Andrea Iannone konnte es anscheinend selber kaum glauben, dass er in Shanghai seinen ersten 125cc-GP-Sieg geholt hatte. Einem Wheelie, der fast die ganze Start-Ziel-Gerade dauerte, folgte bei der Siegerehrung das große Staunen. Danach meinte er: "Ich habe nicht geglaubt, dass ich heute siegen kann. Vor allem von Talmacsi hätte ich geglaubt, dass er mehr entgegenzusetzen hat. Ich sah dann aber, dass ich ihn im Griff habe und ich habe gepusht, damit ich eine Lücke aufmachen kann." Und das gelang, womit er unbeschadet ins Ziel kam. Sein Dank galt dann natürlich dem Team, das dafür gesorgt hatte, dass Iannone bei allen Bedingungen schnell war. "Das ist der schönste Tag meines Lebens. Ich habe es echt genossen", sagte er noch.

Auch ohne Sieg ging es Mike di Meglio nicht viel anders. "Es ist ein schöner Tag, weil ich lange nicht mehr so weit vorne war", sagte der Zweite des Shanghai-Rennens. Das Gefühl sei deswegen auch ein schönes, musste er betonen. "Danke an das Team, weil es so hart gearbeitet hat, damit ich in den Sessions immer vorne in den Top Fünf dabei war. Danke auch an den Manager, meine Freundin und meine Familie", sagte der Franzose.

Sichtlich erleichtert war Gabor Talmacsi, der nicht unbedingt den besten Start zu seiner Titelverteidigung erlebt hat. Nach seinen Aussagen hatte das einerseits an technischen Problemen und andererseits an Pech gelegen. "Jetzt bin ich endlich wieder auf dem Podest. Das ist auch für die kommenden Rennen sehr positiv. Mit diesem Rennen bin ich sehr zufrieden, auch wenn meinem Motor die Kraft gefehlt hat, weil die Wassertemperatur nach oben ging", berichtete der Weltmeister. Außerdem hatte er eine zu kurze Übersetzung gehabt, fügte er noch an. "Dadurch war ich ständig knapp am Überdrehen." Auf seinem Plan hatte er am Rennende noch einen Angriff auf di Meglio, doch das ging sich knapp nicht aus. 96 Tausendstel fehlten.