Das 125er-Rennen in Barcelona war ein echter Krimi. Fahrer um Fahrer fiel aus der Spitzengruppe heraus, bevor sich am Ende Mike di Meglio über den Sieg freuen durfte. Pol Espargaro machte als Zweiter den spanischen Fans eine Freude und Gabor Talmacsi stieg als Dritter wieder auf das Podest. Mit vielen Schmerzen nach einem Sturz im Warm-up wurde Stefan Bradl Vierter. Für den Deutschen war es im Rennen rauf und runter gegangen. Er blieb aber auf der Maschine sitzen, das gelang unter den Spitzenfahrern nicht allen.
Es war eine Gruppe von acht, die sich zunächst darum balgte, wer die kommende Kurve als Erster angehen darf - weiter schien manchmal anscheinend nicht gedacht zu werden. Erstes Opfer dieser Mentalität wurde Lokalmatador Sergio Gadea, der sich mit seinem Landsmann Nicolas Terol in Runde acht von 22 um eine Kurve stritt und geradeaus in den Kies musste. Für Gadea war das ärgerlich - wahrscheinlich sogar noch ärgerlicher, weil die entscheidende Phase des Rennens eigentlich noch rund zehn Runden entfernt war.
Die verbliebenen Sieben gingen es danach ein wenig ruhiger an und verlegten sich darauf, die Verfolgergruppe, in der zu dem Zeitpunkt auch Sandro Cortese und Stefan Bradl fuhren, abzuhängen. Außerdem machte di Meglio ordentlich Tempo und niemand wollte ihn entkommen lassen. Es wuchs aber schon langsam eine Lücke und nur Terol konnte sich am Heck des Franzosen halten. Dahinter mühten sich Joan Olive, Pol Espargaro, Simone Corsi, Gabor Talmacsi und Scott Redding um Anschluss.
Als Erster musste schließlich Redding ganz abreißen lassen, der Rest hing noch irgendwie im Sekundenbereich hinter den Top Zwei. Und das zahlte sich auch aus, denn als vorne in den letzten Runden das Taktieren begann, waren die Verfolger schnell wieder dran. Einzige Ausnahme war Simone Corsi, der zurückgefallen war. Drei Runden vor Schluss wurde die Gruppe auf vier Fahrer reduziert, als Joan Olive aus dem Rennen stürzte. Zwei Runden vor Schluss waren es dann plötzlich nur noch drei, denn auch Terol verabschiedete sich mit einem Sturz aus dem Kampf um den Sieg bei seinem Heimrennen.
Der letzte Spanier in der Spitzengruppe konnte dann nur noch Platz zwei sichern. Vorne holte sich di Meglio mit einer guten letzten Runde den Sieg. Espargaro feierte seinen zweiten Platz aber wie einen Triumph und die Fans feierten gleich mit. Talmacsi musste sich mit Position drei begnügen, wirkte aber nicht unzufrieden. Das Comeback des Rennens feierte dahinter Bradl. Zunächst in der Spitzengruppe gelegen, war er zurückgefallen und hatte sich dann wieder auf Position vier nach vorne gearbeitet. Dafür hatte er noch Corsi und Redding abgefangen - und das alles mit recht großen Schmerzen, nachdem es ihn im Warm-up abgeworfen hatte. Sandro Cortese wurde hinter Stevie Bonsey Siebter und Dominique Aegerter, sowie Randy Krummenacher konnten als Zwölfter beziehungsweise 15. auch noch Punkte mitnehmen. Michael Ranseder erreichte Position 17, Robin Lässer war in Runde 19 gestürzt.
In der Weltmeisterschaft liegt di Meglio mit seinem Sieg nun mit 14 Punkten vor Corsi in Führung. Stefan Bradl hat sich dank des vierten Platzes im Rennen auf den dritten WM-Rang verbessert. Der Deutsche hält bei 77 Zählern, womit er 35 Punkte hinter der Spitze liegt. Nicolas Terol ist zwei Punkte dahinter Vierter, punktegleich mit Pol Espargaro. Weltmeister Gabor Talmacsi ist nun auf Rang sechs in der WM. 44 Punkte fehlen ihm auf die Spitze.
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