einmal nach unten, als Montoya ihn überholte. Dabei wurde dieser am Heck erwischt und in die Außenmauer befördert. Die NASCAR reagierte sofort und parkte Gilliland für den Rest des Rennens. Der gestand zwar im Interview danach seine Schuld ein, betonte jedoch, dass keine Absicht im Spiel war.

Ein starkes Rennen fuhr auch David Reutimann im Michael-Waltrip-Toyota. Der "UPS-Fahrer" führte das Feld im ersten Drittel sogar kurzfristig an und wurde am Ende Zehnter. Ein gutes Debüt gelang Brad Keselowski für Hendrick Motorsports. Der in der Nationwide Series für JR Motorsports aktive Fahrer wurde 19. Joey Logano, der erstmals im Sprint Cup mit einem Gibbs-Auto unterwegs war, wurde nur 40. Sein bestes Ovalergebnis konnte auch Marcos Ambrose im Waltrip-Toyota feiern. Der Australier kam auf Platz 21 ins Ziel.

Das Wochenende in Texas beschert allen drei NASCAR-Serien teilweise deutlich mehr Spannung. Weiter geht es am kommenden Wochenende in Phoenix, wo Jimmie Johnson seinen ersten Saisonsieg 2008 feiern konnte. Dreimal dürfen Sie raten wie - richtig, durch Spritpoker.