Der entthronte NASCAR-Champion Jimmie Johnson gewann auf dem Texas Motor Speedway sein viertes Rennen in dieser Saison. Damit gewann der Hendrick-Pilot zum dritten Mal in Folge das Herbstrennen in Fort Worth. Der 70. Sieg von Johnson stand erst nach zwei Verlängerungen fest. Sein Teamkollege Jeff Gordon, der kurz vor Rennende noch geführt hatte, wurde nach einem Reifenschaden, durch einen Zweikampf mit Brad Keselowski, weit zurück geworfen. Dieser Zwischenfall sorgte nach dem Rennen für eine wilde Rauferei zwischen den Teams von Hendrick Motorsports und Penske.
Kenseth und Johnson bestimmten die Anfangsphase
Nach dem Startkommando der Harlem Globetrotters führte Polesetter Matt Kenseth das Feld in die erste von 334 Runden auf dem Texas Motor Speedway. Der Gibbs-Pilot verteidigte den ersten Platz und sicherte sich den Extra-Punkt für eine Führungsrunde. Gordon war Zweiter vor Kurt Busch. Nach 25 Runden lag Keselowski, der vom 26. Startplatz ins Rennen gegangen war, immer noch außerhalb der Top-20. Nach 30 Runden hatte Kenseth einen Vorsprung von fast zwei Sekunden herausgefahren. Neuer Zweiter war Kevin Harvick vor Johnson.
Wegen Debris gab es in Runde 41 die erste Rennunterbrechung. Nach den Boxenstopps blieb Kenseth weiterhin in Führung. In der 54. Runde gab es durch Johnson den ersten Führungswechsel. Auch Kahne konnte anschließend Kenseth überholen. Nach 83 Runden war Harvick wieder auf Platz drei zu finden. Keselowski hatte sich bis auf Rang 15 verbessert, meldete allerdings Vibrationen. Dafür lag Carl Edwards inzwischen nur noch auf Position 25. Ab der 90. Runde kamen die ersten Fahrer unter Grün zum Service in die Boxengasse.
Jimmie Johnson diktierte das Renngeschehen
Der entthronte Champion Johnson führte auch nach 100 Runden vor fünf Chasern. Harvick lag auf Platz zwei vor Kenseth, Gordon, Joey Logano und Ryan Newman. Die Chaser Denny Hamlin und Keselowski belegten die Ränge elf und zwölf. Drei Runden später hatte mit Edwards der achte Chaser eine Runde Rückstand zu beklagen. Keselowski eröffnete in der 134. Runde die zweite Welle der Boxenstopps unter grüner Flagge. Als alle Fahrer ihre Stopps absolviert hatten, lagen sieben Chaser zwischen Rang zwei und elf. Virtuell fehlten Hamlin zu diesem Zeitpunkt sieben Punkte auf den vierten Rang im Gesamtstand. Harvick, Keselowski und Edwards lagen bereits zwischen 23 und 33 Punkte zurück.
Durch die lange Grünphase befanden sich nur noch 14 Fahrer zur Rennhalbzeit nach 167 absolvierten Runden mit dem Leader Johnson in der Führungsrunde. Edwards fuhr chancenlos mit zwei Runden Rückstand auf Rang 23 herum. Nach 174 Runden beendete die zweite Debris-Caution die Überholflut des Hendrick-Piloten Johnson. Den Restart gewann Johnson vor Gordon und Harvick. Kyle Busch verlor nach 204 Runden ein Reifenteil und des gab zum dritten Mal Gelb. Das Rennen in der Boxengasse gewann Johnson vor Kenseth und Gordon. Gordon übernahm nach dem Restart sofort den zweiten Rang und in der 215. Runde die Führung.
Erste Pokerspiele bei den Boxenstopps
Kurz darauf musste das Pace Car wegen Debris erneut das Feld einbremsen. Hamlin nahm beim folgenden Boxenstopp nur zwei frische Reifen mit und war beim Restart Erster vor Gordon und Johnson. Das Pokerspiel von Hamlin war ein Flop, denn er fiel innerhalb von zwei Runden bis auf Platz neun zurück. Der Gibbs-Pilot hatte aber Glück, denn die fünfte Gelbphase rettete ihn. Nach 250 Runden führte Johnson vor Harvick, der bei seinem 500. Sprint-Cup-Rennen dringend einen Sieg einfahren musste, da er auf dem letzten Platz im Chase lag. Zehn Runden später erfolgte wegen Debris die sechste Caution.
Jetzt pokerte Keselowski und blieb auf der Strecke, während der Rest die Boxengasse besuchte. Kenseth hatte Probleme beim Stopp und lag beim Restart nur noch auf der 20. Position. Keselowski konnte die Führung vor dem Hendrick-Duo Johnson und Gordon verteidigen. Dann kam Gordon auf und griff Keselowski an, der sich wehrte so gut er konnte. Nach 17 Führungsrunden musste Keselowski den starken Gordon ziehen lassen. Hamlin verlor immer mehr Positionen und war jetzt nur noch auf Platz 20 zu finden.
Reichlich Rennunterbrechungen in der Endphase
Die siebte Gelbphase kam in Runde 284 nach einem Reifenschaden durch A.J. Allmendinger. Johnsons Team machte einen schnellen Stopp und sorgte für die Führung vor Harvick und Gordon beim Restart unter Flutlicht, da die Sonne inzwischen untergegangen war. Vierzig Runden vor Rennende sorgte ein weiterer Reifenschaden für den achten Einsatz des Pace Car und den Lucky Dog für Edwards, der nun auf Position 25 lag. Kenseth, Kurt Busch, Brian Vickers, Hamlin, Stewart und Kyle Busch sowie Michael Annett blieben auf der Strecke. Kyle Larson nahm nur zwei frische Reifen mit und lag auf der achten Position vor Johnson, Harvick, Gordon und Newman mit komplett neuer Bereifung.
Eine Runde nach dem Restart gab es erneut Gelb, als Logano nach einem Reifenschaden gerade noch seinen Ford abfangen konnte. Kurt Busch hatte jetzt die Führung übernommen und sah Johnson im Rückspiegel. Dann drehte sich Kasey Kahne und die zehnte Gelbphase eröffnete neue Pokerspiele. Kurt Busch, Johnson und Gordon, sowie weitere fünf Fahrer blieben jetzt auf der Strecke. Ab Rang zehn folgten die frischbereiften Kenseth, Hamlin, Harvick, Newman und Keselowski.
Green-White-Checkered-Finale
Während Johnson und Gordon beim Restart Kurt Busch überholen konnten, rauchte bei Newman ein Reifen. Wieder gab es durch Kahne, der in der 319. Runde in die Mauer fuhr, eine weitere Rennunterbrechung. Newman war beim elften Restart nur noch auf Position 21 und Kenseth lag noch vier Ränge dahinter, während Edwards sich bis auf Platz 13 vorgearbeitet hatte.
Jetzt waren noch neun Runden zu fahren. Gordon ging sofort außen an Johnson vorbei. Keselowski und Harvick zogen an Kurt Busch vorbei. Gordon führte schon mit 1.5 Sekunden vor Johnson, als Clint Bowyer fünf Runden vor Rennende für die zwölfte Caution sorgte. Damit musste eine Verlängerung über zwei Runden die Entscheidung bringen.
Jimmie Johnson gewinnt nach zwei Verlängerungen
Gordon wählte beim Restart die Außenbahn. Gordon hatte einen schlechten Start und wurde von Johnson überholt. Keselowski sah eine Lücke zwischen dem Hendrick-Duo und stach hinein. Bei diesem Angriff von Keselowski gab es einen Kontakt mit Gordon. Dieser bekam einen Reifenschaden und drehte sich. Es gab also eine weitere Verlängerung über zwei Runden. Gordon fuhr beim Boxenstopp sogar mit platten Reifen los, um keine Runde zu verlieren - doch es reichte nicht.
Johnson suchte sich jetzt die untere Line aus. Keselowski griff von oben an. Johnson zog davon und gewann mit 0.513 Sekunden vor Harvick, der noch vor Keselowski die Ziellinie überquerte. Ab Platz vier folgten fünf Nicht-Chaser: Kyle Busch, Jamie McMurray, Dale Earnhardt Junior, der beste Rookie Kyle Larson und Kurt Busch. Mit Edwards und Hamlin konnten sich noch zwei weitere Chaser über einen wichtigen Top-10-Platz freuen.
Massenschlägerei nach dem Rennen
Logano wurde Zwölfter vor Newman der sich beim letzten Restart von Platz 20 bis auf Rang 15 verbessern konnte. Kenseth landete auf dem enttäuschenden 25. Platz, während Gordon mit einer Runde Rückstand als 29. gewertet wurde. Nach dem Rennen brannten bei Gordon die Sicherungen durch, weil er Keselowski für den Reifenschaden verantwortlich machte. Es gab eine wilde Massenschlägerei zwischen beiden Teams. Auslöser war Harvick, der Keselowski von hinten einen Schubser Richtung Gordon gab.
In der Meisterschaft führen Logano und Hamlin punktgleich vor Ryan Newman, der zwei Punkte weniger auf dem Konto hat. Mit zwölf Zählern Rückstand liegt Gordon auf dem vierten und letzten Chase-Platz. Ein Punkt dahinter folgen die ebenfalls punktgleichen Edwards sowie Kenseth. Keselowski fehlen fünf und Harvick fehlen sechs Punkte auf den vierten Rang im Gesamtklassement.
Das dritte und entscheidende Rennen der Elimator-8-Round wird am Sonntag auf dem Phoenix International Raceway die Entscheidung bringen, welche vier Fahrer das Finale in Homestead-Miami bestreiten dürfen. Insgesamt trennen den Ersten Logano vom Letzten Harvick nur 18 Punkte. Es ist immer noch alles möglich, da es in den letzten zwei Rennen keinen Sieg eines Chase-Teilnehmers gab. Für Hochspannung ist am nächsten Sonntag gesorgt.
1. Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 48/5 Punkte
2. Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 43/1 Punkte
3. Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 42/1 Punkte
4. Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 40/0 Punkte
5. Jamie McMurray (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 39/0 Punkte
6. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 38/0 Punkte
7. Kyle Larson (Chevrolet) Chip Ganassi Racing with Felix Sabates, 37/0 Punkte
8. Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 37/1 Punkte
9. Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 35/0 Punkte
10. Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 35/1 Punkte
Gesamtstand Chase 2014: 08/10 (Top-16) Rennen 34/36
Eliminator Round: Rennen 02/03 (8 Teilnehmer)
1. (+2) Joey Logano (Ford) Team Penske, 4.072 Punkte
2. (+3) Denny Hamlin (Toyota) Joe Gibbs Racing, 4.072 Punkte
3. (-1) Ryan Newman (Chevrolet) Richard Childress Racing, 4.070 Punkte
4. (-3) Jeff Gordon (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 4.060 Punkte
5. (-1) Matt Kenseth (Toyota) Joe Gibbs Racing, 4.059 Punkte
6. (0) Carl Edwards (Ford) Roush Fenway Racing, 4.059 Punkte
7. (0) Brad Keselowski (Ford) Team Penske, 4.055 Punkte
8. (0) Kevin Harvick (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 4.054 Punkte
9. (0) Kyle Busch (Toyota) Joe Gibbs Racing, 2.270 Punkte
10. (+1) Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.234 Punkte
11. (+1) Jimmie Johnson (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.234 Punkte
12. (-2) A.J. Allmendinger (Chevrolet) JTG Daugherty Racing, 2.228 Punkte
13. (0) Greg Biffle (Ford) Roush Fenway Racing, 2.209 Punkte
14. (+1) Kurt Busch (Chevrolet) Stewart-Haas Racing, 2.192 Punkte
15. (-1) Kasey Kahne (Chevrolet) Hendrick Motorsports, 2.179 Punkte
16. (0) Aric Almirola (Ford) Richard Petty Motorsports, 2.144 Punkte
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