Die letzten Minuten eines Moto3-Qualifyings laufen in der jüngsten Vergangenheit immer nach demselben Muster ab. Zuerst wartet das gesamte Feld in der Box, dann geht man im Schleichtempo auf die Strecke und schließlich bolzt man in riesigen Gruppen um den Kurs. Dass das gefährlich werden kann, musste am Samstag in Misano Livio Loi feststellen.

Als er auf seinern letzten schnellen Runde aus Kurve 16 in die Start-Ziel-Gerade einbog, lag plötzlich vor ihm die KTM von Gabriel Rodrigo auf der Strecke. Der Argentinier war am Kurvenausgang zu Sturz gekommen. Während er selbst in die Auslaufzone schlitterte, blieb seine Maschine auf der Ideallinie liegen. Der nachkommenden Loi konnte nicht mehr ausweichen und traf das Bike mit voller Geschwindigkeit.

Loi prallte mit seinem Vorderrad gegen das Hinterrad der am Boden liegenden Rodrigo-KTM und wurde regelrecht in die Luft katapultiert. Mehrere Meter wurde er samt seiner Honda durch die Luft geschleudert. Der Belgier wirkte dabei fast wie ein Freestyle-Motocrosser. Er wurde noch im Flug von seinem Motorrad getroffen, ehe er hart auf dem Asphalt aufschlug.

Wie durch ein Wunder stand Loi schon wenige Sekunden nach seinem schlimmen Abflug schon wieder auf eigenen Beinen, auch wenn er sich später etwas an die Boxenmauer anlehnen musste. Knapp zwei Stunden später kam die Hiobsbotschaft fr Loi. Er hat sich das linke Schlüsselbein gebrochen.

Rodrigo wird das Rennen am Sonntag von Positionen sechs in Angriff nehmen, Lois 21. Startplatz wohl nicht wahrgenommen.