Zwei Wochen nach dem Supergau von Brünn setzte sich Alex Rins endlich die Krone auf und feierte seinen ersten Sieg in Diensten von Estrella Galicia. Nachdem der Vizeweltmeister der Moto3 vor 14 Tagen im Glauben an den Sieg bereits eine Runde zu früh jubelnd abbrach und nur Neunter wurde, war ihm am Sonntag in Silverstone das Glück hold. Lediglich elf Tausendstelsekunden vor Teamkollege Alex Marquez sah Rins die Zielflagge, und das, obwohl er Mitte der letzten Runde in einer engen Vierer-Kampfgruppe an der Spitze nur auf Position drei lag.

"Ich bin unglaublich glücklich, dass es endlich mit dem Sieg geklappt hat. Ich hatte drei unheimlich schnelle und starke Kontrahenten im Kampf um die Spitze und das Rennen war einfach nur extrem schwierig", resümiert Rins. Seinen Fauxpas aus Brünn hat er somit endgültig vergessen, und freute sich nach zwei schwierigen Wochen nun umso mehr: "Ich genieße diesen Moment, denn ich habe nun fast ein Jahr lang kein Rennen mehr gewonnen. Je knapper, desto schöner ist der Sieg - und das war heute einfach nur verdammt knapp."

Marquez wieder dick im WM-Kampf

Trotz seiner knappen Niederlage zeigt sich Alex Marquez bester Laune. Durch den sechsten Rang für WM-Leader Jack Miller verkürzte der kleine Bruder von Superstar Marc seinen Rückstand an der Spitze auf lediglich 13 Zähler. "Natürlich will ich immer gewinnen, aber ich muss auch die WM im Auge behalten, und da habe ich heute einiges an Boden gut gemacht", verrät Marquez. Die entscheidende Runde schildert er wie folgt: "Das Ende des Rennens war sehr hart, denn wir hatten viele Führungswechsel und mussten uns eine clevere Taktik zurechtlegen. Alle Vier hätten gewinnen können, ich habe die letzten zwei Kurven am Limit gepusht, aber leider hat es um ein Haar nicht gereicht."

Nach Führung in der letzten Runde und dem verpassten ersten Karrieresieg kannte die Freude beim erst 16-Jährigen Enea Basianini dennoch keine Grenzen mehr. Vor der Siegerehrung sprang er trotz der Niederlage um gerade einmal etwas mehr als 0,1 Sekunden förmlich Richtung Podest: "Ich bin so unendlich glücklich, endlich auf dem Podium zu stehen. Platz drei ist einfach super, vor allem, da ich nur so hauchdünn vor Miguel Oliveira gelandet bin", beschreibt der Zweite aus Brünn seine Gefühlslage. Auch er zeigt sich von der harten Schlussphase beeindruckt: "Vor allem die letzten vier Runden musste ich ans Limit gehen und habe Druck ohne Ende gemacht. Das war ein wahnsinniger Kampf, aber leider sind beide Alex' dann noch durchgeschlüpft."