Philipp, Startplatz fünf. Wo kam die plötzliche Leistungsexplosion her?
Philipp Öttl: Wir haben uns über die gesamten Trainings hinweg verbessert und wirklich ein gutes Setup gefunden. Auch am Luftdruck haben wir was verändert, was uns sehr geholfen hat. Auf frischen Reifen im Qualifying lief es heute richtig gut für uns. Wir hatten eigentlich die ganze Session über einen guten Rhythmus. Das waren für uns die Schlüssel zum Erfolg. Ich bin sehr froh, dass es so gut gelaufen ist. Das ist eine sehr gute Ausgangsposition für morgen. Jetzt wollen einen guten Start hinlegen und dann so lange wie möglich vorne mitschwimmen.

Du hast deine beste Zeit schon vor dem Ende gesetzt, vor dem eigentlichen Schlussspurt. Wie kam das?
Philipp Öttl: Es war eine Mischung aus mehreren Dingen. Ich konnte am Ende nicht mehr am Limit attackieren, weil die Reifen einfach schon angefahren waren, nicht mehr wirklich frisch. Zudem hatte ich dann leider auch ein paar Fehler drin leider. Ich habe versucht, gute Runden zu drehen, konstant zu sein und einen guten Rhythmus aufzubauen. Zum Glück war ich davor schon schnell genug, sodass ich auch ohne den Schlussspurt aus der zweiten Reihe starte. Ich habe mich über das Wochenende herangekämpft und das ist das Wichtigste.

Philipp Öttl freut sich über die großen Fortschritte seiner KTM, Foto: Öttl
Philipp Öttl freut sich über die großen Fortschritte seiner KTM, Foto: Öttl

Welche Rolle spielt KTM bei deinem Fortschritt. Kommst du auf dem neuen Bike nun endlich gut zurecht?
Philipp Öttl: Wir haben gemeinsam mit KTM einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Auch in Argentinien habe ich das schon gemerkt, auch wenn ich es dort noch nicht so wirklich aufs Papier bringen konnte. Ich hatte aber nie ernsthafte Bedenken, denn KTM ist eine Top-Marke. Die setzen alles daran, vorne zu sein und ein Top-Bike zu liefern. Ich hatte nie Angst, dass KTM die Entwicklungsarbeit schleifen lassen würde. Sie sind sehr konkurrenzfähig, bauen wirklich gute Rennmaschinen und ich arbeite gut mit ihnen zusammen.

Warst du bei deiner Top-Runde im Qualifying am Maximum?
Philipp Öttl: Nein, ich war noch nicht am Maximum, aber das geht eigentlich nie. Auch wenn du immer auf Platz eins fährst am gesamten Wochenende und konstant Top-Runden drehst, findest du noch Möglichkeiten zur Verbesserung. Wir waren in den Trainings so konstant um Platz 20 herum, und auf einmal sind wir da vorne dabei. Das war ein gewaltiger Sprung und eine meiner besten Runden überhaupt. Ich bin jetzt im dritten Jahr hier und muss gute Leistungen bringen, aber heute war das wirklich sehr sehr gut. Ich denke, es war fast das Maximum und darüber bin ich sehr glücklich.

Was musst du morgen im Rennen tun, um so erfolgreich zu sein wie heute?
Philipp Öttl: Natürlich darf ich das Bike nicht irgendwie durch einen dummen Fehler wegschmeißen. Das ist zunächst einmal das Wichtigste. Ein guter Start und eine gute erste Runde helfen natürlich auch immer enorm. Ich muss hart fahren, aber natürlich fair fahren. Das machen ja aber sowieso alle hier in der WM. Jedes Rennen ist aber anders, weswegen du dir keine grundsätzliche Strategie zusammenschustern kannst. Ich gehe einfach von Anfang an voll auf Attacke. Ich denke, dass ich damit am Besten fahre.