Mit einem eindrucksvollen Sieg in Sepang hat Gabor Talmacsi im Kampf um die 125er-Krone alle Trümpfe in der Hand. Denn Hector Faubel musste sich nach einem harten Rennen gegen zahlreiche Konkurrenten mit Platz drei begnügen. Damit ist der Abstand in der Weltmeisterschaft wieder auf zehn Punkte gewachsen, was bedeutet, dass Talmacsi mit einem dritten Platz in Valencia in jedem Fall Weltmeister wäre - auch wenn Faubel gewänne. Der zweite Rang in Sepang ging an KTM. Tomoyoshi Koyama angelte sich den Podestplatz in den letzten Runden.

Bereits in den ersten Runden konnte Talmacsi dem Rennen seinen Stempel aufdrücken. Nach der ersten Sortierungsphase lag der Ungar vorne und Faubel direkt hinter ihm. Doch der Spanier machte einen Fehler und fiel hinter Mattia Pasini zurück, der aus der dritten Reihe einen hervorragenden Start hatte. Das nutzte Talmacsi, um sich vorne ein wenig abzusetzen, während Faubel es nicht und nicht schaffte, an Pasini vorbeizukommen. Für den spanischen WM-Zweiten wurde es aber noch schlimmer. Er verlor Pasinis Heck und musste sich in weiterer Folge mit Simone Corsi und Sandro Cortese herumschlagen, die sich Hoffnungen auf einen Podestplatz machten.

Talmacsi war das alles ziemlich egal. Der Ungar fuhr vorne bald sein eigenes Rennen und einem ungefährdeten Sieg entgegen, der seine Chancen auf die WM stark steigerte. Dahinter entspann sich zeitweise ein Siebenkampf um Platz zwei und mittendrin steckte Faubel, der nicht nur darauf achten musste, möglichst wenig Boden auf Talmacsi zu verlieren, sondern auch darauf, auf der Maschine zu bleiben. Denn seine Konkurrenten - darunter auch Cortese - hatten nichts zu verlieren, während es für Faubel um die WM-Chance ging.

Und es wurde in dieser Gruppe wie üblich um jeden Zentimeter gefahren, was Faubel und Teamchef Jorge Martinez am Kommandostand nicht unbedingt entspannte. Zwar ist Talmacsi auch ein Aspar-Aprilia-Pilot, aber Faubel ist als Spanier im spanischen Team - noch dazu auf Werksmaterial - eben doch der Favorit. Joan Olive, Pasini, Corsi, Cortese und denRest der fröhlichen Versammlung kümmerte das aber wenig. Deswegen versuchte Faubel vier Runden vor Schluss die Flucht. Er setzte sich an die Spitze der Gruppe und wollte wegfahren. Hinter ihm pushten die Fahrer, um nicht den Anschluss zu verlieren. Ein Opfer davon wurde Pol Espargaro, der sich nach einem schlechten Start wieder nach vorne gearbeitet hatte. Das hatte seinen Reifen aber wohl etwas zu viel abverlangt und der junge Spanier landete im Kies.

Doch Faubel kam nicht weg, sondern musste sich weiter mit Konkurrenz herumschlagen. Vor allem Olive und Tomoyoshi Koyama machten ihm das Leben schwer und überholten ihn wieder, was ihn zwei Runden vor Schluss auf Rang vier zurückwarf. Koyama setzte sich schließlich ab, weswegen Platz zwei vergeben war. Aber Rang drei konnte sich Faubel noch sichern, womit er den Schaden einigermaßen in Grenzen hielt. Großes Pech hatte Sandro Cortese. Nach einem guten Rennen in der Spitzengruppe stürzte der Berkheimer in der letzten Runde und verlor noch einen Platz in den Top Sechs. Hinter den Top Drei reihten sich Olive, Sergio Gadea und Lukas Pesek auf den Positionen vier bis sechs ein.

Nach Corteses Ausfall fand sich nur ein deutschsprachiger Pilot in den Punkterängen. Stefan Bradl fuhr einen 13. Platz nachhause, was ihm drei WM-Punkte einbrachte. Michael Ranseders Angriff auf ein gutes Ergebnis wurde bereits in der ersten Runde zunichte gemacht, als der Österreicher stürzte. Ein paar Runden später musste Dominique Aegerter an die Box kommen, wo er das Rennen aufgab. Randy Krummenacher verfehlte als 17. die Punkte um etwas mehr als vier Sekunden.