Chaos und Roulette pur! Nur 17 Fahrer erreichten beim Moto3-Rennen in Sepang das Ziel, ein Sturz jagte den nächsten. Nach 15 Runden hatte die Rennleitung schließlich genug und brach das Rennen ab. Francesco Bagnaia holte sich einen dominanten Sieg vor den Überraschungsmännern Jakub Kornfeil und Bo Bendsneyder. Drama dagegen um Philipp Öttl, Brad Binder und weitere Top-Piloten.

Moto3 Sepang 2016: Die Schlüsselszene

Die Rennentscheidung fällt bereits in der dritten Runde. In Kurve sieben, wo Adam Norrodin sein Rennen zuvor beendete, rutschen gleich drei Fahrer auf einmal aus der Spitzengruppe ins Aus! Das Rennen für Brad Binder, Joan Mir und Lorenzo Dalla Porta ist gelaufen, gleichzeitig schenken sie Francesco Bagnaia damit eine komfortable Führung, die der Italiener bis zum Schluss nur noch verwalten muss.

Moto3 Sepang 2016: Der Rennfilm

Start: Brad Binder holt sich den Holeshot und geht als Führender in die erste Kurve vor Gabriel Rodrigo und Francesco Bagnaia. In Kurve zwei geraten Juanfran Guevara, Ayumu Sasaki und Andrea Migno aneinander.

1. Runde: Highsider in Kurve sechs und gleich sechs Fahrer gehen im Chaos zu Boden! Erwischt hat es dabei unter anderem Nicolo Bulega, Philipp Öttl und Aron Canet. Im Chaos der ersten Runde haben sich bereits neun Fahrer vorne abgesetzt: Binder, Bagnaia, Rodrigo, Niccolo Antonelli, Lorenzo Dalla Porta, Joan Mir, Jorge Navarro, Bo Bendsneyder und Jakub Kornfeil.

2. Runde: Bagnaia hat sich die Führung von Binder geschnappt, auch Fabio Quartararo hält noch den Anschluss zu den Top-9.

3. Runde: Gleich mehrere Fahrer rutschen in Kurve sieben vom Bike - genau dort, wo das Bike des ausgefallenen Adam Norrodin liegt! Brad Binder erwischt es, Joan Mir, Lorenzo Dalla Porta und Fabio Di Giannantonio! Binder fährt mit stark beschädigtem Bike zurück an die Box, auch Di Giannantonio und Dalla Porta können weiterfahren. Damit führt nun Bagnaia deutlich vor Jakub Kornfeil.

4. Runde: Bagnaias Vorsprung auf Jakub Kornfeil beträgt satte 3,5 Sekunden. Hinter Bagnaia kämpfen sechs Fahrer um den zweiten Platz: Kornfeil, Navarro, Antonelli, Quartararo, Rodrigo und Bendsneyder.

5. Runde: Jorge Navarro ist in Kurve 15 gestürzt. Am Eingang hat er sich verschaltet. Bagnaia führt nun mit 3,7 Sekunden vor einer Vierergruppe, denn Quartararo verliert langsam den Anschluss. Nur noch 17 Fahrer sind im Rennen.

6. Runde: Die KTM-Crew hat Brad Binders Bike repariert, der Südafrikaner geht wieder auf die Strecke raus. Er reiht sich hinter Bagnaia ein.

7. Runde: Niccolo Antonelli und Jules Danilo sind in Kurve neun gestürzt! Damit werfen beide Teamkollegen synchron das Rennen weg. Damit kämpfen nur noch Kornfeil, Bendsneyder und Rodrigo um Platz zwei. Antonelli kann das Rennen immerhin fortsetzen.

9. Runde: Hinter Quartararo auf Platz fünf formiert sich eine Fünfergruppe im Kampf um Platz sechs, bestehend aus Pawi, Locatelli, Herrera, Ramirez und Loi. Martin, Norrodin, Bulega & Öttl befinden sich mittlerweile im Clinica Mobile. Vorne führt Bagnaia mittlerweile mit 6,5 Sekunden vor Kornfeil.

10. Runde: Gabriel Rodrigo ist raus aus dem Kampf ums Podium. Den Anschluss zu Kornfeil und Bendsneyder hat der Argentinier verloren, in Kurve 15 muss er auch Platz vier an Quartararo abtreten.

12. Runde: Rodrigo fällt weiter zurück und wird langsam von der Kampfgruppe hinter ihm eingeholt. Im Kampf um Platz zwei kann sich Kornfeil nicht von Bendsneyder absetzen.

14. Runde: Bo Bendsneyder schnappt sich Jakub Kornfeil! Doch aus dem Zweikampf könnte bald ein Dreikampf werden, denn Fabio Quartararo kommt dem Duo immer näher. Dahinter liegt Rodrigo nur noch auf Rang acht. In der letzten Kurve geht nun auch Maria Herrera zu Boden.

15. Runde: Die rote Flagge ist nach Herreras Sturz draußen, das Rennen ist vorzeitig abgebrochen! Da mehr als zwei Drittel der Renndistanz absolviert wurden, ist Francesco Bagnaia damit der Rennsieger, gefolgt von Jakub Kornfeil und Bo Bendsneyder. Auf Platz vier Fabio Quartararo vor Locatelli, Ramirez, Pawi, Rodrigo und Loi. Maria Herrera wird noch als Zehnte gewertet vor Darryn Binder, Azmi, Antonelli, Valtulini, und Lorenzo Petrarca.

Moto3 Sepang 2016: Die Stimmen vom Podium

Francesco Bagnaia (Platz 1, Mahindra): "Ich glaube, das war das härteste Rennen meines Lebens. Ich habe so gepusht. Als ich die Lücke auf den Zweiten sah, dachte ich, ich muss mich weiter konzentrieren. Heute zu gewinnen, nach einer schwierigen, aber tollen Saison, ist echt toll."

Jakub Kornfeil (Platz 2, DriveM7 SIC): "Ich kann es kaum glauben, es ist fantastisch. Ich bin überglücklich, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Dieses Jahr war ein auf und ab, jetzt haben wir endlich ein Podium. Es war sehr schwierig und rutschig, aber ich bin auf dem Bike geblieben."

Bo Bendsneyder (Platz 3, KTM): "Ich bin glücklich über das Podium. Ich habe bis zur letzten Runde hinter Jakub gewartet, dann sah ich den einsetzenden Regen und habe überholt, aber in dieser Runde wurde abgebrochen. Das ist schade, aber ich bin trotzdem zufrieden."

Moto3 Sepang 2016: So lief es für Philipp Öttl

Philipp Öttl war in einem der merkwürdigsten Moto3-Rennen aller Zeiten in die Zwischenfälle der ersten Runde verwickelt. Auch der Deutsche musste das Rennen nach der Kegel-Aktion in Kurve sechs beenden und wurde danach zunächst ins Clinica Mobile gebracht. Dort wurde kurz darauf eine Fraktur der linken Hand festgestellt.