Am kommenden Wochenende wartet der China GP auf die MotoGP und damit die nächste vermeintliche Ducati-Strecke. Denn der Shanghai International Circuit hat zwei lange Geraden, auf denen die italienischen Maschinen wieder ihren Kraftvorteil ausspielen könnten. Doch Livio Suppo, Projekt Manager bei Ducati, sieht nicht nur die Geraden als gutes Zeichen für sein Team. "Top Speed ist nicht alles und während der ersten drei Rennen haben wir bewiesen, dass unsere Maschine auf der ganzen Strecke schnell ist, nicht nur am Ende der Geraden", erklärt er.

Dem stimmt auch Casey Stoner zu, der einerseits betont, dass das Paket aus Maschine und Reifen bislang perfekt arbeitet, und andererseits nicht müde wird, zu erwähnen, wie wohl er sich bei dem italienischen Team fühlt. "Es ist wie eine große Familie. Ich habe mich hier von Anfang an wohl gefühlt und sie ermöglichen es mir, den Job zu erledigen, den ich erledigen will", sagt der Australier. Bislang hat das zu zwei Saisonsiegen und der Führung in der Weltmeisterschaft geführt. Die Strecke in Shanghai gefällt ihm eigentlich ganz gut, nur mit den ersten beiden Kurven und der Haarnadel am Ende der Gegengeraden kann er sich nicht ganz so anfreunden. Trotzdem meint er: "Man braucht nicht nur PS in Shanghai, sondern auch eine gute Bremse und ich erinnere mich, dass die Ducatis im Vorjahr an der Haarnadel nur sehr, sehr schwer zu schlagen waren, weil sie gute Bremsen haben."

Mit völlig neuem Selbstvertrauen reist Loris Capirossi nach China. Hatte er in den ersten beiden Saisonrennen noch so seine Probleme, so konnte Capirossi in der Türkei auf das Podest klettern. "Nach der Türkei fühle ich mich so, als ob ich wieder da wäre, als ob die Saison für mich begonnen hat. Die ersten beiden Rennen waren schwierig für mich, aber das Team und Bridgestone haben an mich geglaubt und jetzt habe ich wieder Spaß. Und man muss das Fahren auf diesen Maschinen genießen, um schnell zu sein", sagt der Ducati-Pilot. Obwohl er in China im Vorjahr lediglich den achten Platz geholt hat, meint Capirossi, dass das Rennen damals kein schlechtes war und ist dementsprechend optimistisch. "Ich fahre dort gerne und unser Motorrad ist auf einer langen Geraden sicher nicht allzu schlecht. Nach der Türkei fühle ich mich, als ob wir für die restliche Saison sehr, sehr gute Chancen haben, aber wir werden sehen, was passiert und wir müssen Rennen für Rennen weiterarbeiten."