Als Stefan Bradl während des ersten Qualifyings in Valencia an der Box saß und ein schmerzverzerrtes Gesicht zeigte, war nicht klar, was genau passiert war, da keiner der Monitore etwas eingefangen hatte. Deswegen durfte Bradl nachher selbst erzählen, was denn vorgefallen war. "Gleich in der zweiten Runde hatte ich einen Highsider, den ich gerade noch abfangen konnte. Dabei schlug ich mit der linken Wade mit voller Wucht auf die Fußraste auf und dachte im ersten Moment, der Fuß wäre gebrochen, solche Schmerzen hatte ich", sagte er. Danach fiel ihm das Schalten sehr schwer und er konnte seine Zeit nicht mehr verbessern, weswegen er zunächst nur auf Startplatz 22 kam. Bevor es am Samstag weitergeht, wollte er sich nun erst einmal untersuchen lassen.

Besser gelaufen war es bei Robin Lässer, der mit Rang zehn ein echtes Spitzenergebnis aus dem Hut zaubern konnte. Der junge Deutsche wollte dem guten Resultat allerdings nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Ja, OK, das war jetzt im Regen, da gelten etwas andere Regeln. Wenn es morgen trocken ist, sieht es natürlich wieder anders aus. Die Strecke ist zumindest bei Nässe unheimlich rutschig, aber damit komme ich sehr gut klar. In der letzten Runde hatte ich noch einen kleinen Fehler, sonst wäre ich noch mal schneller gewesen", erzählte er und meinte, dass man mit dem Ergebnis erst einmal zufrieden sein könne.

Jochen Kiefer, Teaminhaber und Techniker, hatte ein, nach seiner Ansicht, merkwürdiges Training erlebt. Da war einerseits Bradls Wadenproblem, das keine bessere Zeit ermöglichte. "Hoffen wir, dass es bis morgen wieder gut ist", sagte er. Andererseits war da Lässers Auftritt, den Kiefer ganz gut fand. "Für Robin könnten die Wetterbedingungen wohl gerne etwas schlechter sein. Er fuhr bei diesen wirklich widrigen und rutschigen Bedingungen in die Top Ten und das war echt eine erstklassige Leistung von ihm."