Jack Miller hat es vorgemacht, der Sprung aus der kleinsten Kategorie der Weltmeisterschaft in die Königsklasse kann gelingen, auch wenn es von vielen Seiten Zweifel gibt. Danny Kent, Moto3-Weltmeister des Jahres 2015, hat sich jedoch für den klassischen Weg entschieden. "Ich hatte drei Angebote, um im nächsten Jahr in die Königsklasse aufzusteigen", erklärte der Brite gegenüber GPOne.com. "Aber ich habe mich für die Moto2 entschieden."

"Die Verträge aller Fahrer laufen am Ende 2016 aus. Wenn ich in dem Jahr gute Leistungen abliefere, habe ich vielleicht die Chance, für 2017 bei einem Werksteam zu unterschreiben", fasst der 22-Jährige seinen Wunschverlauf der Saison zusammen. "Das ist mein Ziel. Eine gute Saison abzuliefern und dann aufzusteigen, so wie Maverick Vinales." Besagter Spanier sicherte sich im selben Jahr seines Aufstieges in die Moto2 zwar nicht den Titel, wurde aber Dritter und wagte danach den Sprung als Suzuki-Werkspilot in die MotoGP.

Nach 38 Jahren holte Danny Kent nach Barry Sheene das erste Mal einen WM-Titel nach England, Foto: Tobias Linke
Nach 38 Jahren holte Danny Kent nach Barry Sheene das erste Mal einen WM-Titel nach England, Foto: Tobias Linke

Doch Kents Erfahrungen mit der Moto2 sind zwiespältig. Im Jahr 2013 startete der Brite bereits in der mittleren Kategorie und hatte mit einigen Problemen zu kämpfen. "Das Jahr mit Tech3 lief ziemlich schlecht. Alles ging schief und ich habe versucht, es zu vergessen", so Kent. "Bisher habe ich mit der Kalex zwei Tage in Jerez getestet und konnte zwei Sekunden schneller sein als damals mit Tech3." Trotzdem versucht der 22-Jährige, nicht übermütig zu werden, was seine Ansprüche an sich selbst im kommenden Jahr betrifft. "Gewinnen ist immer schwer. Ich werde ein Rookie in der Moto2 sein, weil ich nur eine Saison gefahren bin und das ist mittlerweile drei Jahre her."

"Ich habe viel zu lernen und muss meinen Fahrstil anpassen. Die Moto2 ist komplett anders als die Moto3. Ich werde gegen starke Fahrer wie Alex Rins und Johann Zarco kämpfen müssen. Sam Lowes hat zu Kalex gewechselt, die das beste Bike der Klasse bauen. Es wird nicht einfach, aber zumindest war ich in Jerez schneller als Alex Marquez."