Der siebte Saisonlauf der Sprint-Cup-Serie auf den Texas Motor Speedway war ein Strategie-Poker der Spitzenklasse. Nach 334 Rennrunden setzte sich der Mann mit den besten Karten eindeutig durch: Matt Kenseth. Damit beendete der Roush-Fenway-Pilot seine Durststrecke von 77 sieglosen Rennen und stand zum 19. Mal in seiner Karriere in der "Victory Lane". Gleichzeitig war es für Kenseth der zweite Erfolg nach 2002 auf dem 1,5 Meilen langen D-Oval in Fort Worth.

Ein Spielbild der Qualifikation

Katt Kenseth dominiert, Foto: NASCAR
Katt Kenseth dominiert, Foto: NASCAR

Das Rennen war ein Spiegelbild der Qualifikation mit vier Ford-Fahrern des Roush-Teams die das Renngeschehen diktierten. Insgesamt acht Fahrer, die aus den ersten fünf Reihen gestartet waren, fuhren auch ein Top-10-Resultat ein.

Wie ein Tornado raste Matt Kenseth durch das Texas-Oval und lag 169 Runden in Führung. Die meisten anderen Teams versuchten ihre Fahrer mit den abenteuerlichsten Strategien in eine bessere Ausgangsposition zu bringen. Bei Tony Stewart und Kurt Busch hätte es fast geklappt, doch es kam keine rettende Geldphase und die Pokerspiele endeten mit einem hochverdienten Sieg für Kenseth.

Matt Kenseth siegt eindrucksvoll

Endlich wieder in der Victory Lane, Foto: NASCAR
Endlich wieder in der Victory Lane, Foto: NASCAR

Kenseth ist mit vier Top-10-Resultaten in Folge der konstanteste Punktesammler der letzten Wochen und machte einen Sprung auf Rang drei im Gesamtstand der Meisterschaft. Platz zwei ging an Clint Bowyer im Childress-Chevrolet, der sein bestes Saisonresultat erzielte und den schwachen Saisonstart überwunden hat.

Carl Edwards konnte durch den dritten Rang wieder die Tabellenführung übernehmen, da der bisherige Spitzenreiter Kyle Busch zwölf Runden vor Rennende noch einen Tankstopp einlegen musste und bis auf Rang 16 zurückfiel. Kenseths Rennpace und vier bis fünf Boxenstopps unter Grün sorgten dafür, dass nur zwölf Fahrer die Ziellinie in der Führungsrunde überquerten.

Hinter Edwards belegte Greg Biffle den vierten Platz vor Paul Menard im nächsten Childress-Chevrolet. Sechster wurde Marcos Ambrose im Petty-Ford vor dem vierten Roush-Piloten David Ragan, der nach seiner ersten Karriere-Pole auf Rang sieben durchs Ziel fuhr.

Champion Jimmie Johnson sammelt heimlich Punkte

Crash mit Truex, Martin und Smith, Foto: NASCAR
Crash mit Truex, Martin und Smith, Foto: NASCAR

Titelverteidiger Jimmie Johnson schaffte unauffällig den achten Rang vor seinem Teamkollegen Dale Earnhardt Junior, der ebenfalls ein konstanter Punktesammler ist. Kurt Busch erreichte mit einem sehenswerten Longrun Platz zehn und war wieder mit Abstand der beste Dodge-Fahrer.

Sein bestes Saisonresultat erzielte Jeff Burton mit Platz elf. Denny Hamlin, der die letzten beiden Texas-Rennen gewann, wurde auf Position 15 gewertet. Beide Fahrer müssen langsam ihre Joker aus dem Ärmel ziehen, damit der Rückstand zu den Chase-Plätzen nicht noch größer wird.

Verrücktes Rennen für Tony Stewart

Tony Stewart mit Problemen in der Boxengasse, Foto: NASCAR
Tony Stewart mit Problemen in der Boxengasse, Foto: NASCAR

Tony Stewart war der Held des Tages und erkämpfte sich einen zwölften Rang nach einem sehr ereignisreichen Nachtrennen. Bereits in der Anfangsphase hatte er eine Beschädigung am Fahrzeug und brauchte einen "Lucky Dog", um wieder in die Führungsrunde zu gelangen. Mit wahnsinnigen Longruns bereitete er dem Team von Kenseth im letzten Renndrittel einige Sorgenfalten. Eine Durchfahrtsstrafe, nachdem er in der Boxengasse "geblitzt" wurde, verhinderte eine mögliche Top-5-Platzierung.

Ein Rookie beweist Konstanz

Völlig von der Rolle war Kevin Harvick, der nach seinem Sieg vor einer Woche mit zwei Runden Rückstand nur auf Rang 20 landete. David Starr belegte bei seinem Sprint-Cup-Debüt Platz 38. Der konstanteste Fahrer im hinteren Mittelfeld bleibt Rookie Andy Lally: Nach einer Woche Rennpause und dem Motorenwechsel von Chevrolet zu Ford fuhr der TRG-Pilot zum vierten Mal in Folge als 32. über die Ziellinie. Die beiden ersten Saisonrennen beendete er übrigens auf den Plätzen 31 und 33.

Ergebnis: Auto Club 400 (Top 10)
Texas Motor Speedway

1. Matt Kenseth (Ford), 47/4 Punkte
2. Clint Bowyer (Chevrolet), 43/1 Punkte
3. Carl Edwards (Ford), 43/2 Punkte
4. Greg Biffle (Ford), 40/0 Punkte
5. Paul Menard (Chevrolet), 40/1 Punkte
6. Marcos Ambrose (Ford), 38/0 Punkte
7. David Ragan (Ford), 38/1 Punkte
8. Jimmie Johnson (Chevrolet), 36/0 Punkte
9. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet), 36/1 Punkte
10. Kurt Busch (Dodge), 34/0 Punkte

Gesamtstand: Rennen 7/36 (Top 12)

1. (+1) Carl Edwards, 256 Punkte
2. (-1) Kyle Busch, -9 Punkte
3. (+6) Matt Kenseth, -13 Punkte
4. (-1) Jimmie Johnson, -13 Punkte
5. (-1) Kurt Busch, -16 Punkte
6. (+2) Dale Earnhardt Jr., -21 Punkte
7. (-1) Ryan Newman, -23 Punkte
8. (-1) Juan Pablo Montoya, -24 Punkte
9. (-4) Kevin Harvick, -28 Punkte
10. (+1) Tony Stewart, -43 Punkte
11. (+2) Paul Menard, -47 Punkte
12. (+4) Clint Bowyer, -55 Punkte