Nach der misslungenen Qualifikation zum Moto3-Rennen im argentinischen Termas de Rio Hondo gingen die deutschen Piloten Phillip Öttl und Luca Grünwald zwar ohne große Ambitionen ins Rennen, jedoch schnupperte zumindest Letzterer kurzzeitig an einer Sensation. Von Rang 26 gestartet, überholte der Kiefer-Pilot nicht weniger als zehn Kontrahenten und lag als Sechzehnter somit knapp außerhalb der Punkte, als ihn unverschuldet großes Pech ereilte.

"Der Start war eigentlich sehr gut, ich kam gut durchs Feld und war am Ende der Gegengerade gerade auf der Bremse, als innen der Hanika kam und einen anderen Fahrer anschob, weshalb beide stürzten. Beide sind dazu auch noch genau vor mir hinausgerutscht, ich musste ausweichen und die Strecke verlassen und musste anschließend quasi wieder von hinten beginnen", resümiert Grünwald die erste unglückliche Szene des Rennens. Nach einer erneuten Aufholjagd fand sich der Kiefer-Pilot nach zehn Runden bereits auf Position zwanzig wieder, musste aber dem hohen Reifenverschleiß seiner Aufholjagd Tribut zollen und stürzte in einer langen Rechtskurve.

Besser machte es ausgerechnet Teamkollege Gabriel Ramos, der bisher in dieser Saison nur durch Ausfälle und große Rückstände auf den Rest des Feldes aufgefallen war. Jedoch war beim Venezolaner nach der ersten Zielankunft der Saison immerhin Freude zu bemerken: "Es ist sehr wichtig für mich, dass ich endlich einmal zu Ende gefahren bin und ich bin sehr glücklich deswegen." Sein Tagwerk resümiert er nüchtern: "Im Prinzip hat das Rennen gut begonnen. In der ersten Runde bin ich eine ziemlich schnelle Zeit gefahren, aber das Motorrad war etwas langsamer und auch ich war etwas langsamer als die anderen. Am Ende bin sehr weit hinten gelandet, aber ich konnte nicht mehr machen."

Öttl macht zehn Plätze gut

Nach dem desaströsen Qualifying und lediglich Startplatz 31 betrieb Philipp Öttl mit Rang 21 im Rennen immerhin Schadensbegrenzung. Von seinem Ziel regelmäßiger Punkte und gar Platzierungen unter den ersten Zehn ist der junge Bayer jedoch nach wie vor weit entfernt. Nicht weniger als zwanzig Sekunden fehlten auf den fünfzehnten und letzten Punkterang, weswegen nach dem Rennen trotz der ansprechenden Leistung die Enttäuschung bei Öttl überwog.

"Das Rennen war ebenso wie die Trainings nicht gut. Ich habe zwar in meiner Gruppe gewinnen können, bin aber nicht zufrieden", resümiert der Sohn des fünffachen Rennsiegers Peter Öttl. Er gibt sich äußerst selbstkritisch und kämpferisch: "Das Motorrad hat eigentlich gut funktioniert. Sicher kann man noch etwas verbessern, aber im Moment ist einfach der Fahrer das Problem. Jetzt kommt Jerez und die Strecke kennen wir gut, und haben wir viele Vergleichswerte, die uns helfen können, wieder weiter nach vorn zu kommen."

Enttäuschung beim Racing Team Germany

Trotz verpasstem Podium sammelte Efren Vazquez auf Rang sechs wichtige Punkte. "Es ist nicht das Ergebnis, welches wir uns fürs Wochenende erhofft haben", gab er zu. "Aber am Ende war es das Beste, was ich tun konnte. Das Wichtigste ist, dass wir WM-Punkte sammeln konnten. Wir sind dort Dritter. Jetzt geht´s weiter nach Jerez. Wir hoffen, dort gut weitermachen zu können." Sein Teamkollege John McPhee stürzte im harten Kampf an der Spitze. "Sichtlich nicht das Ende, wonach ich gesucht haben", so McPhee. "Wir hatten einen guten Start. Die erste Runde war gut. Aber nach einigen Runden versuchten mich andere Fahrer zu überholen. Ich habe dann etwas zu sehr versucht, an die Fahrer vor mir ran zu kommen. Ich habe einen Fehler gemacht und bin übers Vorderrad abgestiegen. Das war mein Fehler."