Die Probleme mit der Front zogen sich wie ein roter Faden durch die Saison bei Ducati. Zahlreiche Stürze beider Fahrer gehen auf das Konto der Vorderseite des Motorrades, deswegen testete das Team in Brünn auch eine neue Vorderradgabel. Zwar waren die Piloten davon nicht übermäßig begeistert, hatten aber doch etwas mehr Gefühl an der Front. Deswegen wird Casey Stoner im Freitagstraining auf einer seiner Maschinen mit der neuen Gabel fahren. Auch Nicky Hayden steht das Teil zur Verfügung, ob er es verwenden wird, ist aber noch nicht ganz klar.

"Ich freue mich auf Indy, denn auf der Strecke waren wir 2008 gut, obwohl das Wetter verrückt gespielt hat. Leider konnte ich voriges Jahr [krankheitsbedingt] nicht fahren, aber hoffentlich können wir diesmal das Beste aus der Arbeit des Brünn-Tests herausholen, auch wenn wir dort nicht viel Zeit hatten", sagt Stoner. Ob die neue Radgabel auch im Rennen zum Einsatz kommen wird, will der Australier erst nach dem Training am Freitag entscheiden. Dort wird er auch ein paar neue Abstimmungen ausprobieren, die er in Brünn kurz testen, wegen des Regens am Nachmittag aber nicht verifizieren konnte.

Große Abordnung erwartet

Für Hayden ist der Besuch in Indianapolis immer etwas Besonderes, denn seine Heimat in Owensboro, Kentucky liegt im Gegensatz zu Laguna Seca nicht weit von der Strecke weg. "Es ist so eine berühmte Strecke mit so viel Geschichte und da sie so nahe an meiner Heimat ist, kommt eine große Abordnung, um mich und meinen Bruder zu unterstützen", meint Hayden, dessen Bruder Roger Lee mit einer Wildcard in der Moto2 am Start sein wird. Auch das Rahmenprogramm fasziniert den Ducati-Piloten, denn auf der Indy Mile wird gefahren, es gibt Enduro Cross, Stunt Shows und auch in der Stadt ist einiges los. Da trifft es sich gut, dass Hayden sich auch von seinem gebrochenen Handgelenk aus dem Qualifying in Brünn erholt. "Das gebrochene Handgelenk ist besser als in Brünn, darüber freue ich mich, also werden wir am Freitag sehen, wie viel besser es ist."

Team Manager Vittoriano Guareschi hofft darauf, dass die Änderungen bei Stoners Maschine ihm helfen, die letzten zwei Zehntelsekunden zu finden, die noch nach ganz vorne fehlen. Er brachte die Sache auf den Punkt: "In den vergangenen Monaten war er zufrieden mit dem Motor und dem Handling der Maschine, aber er bekam nie ein gutes Gefühl mit der Front. Die neue Gabel, die wir in Tschechien probiert haben, scheint ihm Vertrauen gegeben zu haben, also werden wir sie am Freitagnachmittag auf eine der beiden Maschinen montieren. Wenn sein Gefühl so gut ist wie in Brünn, werden wir sie im Rennen einsetzen. Nicky kann sie natürlich auch verwenden, wenn er will." Wenn er sich dadurch Verbesserungen erhofft, wird Hayden das wohl auch tun, immerhin will er in Indy einiges zeigen und würde seinen dritten Platz aus dem Vorjahr doch gerne wieder holen.