An diesem Wochenende ging der berühmte Oldtimer Grand Prix auf dem Nürburgring zum 46. Mal über die Bühne. Überschattet wurde die Berichterstattung über das Mega-Event für Oldtimer-Freunde (51.000 Zuschauer am Wochenende) aus aller Welt jedoch von einem spektakulären Diebstahl.

Am Wochenende wurde ausgerechnet eines der spektakulärsten beim Oldtimer GP ausgestellten Autos geklaut! Dabei handelt es sich um einen extrem seltenen Mercedes SL 300 Flügeltürer. Das Fahrzeug wurde laut der Polizei Mayen am Samstag in den Morgenstunden in der Zeit zwischen 01:30 Uhr und 10:00 Uhr entwendet.

Laut einem Bericht der Bild hat das schwarze Unikat, Baujahr 1955 einen Wert von 1,7 Millionen Euro. Besitzer sei ein Geschäftsmann aus Oldenburg. Sein Vater habe den Flügeltürer 1986 gekauft und drei Jahr später verkauft, um eine Autohaus-Kette zu eröffnen. 2007 kaufte der Sohn das Auto vom damaligen Besitzer aus den USA zurück.

Der SL 300 wurde zuletzt vor dem Eingang des Dorint-Hotels direkt am Nürburgring gesehen. Der schwarze Flügeltürer wurde im Jahr 1999 von der Fachpresse zum Sportwagen des Jahrhunderts gewählt. Das Modell wurde zwischen 1954 und 1963 nur in kleinen Stückzahlen produziert. Nur 1.400 Coupes sowie 1.858 Roadstar kamen von dieser Reihe in den Verkauf. Der SL 300 galt damals als schnellster Sportwagen der Welt.

Es war nicht der einzige Auto-Diebstahl an diesem Wochenende. Weiterhin kam es in Adenau zum Diebstahl eines Porsche 356 mit einem Wert von etwa 100.000 Euro. Der Porsche wurde von einem Parkplatz am Landhaus Sonnenhof in Adenau entwendet. Es handelt sich hierbei um einen silbernen Porsche 356 (Oldtimer, Baujahr 1961) mit auffälliger roter Innenausstattung.

Auch dieser Porsche wurde am Nürburgring geklaut, Foto: Polizei Mayen
Auch dieser Porsche wurde am Nürburgring geklaut, Foto: Polizei Mayen

Der Diebstahl des Mercedes-Flügeltürers war das große Thema am Wochenende in der Eifel. Doch auch auf der Rennstrecke war einiges geboten. Mit mehr als zwei Dutzend Rennen und Gleichmäßigkeitsprüfungen hat der AvD-Oldtimer-Grand-Prix durchgeführt.

Auf und neben der Traditionsstrecke waren 15 hochkarätige Starterfelder zu sehen, in denen es ein Wiedersehen mit legendären Fahrzeugen gab. Zu den Höhepunkten gehörte das Revival der Cosworth-Ära von 1967 bis 1983 im Rahmen der FIA Masters Historic Formula One Championship.

Deutsche Motorsportgeschichte gab es beim DRM-Revival, wo der vom Berliner Mücke-Team eingesetzte Zakspeed-Ford Capri (früher von Klaus Ludwig gefahren) einen Doppelsieg einfuhr. Für Begeisterung sorgten aber auch die Tourenwagen aus DTM, ITC, STW und verwandten europäischen Serien.

Hier gab es ein Wiedersehen mit Rennlegenden wie dem Alfa Romeo 155 V6 TI, dem BMW M3 E30 oder auch dem Mercedes-Benz 190 Evo II, in denen obendrein nicht selten die Stars von damals Platz nahmen. Leopold Prinz von Bayern, Harald Grohs und Christian Menzel etwa rollten im DTM-BMW M3 an den Start, AvD-Sportpräsident Volker Strycek, der 1984 den ersten Meistertitel der DTM-Historie holte, trat im Opel Astra aus der STW an.