Anders als man vielleicht annehmen hätte können, war die Stimmung bei Ducati nach dem Qualifying in Istanbul recht gelöst. Zwar konnte man der Favoritenrolle, in die Casey Stoner das Team gefahren hatte, nicht ganz gerecht werden, aber beide Maschinen hatten sich in die zweite Startreihe und damit in eine gute Ausgangsposition gestellt. "Wir sind recht zuversichtlich beim Rennsetup", meinte dann auch Stoner, "wir sind recht sicher, welches Setup und welche Reifen wir verwenden werden, also mussten wir am Nachmittag nicht zu viel testen."

Dass es dann im Qualifying nicht perfekt funktioniert hat, lag weniger an der Maschine, als an lästigen Verfolgern und einem Fahrfehler. "Auf dem ersten Qualifyier lief es nicht gut. Ich war darauf nicht sehr sicher, kam nach außen und habe nicht mein Bestes gegeben. Der zweite Qualifyier wäre dann viel besser gewesen, aber leider konnte ich ein paar andere Fahrer vor der Runde nicht loswerden. Sie waren hinter mir und haben gewartet, dass ich loslege", erzählte Stoner. Dabei wurde er dann aber zu langsam und seine Reifen kühlten zu sehr ab. Deswegen rutschte er auf der schnellen Runde stark. "Mit Fortdauer der Runde wurde es besser und besser, es war einfach mein Fehler, weil ich es auf der Outlap etwas zu leicht genommen habe."

Auch Loris Capirossi hatte nicht die perfekten zwei Runden im Qualifying. Ihm standen zwei Qualifyier zur Verfügung. "Ein neuer und ein Standard-Reifen. Ich hab den neuen zuerst probiert und er war gut, der hat viel Potential", sagte der Italiener. Doch deswegen übertrieb er auch etwas. "Ich habe mich mit dem Reifen so gut gefühlt, dass ich in einer Kurve im zweiten Sektor den zweiten Gang eine halbe Stunde früher als normal einlegen konnte, aber das war zu schnell, ich kam auf den Kerb und stürzte beinahe."

Den Sturz vermied er, verlor aber nur an dieser Stelle beinahe sieben Zehntelsekunden. Also musste es der zweite Reifen richten, auch wenn der nicht zu Capirossis Lieblingen zählte. "Ich habe aber 110 Prozent gegeben und bekam den fünften Platz. Die zweite Reihe ist nicht so schlecht. Was mich sehr freut, mir hat das Fahren heute Spaß gemacht und ich fühle mich im Renntrim wohl." Vorhersagen für das Rennen will er trotzdem keine Treffen. "Ich will es nur genießen und wir werden sehen, was passiert."