Zu Anfang des zweiten Freien Trainings taten sich die Spitzenfahrer schwer, ihre Rundenzeiten vom Vormittag zu erreichen. Erst zu Trainingshalbzeit setzte Jorge Martin mit einer 1:59.9 eine erste Marke, die dann postwendend von Enea Bastianini mit 1:59.749 unterboten wurde. Jorge Navarro legte eine Viertelstunde vor Schluss nach und war mehr als eine Zehntelsekunde schneller - und das ohne jeglichen Windschatten auf der Geraden. WM-Leader Danny Kent fand keinen optimalen Rhythmus und schaffte es lange nicht einmal in die Top Ten, am Ende wurde er Achtschnellster. Philipp Öttl konnte seine Zeit vom Vormittag um mehr als 1,5 Sekunden verbessern und stellte wenige Minuten vor Schluss mit 1:59.122 eine beeindruckende neue Bestzeit auf. Diese wurde allerdings schnell von Bastianini, Oliveira und Martin unterboten. Am Ende lag der einzige deutsche Moto3-Fahrer auf Rang , nur zwei Zehntel von der Bestzeit entfernt.

Die Platzierungen: Im FP2 war Bastianini der schnellste Moto3-Pilot, dahinter reihten sich Oliveira und Navarro ein. Viertschnellster war Martin, gefolgt von Öttl, Kent und Vazquez. Antonelli kam auf Rang acht, auch Fenati und Hanika schafften die Top Ten.

Die Zwischenfälle: Weitgehend frei von Zwischenfällen war das zweite Freie Training der Moto3, doch ausgerechnet der Spitzenreiter Bastianini wurde in der letzten fliegenden Runde von Ono in Kurve sieben noch in den Kies mitgerissen.

Das Wetter: Wie schon im FP1 war es auch am Nachmittag in Aragon sonnig, die Temperaturen erreichten 24 Grad, der Asphalt lag bei optimalen 36 Grad. Allerdings machte leichter Gegenwind auf Start-Ziel den Piloten der kleinsten Klasse etwas zu schaffen.

Die Analyse: Ganz vorne konnte Öttl im FP2 nach einer sensationellen Steigerung mitmischen, die Strecke liegt ihm hervorragend. Allerdings ist in Aragon wohl Misano-Sieger Bastianini der Mann, den es zu schlagen gilt. Kent hielt sich weiter zurück. Entweder er findet wirklich keinen Rhythmus oder will im Hinblick auf die Weltmeisterschaft nicht volles Risiko gehen. Im FP2 hatten die Piloten deutlich weniger Schwierigkeiten mit der Streckenbegrenzung als am Vormittag, es ist also unwahrscheinlich, dass sich ein Strafmarathon wie in Misano wiederholt.